Die Tür für den 1. FC Lichtenfels steht offen, jetzt müssen sie „nur“ noch durchgehen. Einfacher gesagt als getan, denn der FCL muss um in die Aufstiegsrunde zu kommen heute gegen Gochsheim gewinnen. Hoffnung dazu geben die letzten fünf Spiele, in denen die Mannschaft um das Trainerduo Goller/Müller drei Siege und zwei Unentschieden einfahren konnte, zuletzt gab es zwei Siege in Folge und diese Serie möchte Lichtenfels heute natürlich ausbauen. Doch ein Selbstläufer wird das Spiel nicht, denn die Gäste aus Gochsheim, lange Zeit Tabellenletzter, konnten die letzten beiden Spiele jeweils mit 2:0 für sich entscheiden und werden dem 1. FC Lichtenfels das Leben so schwer wie nur möglich machen. Eine interessante und richtungsweisende Partie steht als bevor, geleitet wird das Spiel vom Unparteiischen Kai Hoffmann von der TSV Röthenbach a.d. Pegnitz.
Pascal Graf (re.) vom 1. FC Lichtenfels konnte Rico Gmehling den Ball weggrätschen.
Mirco Schuberth
Das Trainerduo Müller/Goller schickte eine 4-4-2-Formation auf das Grün in Lichtenfels, Stefan Riegler ließ sein Team in einem 4-2-3-1 auflaufen. Ohne Abtasten begann die Partie, die Anfangsphase war temporeich und vor allem die Gastgeber kamen gleich gut rein und hatten durch Holzheid nach fünf Minuten den ersten Abschluss. In der achten Minute dann auch gleich die Führung für den 1. FC Lichtenfels, Holzheid bekam den Ball auf der rechten Seite, spielte diesen in die Spitze zu Brehm, der lief in Richtung Grundlinie, legte zurück auf Jankowiak und dieser musste den Ball aus sechs Metern nur noch über die Linie schieben, ein schön vorgetragener Angriff der Gastgeber, der auch gleich zum Erfolg führte. Es war eine intensiv geführte Partie mit wie angesprochen viel Tempo und vielen Zweikämpfen. Nach knapp 20 Minuten versuchte es Lukasz Jankowiak einmal aus der Distanz, doch sein Abschluss ging knapp über das Tor. Lichtenfels hatte die Partie bis zu diesem Zeitpunkt komplett im Griff, beide Stürmer sorgten ständig für Unruhe in der Offensive und hinten ließ mal kaum etwas zu. Doch ab diesem Zeitpunkt fanden nun auch die Gäste besser ins Spiel und so war es Sprenger mit zwei Abschlüssen aus der Distanz, die das Tor aber jeweils knapp verfehlten. Gochsheim biss sich jetzt rein und kam immer wieder zu Abschlüssen, auch weil Lichtenfels einen Gang zurückschaltete und sich zu sehr auf der 1:0-Führung ausruhte. Nach einer knappen halben Stunde wieder Sprenger, der drei Gegenspieler stehen ließ, doch sein Schuss aus 16 Metern konnte Weise parieren. Gochsheim spielte lange Bälle in die Spitze, mit ihren technisch versierten Spielern versuchten sich dann auf engem Raum gefährlich zum Abschluss zu kommen, was hin und wieder auch gelang. Beide Teams versuchten zudem nach Ballgewinn schnell umzuschalten du gefährlich vor das Tor zu kommen, die erste Halbzeit war auf jeden Fall gut anzuschauen und es war ab Minute 20 ein Spiel auf Augenhöhe. Die letzte Möglichkeit vor der Pause hatten wieder die Gäste, nach einer Freistoßabwehr kam der Ball zu Gmehling, der nahm die Kugel volley, doch sein Schuss ging knapp neben das Gehäuse. So blieb es bei der nicht unverdienten 1:0 Führung für Lichtenfels zur Pause, mit ein bisschen Glück hätten die Gäste aber durchaus den Ausgleich erzielen können, da Lichtenfels einfach auch nicht mehr so aktiv war, wie noch zu Beginn der Partie.
