Ein richtungsweisendes Spiel stand auf der Sportanlage des SV Friesen an, in dem der heimische SVF sich entscheidend an die Tabellenplätze um die Aufstiegsrunde heranpirschen könnte. Bei einem Heimsieg wäre man wieder voll im Geschäft, während es für die Gäste aus Gochsheim um Punkte für die Abstiegsrunde ging. Ein wichtiges Duell für beide Mannschaften, das auf tiefem Geläuf um 14 Uhr in Friesen begann.
Edisan Berisha (li.) nimmt es im Zweikampf mit dem jungen Friesener Erik Neubauer auf.
Alexander Grober
Es hatten noch nicht alle Zuschauer ihre Plätze eingenommen, da stand es schon 0:1 für die Gäste aus Gochsheim. 27 Sekunden hat es gedauert, da hatte Yannick Sprenger eingenetzt, als er steil über die linke Seite geschickt wurde, nach innen zog und stramm vollenden konnte. In der dritten Minute hatte der auffällige Angreifer der Gäste dann seine nächste Aktion, als er fast deckungsgleich erneut in die Mitte zog und diesmal auf das kurze Eck zielte. Diesmal tauchte aber der Friesener Schlussmann Bauerschmidt klasse ab und parierte. In der Folgezeit waren die Gochsheimer auch deutlich bissiger in den Zweikämpfen und verdienten sich die Führung. Nach schwachem Beginn konnten die Friesener sich auch etwas steigern und kamen mit mehr Ballbesitz gepaart besser ins Spiel. Besonders über Konter war die Mannschaft von Stefan Riegler gefährlich, als man oftmals die Außenbahnspieler und Stürmer Berisha und Sprenger einsetzen konnte. Nach 16 Minuten dann die erste Annäherung der Heimelf, als Rico Nassel seine erste Aktion hatte. David Daumann brachte eine halbhohe Hereingabe auf den zweiten Pfosten, wo Nassel das Leder direktnahm, aber knapp über das Tor schoss. Doch das war für lange Zeit die einzige Chance der Frankenwälder. Danach waren die Gäste aus Gochsheim wieder präsent, als Mario Ketterl in der 28. Minute nach einer Unabstimmigkeit in der Friesener Defensive bei einer Freistoßhereingabe nur knapp am Pfosten vorbeischob. Nur wenig später muss dann Alexander Derra das 0:2 eigentlich machen, als Berisha nach einem schnell ausgeführten Freistoß querlegte und Derra nur noch ins leere Tor hätte schieben müssen. Doch in Rückenlage schob er das Leder über die Latte. Die Frankenwälder im Glück kämpften sich dann wieder zurück in die Begegnung, als man durch Lukas Mosert in der 35. Minute die nächste Möglichkeit hatte. Graf steckte klasse durch zum Zehner der Hausherren, doch er schob zu eigensinnig ans Außennetz. Die Gochsheimer bekamen in dieser Phase dennoch die Überzahl an zweiten Bällen und war giftiger in den Zweikämpfen. Da kam von der Heimelf zu wenig, doch man hatte trotzdem in der 41. Minute einen Hochkaräter. Nach einem feinen Anspiel von Nils Firnschild stand Daumann mit Rücken zum Tor, drehte sich und schoss an den Pfosten. Das wäre es fast gewesen, als daraufhin nicht mehr viel bis zum Halbzeitpfiff passierte und die Seiten beim Zwischenstand von 0:1 gewechselt wurden.
Vor dem Gochsheimer Edisan Berisha (li.) schlägt der Friesener David Daumann mit viel Willen nach vorne.
Alexander Grober
Mit Nico do Adro brachte Friesens Trainer Armin Eck eine frische Kraft für Erik Neubauer. Er sollte das Spiel seiner Elf wiederbeleben in der Offensive. Und die Frankenwälder kamen auch bissig aus den Kabinen und erarbeiteten sich in der 53. Minute einen Elfmeter, als der Unparteiische nach einer Spielertraube in Gochsheimer Sechzehner kurz zögerte und dann aber auf den Punkt zeigte. Torjäger Rico Nassel übernahm Verantwortung, schoss aber zu schwach, als der Gästekeeper Irnes Husic parieren konnte. Pech für die Frankenwälder, als dann Nassel auch nur wenig später nach Daumann-Freistoß und Müller-Verlängerung per Kopf nur ans Außennetz schoss. Zuvor hatten die Gäste aus Gochsheim viel Dusel, als Schiedsrichter Maximilian Krämer den TSV-Akteur Edisan Berisha nicht mit Gelb-Rot vom Platz schickte. Da hätte er eigentlich nach einem taktischen Foul das zweite Mal die Gelbe Karte sehen müssen, als er aber auf dem Feld blieb und nur wenig später ausgewechselt wurde. Zuvor war er noch am Treffer zum 0:2 maßgeblich beteiligt, als er von Andreas Baier im Sechzehner von den Beinen geholt wurde. Dominik Demar verwandelte den Elfmeter in der 57. Minute souverän, als die Gäste die Führung auf 0:2 ausbauen konnten. Insgesamt waren die Frankenwälder im zweiten Durchgang aber deutlich besser und bissiger in den Zweikämpfen, doch es fehlte im letzten Drittel an Durchschlagskraft, sodass man sich auch kaum zwingende Chancen erarbeiten konnten. Das war das Manko bei der Mannschaft von Armin Eck in einer Begegnung, die zunehmend hitziger wurde - auch aufgrund einiger fragwürdiger Schiedsrichterentscheidungen. Mit viel Ballbesitz ausgestattet rannte man Mal um Mal an, doch die gut organisierte Defensive der Gochsheimer um Abwehrchef Mirza Mekic stand gut gestaffelt. In der 79. Minute dann die nächste Aktion der Heimelf, als Rico Nassel's Abschluss nach Hereingabe von Nico do Adro aber abgeblockt wurde. Dennoch muss man den Frankenwäldern zu Gute halten, dass man unermüdlich es probierte, doch eben das letzte Spielglück fehlte. In einer hitzigen Schlussphase passierte dann nicht mehr viel, sodass die Gochsheimer einen verdienten 2:0-Sieg einfahren konnten.
Viel Einsatz im Zweikampf des heimischen Andreas Baier (li.) gegen den Gochsheimer Einwechselspieler Daniel Meusel.
Alexander Grober
Durch eine geschlossene Mannschaftsleistung verdiente sich der TSV Gochsheim den Auswärtssieg im Frankenwald. Dabei gelang es der Heimmannschaft um Trainer Armin Eck nicht, für offensive Durchschlagskraft zu sorgen. Man hatte auch Pech mit zwei spielentscheidenden Aktionen, als man zunächst den Elfmeter verschoss und kurze Zeit später Berisha nicht mit Gelb-Rot vom Platz geschickt wurde. Alles in allem ein gebrauchter Tag für den SV Friesen, die sich somit wohl auf die Abstiegsrunde einstellen müssen nach den dieswöchigen Ergebnissen. Auf der anderen Seite ein wichtiger Sieg für die Gochsheimer, die damit wohl weitere Punkte für die Abstiegsrunde sammeln.
Spielbericht eingestellt am 06.11.2021 18:31 Uhr