Sehr viel Bewegung gab es in den vergangenen Monaten auf beiden Seiten. In Lengfeld löste Okan Delihasan, der schon früher für den TSV die Kickschuhe schnürte, Michael Hochrein ab, Alban Ramaj ist nun Co-Trainer. Mit ihm standen nur sechs Akteure in der Startelf, die auch vergangene Saison schon im Würzburger Vorort spielten. Neu-Kapitän Moritz Renninger und Daniel Zuljevic bildeten die Innenverteidigung, Mika Lindner begann rechts sowie Philipp Haug und Sandro Hammer in der Offensive.
Noch stärkere Fluktuation gab es in Kleinrinderfeld, wo lange nicht klar war, ob es auch in dieser Saison Landesliga-Fußball geben würde. Neu-Coach Alexander Münz baute mit Co-Trainer Kevin Weidner eine komplett neue Mannschaft auf. Nur Schlussmann Julian Schneider streifte sich vergangene Spielzeit das TSV-Leibchen über. Der Rest der Startelf waren Neuzugänge.
Gerade noch klärt Moritz Renninger vor Elias Harant.
Alexander Rausch
Große Anlaufschwierigkeiten hatten die Gäste aber keine. Stattdessen zappelte das Leder bereits nach fünf Minuten im Lengfelder Netz. Kevin Weidner hatte Elias Harant bedient, doch der Treffer zählte nicht. Abseits! Auf der anderen Seite geriet Sandro Hammers Versuch zu schwach und stellte Julian Schneider vor keinerlei Probleme (6.). Insgesamt waren die Kleinrinderfelder das präsentere Team und ließen die Hausherren in den ersten 25 Minuten nicht einmal gefährlich vor das eigene Gehäuse kommen. Stattdessen setzte Fabian Haas den ersten Glanzpunkt der Partie. Fein steil geschickt überlupfte der Angreifer den herauseilenden Sobhan Noroozi und brachte seine Farben in Führung – verdientermaßen.
Während die Kleinrinderfelder mit dem Treffer im Rücken immer passiver wurden, legten die Gastgeber ihre Anfangsnervosität ab und fanden besser in die Partie. Einen ersten Warnschuss gab dann Johannes Stauder ab, doch Julian Schneider war auf dem Posten (28.). Lengfeld war um mehr Struktur im Spiel bemüht, die Bälle in die Spitze fanden aber nur selten einen Abnehmer. Die Münz-Elf verteidigte geschickt und nahm Adrian Istrefi und Alban Ramaj geschickt aus dem Spiel.
Lukas Kirchner grätscht Gabriel Yaman ab.
Alexander Rausch
Mit klaren Worten schickte Okan Delihasan die Seinen nach der Pause zurück aufs Feld. Mehr Bewegung, mehr Ballsicherheit und vor allem mehr Wille forderte der Übungsleiter. Und die Lengfelder lieferten. Wuchtig jagte Mika Lindner kurz nach dem Seitenwechsel das Leder aus 18 Metern an den linken Pfosten. Julian Schneider wäre machtlos gewesen (48.). Der Weckruf für eine dominante zweite Hälfte der Gastgeber, die allerdings auch davon profitierten, dass die Kleinrinderfelder dem Gegner nun gänzlich das Feld überließen.
Nach einer Stunde hätte sich das beinahe gerächt, als Alban Ramaj frei vor Julian Schneider den Schlussmann überlupfte, aber knapp im Abseits stand (59.). Bei Gabriel Yamans Schuss hatte der Keeper hingegen keine Probleme (61.). Auch als Burak Bedir aus 22 Metern fulminant abzog, war Julian Schneider zur Stelle, allerdings landete der Abpraller genau vor den Füßen Johannes Stauders, der zum mittlerweile überfälligen Ausgleich einschob (65.). Lengfeld gab sich mit dem Remis aber nicht zufrieden. Adrian Istrefis Freistoß aus dem Halbfeld parierte Julian Schneider sehenswert, nachdem alle vor ihm verpasst hatten (67.).
Nach rund 70 Minuten schienen sich die Kleinrinderfelder zu fangen. Jan Rabe kam erstmals nach der Pause für die Blau-Weißen zum Abschluss, verzog aber deutlich (69.). Beim letztlich entscheidenden Nackenschlag halfen die Gäste dann aber gehörig mit. Maximilian Reinders missglückte ein Rückpass vollends, Alban Ramaj erlief den Ball und versenkte alleine vor Julian Schneider sehenswert (72.). Die Partie war gedreht und die Führung geriet hernach nicht mehr wirklich in Gefahr. Kleinrinderfeld hatte offensiv nichts mehr zu bieten. Dass die Lengfelder bis zum Schlusspfiff zittern mussten, lag an der Ungenauigkeit im eigenen Ballvortrag. Ansonsten wäre der Sack wohl früher zu gewesen.
Lengfelds Spieler jubelten über den Treffer zum 2:1. Er sollte die drei Punkte bedeuten.
Alexander Rausch
Letztlich jubelte die bessere Mannschaft, vor allem aufgrund der Leistungssteigerung nach dem Seitenwechsel. Kleinrinderfeld gab den Sieg durch eigene Passivität leichtfertig aus der Hand. Ausschlaggebend war im zweiten Durchgang der größere Wille der Hausherren, die nach dem großen Umbruch eine Start nach Maß feiern.
Spielbericht eingestellt am 26.07.2021 01:11 Uhr