Tobias Zollnhofer, der Lichtenfelser Kapitän, konnte sich hier gegen zwei Gegenspieler durchsetzen.
Mirco Schuberth
Ähnlich wie in Hälfte eins kamen die Gastgeber auch gut in Halbzeit zwei rein und schon nach 64 Sekunden schlug es ein im Tor der Gäste. Ballverlust im Spielaufbau von Gochsheim, Schaller mit schnellem Umschaltspiel auf der rechten Seite, er zog mit dem Leder nach innen, legte den Ball dann in die Schnittstelle zu Jankowiak, der den perfekten Laufweg gewählt hatte und das Leder dann im langen Eck aus sechs Metern versenken konnte. Mit dem frühen 2:0 ergaben sich in der Folgezeit zwangsläufig Räume für die Gastgeber, immer wieder wurden die Offensivspieler schön freigespielt, sie hatten viel Platz und hätten kurz nach dem 2:0 schon den einen oder anderen Konter zum 3:0 abschließen können, doch es fehlte die letzte Konsequenz. Gochsheim versuchte auch weiter nach vorne zu spielen, sie gaben sich keineswegs auf, doch zu viele Ballverluste im Mittelfeld prägten ihr Spiel. Konnte man das Mittelfeld doch mal überbrücken so kam der letzte Pass dann nicht an, was aber auch an der gut organisierten Abwehr der Gastgeber lag, die heute nichts anbrennen ließen. Das Spiel hatte bei weitem nicht mehr das Tempo und die Intensität wie noch in Halbzeit eins, es war aber trotz zahlreicher Gelber Karten ein faires Landesliga Spiel. 16 Minuten vor dem Ende machten die Gastgeber dann aber den Deckel drauf. Lukasz Jankowiak glänzte diesmal als Vorbereiter, erste setzte er sich energisch gegen zwei Gegenspieler durch, dann spielte er Adrian Brehm schön frei und dieser belohnte seine wirklich gute Leistung mit einem Schuss ins Kurze Eck zum 3:0. Damit war die Partie natürlich entschieden und die Luft war dann komplett raus aus der Partie. Zu einer unschönen Szene kam es zwölf Minuten vor dem Spielende, als ein Zuschauer den Gästespieler Tewelde beleidigte und dieser drauf hin über die Bande sprang und in Richtung Zuschauer lief. Die Ordner konnten dazwischen gehen, trotzdem musste Tewelde das Feld mit der Roten Karten verlassen. Einen Spieler auf Grund dessen Hautfarbe zu beleidigen, so etwas hat auf einem Fußballplatz nichts zu suchen, schade das ein solcher Zuschauer dann mit so einer Szene Fußball zur Nebensache macht. In den Schlussminuten passierte nicht mehr viel, Lichtenfels hatte in der Nachspielzeit noch einen Konter durch Mariusz Jankowiak, doch ein weiterer Treffer wollte nicht mehr fallen. So blieb es beim verdienten 3:0 für den 1. FC Lichtenfels, die damit in die Aufstiegsrunde der Landesliga einziehen.
Der Gochsheimer Mario Ketterl ließ hier gleich drei Gegenspieler stehen.
Mirco Schuberth
Über die 90 Minuten gesehen ein absolut verdienter Heimsieg für den 1. FC Lichtenfels. Bis auf 20 Minuten vor der Halbzeit in der die Gäste ebenbürtig waren, hatte die Heimelf die Partie voll im Griff, stand gut in der Defensive und machte zudem zum richtigen Zeitpunkt die Tore, so dass der Sieg gerade in Halbzeit zwei nie in Gefahr war.
Spielbericht eingestellt am 20.11.2021 17:48 Uhr