Gründlich den Arsch versohlt bekamen die Rottendorfer am vergangenen Wochenende in Fuchsstadt. Mit 0:5 kehrte der Landesliga-Neuling vom Kohlenberg zurück. Die dritte Saisonniederlage. Die dritte mit fünf Gegentreffern und allesamt auswärts. Zu Hause hingegen verloren die Rot-Schwarzen keine ihrer fünf Partien. Vielmehr gewannen sie deren vier und wollten gegen Unterpleichfeld den fünften Heimsieg folgen lassen.
Bei Blick auf die Tabelle sicher ein mögliches Unterfangen. Nur vier Siege hatte die Redelberger-Truppe, die vor der Saison die Aufstiegsrunde als Ziel ausgegeben hatte, auf dem Konto. Aber: Die Unterpleichfelder schlugen zuletzt Alemannia Haibach. Zum zweiten Mal in dieser Saison. Damit verloren die Haibachen ausschließlich gegen die Blau-Weißen. Rottendorf war also gewarnt und Redelberger schickte die gleiche Formation ins Rennen.
Niklas Fritzler kocht André Schmitt im Laufduell ab.
Alexander Rausch
Alleine sie griff diesmal nicht derart gut wie noch in der Vorwoche. Vor allem in der ersten Hälfte kamen die Gäste über ansehnlichen Spielaufbau und vernünftige Ansätze im Spiel nach vorne nicht hinaus. Chancen blieben Mangelware. André Schmitt zimmerte nach Ulrich Scheidels flacher Hereingabe weit drüber (15.). Wieder Schmitt wurde nach knapp einer halben Stunde zur Ecke geblockt, nachdem eine Horn-Flanke zum Angreifer an den zweiten Pfosten durchgerutscht war (27.). Von getanktem Selbstvertrauen aus dem Haibach-Coup war nur wenig zu sehen.
Ganz anders die Hausherren: Die zeigten nämlich nach dem Riss in der Vorwoche ihr Heimgesicht, überzeugten einmal mehr und hatten die klareren Chancen.
Nicolas Schubert prüfte Stefan Kraus, der das Leder gerade noch über den Balken lenkte (29.). Julian Wolff feuerte das Leder nach feinem Solo aus 22 Metern an den Querbalken (33.), ehe es eine Minute später im Unterpleichfelder Kasten klingelte. Wieder war Wolff beteiligt, der nachsetzte und im Strafraum auf Moritz Schubert zurücklegte. Der Angreifer nahm Maß und traf sehenswert zur verdienten Rottendorfer Führung (34.).
Und die hätte zur Pause noch deutlicher ausfallen müssen: Dominik Oßwald foulte Mathis Böhler im Strafraum und Moritz Schubert legte sich den Ball zurecht. Aber Stefan Kraus roch den Braten und parierte den schwach geschossenen Elfmeter und hielt seine Farben damit im Spiel (45.+2).
Ulrich Scheidel ist vor Thomas Melber am Ball.
Alexander Rausch
Eine Aktion, die wie ein Weckruf für die Gäste wirkte. Denn die kamen wie verwandelt aus der Kabine. Redelberger stellte auf Dreierkette um, was Rottendorf merklich Probleme bereitete, und die Seinen waren nun griffiger und präsenter in den Zweikämpfen. Alleine Marius Väth war es in dieser Phase zu verdanken, dass nicht der Ausgleich fiel. Nach einem feinem Spielzug über Julian Horn und Nikos Bude tauchte André Schmitt alleine vor Väth auf, der aber stark parierte (56.). Nur drei Minuten später verkürzte er geschickt den Winkel und parierte mit dem Kopf gegen Silas Krebelder (59.).
Unterpleichfeld bestimmte nun das Spielgeschehen, konnte sich aber seinerseits bei seinem Keeper bedanken, nicht das 0:2 zu kassieren. Nach Thomas Melbers weiter Flanke legte Julian Wolff quer und Paul Lücke setzte das Leder an den Pfosten. Den Abpraller verpasste Robin Busch knapp (66.). Erneut Alu-Glück für die Gäste, die weiter auf den Ausgleich drückten. Wieder Marius Väth hielt sehenswert gegen Nikos Bude (77.).
Die Schlussphase wäre wohl deutlich hitziger geworden, hätte nicht Jonas Teske kurz darauf den Ball im Mittelfeld verloren. Moritz Schubert bediente seinen Bruder Nicolas, der feines Füßchen bewies und aus 27 Metern Stefan Kraus überlupfte (80.). Die Vorentscheidung! Zwar versuchten die Gäste nochmals alles, aber das Runde wollte schlicht nicht ins Eckige. Ulrich Scheidels Freistoß aus 18 Metern parierte Marius Väth sehr gut. Die darauffolgende Ecke Julian Horns köpfte Nino Wagner neben das Tor (90.+4).
Martin Hesselbach macht den Ball gegen Nino Wagner fest.
Alexander Rausch
Damit feierten die Rottendorfer einen in der Summe verdienten Heimerfolg, den mittlerweile fünften in dieser Saison und stehen mit einem Bein bereits in der Aufstiegsrunde. Sieben Zähler Vorsprung hat der TSV auf Rang fünf bei noch fünf ausstehenden Duellen. Das nächste ist kommende Woche gegen Haibach, gegen das die Lang-Elf sicher noch eine Rechnung offen hat. Die Unterpleichfelder hingegen schafften es trotz guter Möglichkeiten nicht, eine schwächere erste Hälfte auszugleichen und den nächsten Dreier nachzulegen, um das Zwischenziel Aufstiegsrunde nicht vorzeitig aus den Augen zu verlieren. Drei Punkte fehlen auf den Fünften Kahl, deren sechs bereits auf den Vierten Fuchsstadt.
Spielbericht eingestellt am 17.10.2021 21:56 Uhr