SG-Coach Dirk Wagler konnte dabei aus dem Vollen schöpfen, für Felix Ullmann rückte Haci Mohammad in die Startformation. Bei den Altstädtern tauschte Coach Michael Pietzonka im Gegensatz zum 1:1 in Coburg zwei Mal: Bas Peeters rutschte für Lars Stachowski in die Anfangsformation, im Tor stand wieder Marco Petrovic, Lukas Reuther nahm auf der Bank Platz.
Dorian Carl (gelb) im Kopfballduell mit Atif Coskun.
Andreas Bär
Die SG-Truppe legte im Spitzenspiel einen Blitzstart hin: Schon nach sieben Minuten visierte Enes Aydogdu aus 25 Metern haargenau und traf mit seinem Glücksschuss unter die Latte. Er traf das Leder punktgenau und der Ball senkte sich direkt hinter Keeper Petrovic in die Maschen. Es folgte ein Spiel auf des Messers Schneide. Glück hatten die Gäste, dass Schiri Scharf nach einem Foul an Kaymaz die Pfeife stumm ließ. Die Altstädter schafften es nicht, aus zwei Standards Profit zu schlagen, was sich auf dem tückischen Geläuf rächen sollte. Der Platz kam den Hausherren sowieso nicht entgegen: Während die SG-Truppe das einzig richtige tat und die Bälle rigoros lang nach vorne schlug, versuchten die Altstädter, fußballerische Lösungen zu kreiieren - ein schier hoffnungsloses Unterfangen. Richtig dicke Tormöglichkeiten gab es auf beiden Seiten nicht mehr zu verzeichnen: Viel Klein-Klein bestimmte die Szenerie. Die langen Nürnberger Bällen fanden nur selten einen Abnehmer, das Altstädter Kurzpassspiel blieb wirkungslos. Gefährlich wurde es bei Flanken auf den langen Pfosten: So parierte Petrovic gegen Stergiatos' Kopfball (31.). Brandgefährlich war einer der wenigen gut ausgespielten Altstädter Angriffe, als Cemak Kaymaz nach Riess' feiner Vorlage einen Tick zu lange zögerte und abgeblockt wurde (33.).
Enes Aydogdu verarbeitet das Leder artistisch gegen Jonas Lindner.
Andreas Bär
Nach dem Pausentee schien es, als könnten die Hausherren das Spiel drehen. Es war nichts mehr zu sehen von den emsigen, früh pressenden Nürnbergern. Die dickste Möglichkeit hatte Manndecker Lindner, als er nach einem Eckball Kaymaz' eine Haarspitze zu klein geriet und nicht mehr an den Ball kam (60.). Auf der Gegenseite klärte Petrovic gegen Leonhard Meisinger (62.), ehe er kurz danach jubelte. Der Ball lag schon im Kasten der Nürnberger, doch eine vorherige Abseitsposition verhinderte den möglichen Ausgleich. Im Gegenzug war es soweit: Erneut war es Aydogdu, der eiskalt zuschlug und die Bayreuther ins Mark traf. Als dann auch noch Manndecker Ismail per Kopf knapp verpasste, war es um die Altstadt geschehen. Zu allem Überfluss zeigte Schiri Scharf nach einem Tackling am überragenden Aydogdu auf den Punkt und Jakob Meisinger versenkte eiskalt. Es wurde bitter für die Hausherren, die am Ende sogar noch höher verlieren hätten können, als Aydogdu eine Minute vor dem Ende an der Latte scheiterte.
Während die ambitionierten Altstädter nächste Woche beim FC Eintracht Bamberg schon gehörig unter Druck stehen, können die SGler beruhigt zum alten Rivalen aus Schwabach fahren. Aufstiegsambitionen sind den Mittelfranken fremd. Einer der Punkte, der im Spitzenspiel den Ausschlag gab. Während Nürnberg-Fürth frei von der Leber weg agierte, schienen die Bayreuther mitunter gehemmt nach dem Motto "Angst fressen Seele auf".
Spielbericht eingestellt am 24.11.2015 20:16 Uhr