Der ASV Weisendorf hatte am Mittwoch durch den dritten X:0-Sieg dieser Spielzeit sein Punktekonto auf 47 geschraubt und somit mit einem Zähler Vorsprung die Tabellenführung übernommen. Der ASV Pegnitz hatte am letzten Samstag zu Hause gegen Kellerkind SC Uttenreuth gepatzt und nur ein 2:2 erreicht. Allerdings setzten die Uttenreuther einen Spieler ein, dessen Pass nicht vorlag. Den Statuten gemäß hätte nun der SC eine Kopie des Spielerpasses bis Dienstag ans Sportgericht schicken müssen, was sie allerdings versäumten. Dadurch wird das Unentschieden wohl in einen X:0-Erfolg für den ASV Pegnitz umgewandelt (Urteil des SpG steht noch aus). Der ASV Pegnitz hatte diese Info vor der Partie nicht, die Weisendorfer hatten allerdings davon Wind bekommen. Somit gingen beide Teams mit dem Wissen in das Spiel, einen Punkt hinter dem Gegner zu liegen und waren praktisch zum Siegen verdammt.
Felix Kretschmer klärt den Ball, ehe Yannick Johnen dazwischenspritzen kann.
Rene Hoffmann
Das Schöne an Juniorenspielen ist ja, dass hier nicht die Taktik im Vordergrund steht und sich die Mannschaften erstmal minutenlang den Ball hin und herschieben. Da geht es vom Anpfiff weg voll zur Sache. Bereits in der fünften Minute hatte der ASV Pegnitz die erste Möglichkeit, doch Spielführer Elias Gräf köpfte eine Ecke knapp über den Kasten. Gleich beim nächsten Angriff die nächste Möglichkeit. Nach einem schönen Spielzug über die linke Seite legte Johannes Wittmann den Ball zurück auf Daniel Wölfel, der mit seinem Schuss den Außenpfosten traf. Nach zehn Minuten dann auch die erste dicke Chance für die Hausherren. Der nicht zu haltende Manuel Wild ging rechts auf und davon, visierte bei seinem Schuss den Innenpfosten an, den Abpraller brachte Yannick Johnen zurück in die Mitte zu Manuel Wild, der den Ball Richtung Tor schiebt, wo ein Abwehrspieler und der Pegnitzer Keeper Philip Keefer den Ball auf der Linie (oder vielleicht auch erst knapp dahinter) klären konnten. Für Schiedsrichter Harald Heißenstein war das nicht genau zu erkennen, er ließ demzufolge auch richtigerweise weiterspielen. Nach einer guten Viertelstunde folgte dann ein Doppelschlag. Erst kam der Gastgeber durch Manuel Wild zum 1:0, als sich Felix Wörner über links gut durchsetzte und in der Mitte Max Scheller bediente, der wiederum den Ball zum noch besser postierten Manuel Wild weiterleitete. Im direkten Gegenzug nach dem Anstoß war die Führung dann auch schon wieder dahin. Daniel Wölfel wurde mit einem langen Ball über rechts auf die Reise geschickt, behielt vor TW Fabian Zwingel die Nerven und konnte postwendend ausgleichen. Die nächste Viertelstunde brachte zwar keine Torchancen, allerdings hielten beide Mannschaften das Tempo hoch. In der 32. Minute ging der Gast aus Pegnitz in Führung. Ein langer Freistoß aus dem Mittelfeld wurde von Daniel Lauter mit dem Kopf perfekt verlängert, Keeper Fabian Zwingel war wieder chancenlos. Jetzt schlugen aber die Weisendorfer sofort zurück, Torschütze war der kurz zuvor eingewechselte Marco Amling. Und es ging munter weiter. Fünf Minuten vor der Pause kam der eben eingewechselte Pegnitzer Alexander Wölfel nach einem langen Ball noch mit der Fußspitze dran, legte die Kugel aber am langen Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite tankte sich Manuel Wild wieder schön durch, scheiterte aus kurzer Distanz an Philip Keefer, den Abpraller schob Felix Wöllner locker ein. Schiri Heißenstein versagte dem Treffer wegen eines Foulspiels am Torwart die Anerkennung. Die letzte Möglichkeit vor dem Wechsel hatte der agile Marco Amling, der nach tollem Zuspiel von Felix Wöllner am gut reagierenden Philip Keefer scheiterte. Dann war Halbzeit und alle mussten erstmal durchschnaufen.
Packende Duelle lieferten sich Gerasinos Gkoutselis (li.) und Manuel Wild.
Rene Hoffmann
Wer gedacht hatte, dass die Jungs dieses Tempo keine 90 Minuten gehen werden können, hatte sich gewaltig getäuscht. Nur drei Minuten nach Wiederbeginn die erste Möglichkeit für die Platzherren, doch der sehr gute Pegnitzer Keeper konnte den Ball knapp vor dem heranstürmenden Manuel Wild klären. In der 58. Minute hätte Felix Wöllner seine starke Leistung krönen können, doch sein 20m-Schuss ging um einige Meter am Tor vorbei. Nach einer Stunde die erste Chance für Pegnitz, als der schnelle Daniel Wölfel über rechts mal wieder den Turbo zündete, in den Strafraum eindrang und Keeper Fabian Zwingel ausspielte. Bei seinem Abschluss kam er etwas ins Straucheln und so konnte ein zurückgeeilter Weisendorfer Abwehrspieler den Ball noch vor der Linie wegschlagen. Nur vier Minuten danach gingen die Gastgeber wieder in Führung. Manuel Wild setzte einem langen Ball nach, den der Pegnitzer Abwehrspieler schon abgelaufen hatte, konnte ihm jedoch den Ball vom Fuß klauen und spielte den mitgelaufenen Marco Amling frei, der mit einem wunderbaren Lupfer dem Pegnitzer Schlussmann keine Abwehrchance ließ. Nur zwei Minuten später verpasste Max Scheller nach tollem Zuspiel von Manuel Wild die Vorentscheidung, als er aus 12m frei zum Schuss kam, aber TW Philip Keefer gerade noch per Fuß abwehren konnte. In der Folge mussten die Gäste nun die Abwehr natürlich etwas lockern, was den Platzherren gute Kontermöglichkeiten eröffnete. In der 80. Minute konnte Felix Wörner auf dem Weg zum Tor im letzten Moment gerade noch von einem langen Abwehrbein gestört werden. Nur zwei Minuten drauf setzte Manuel Wild einen Freistoß aus 23m halbrechter Position knapp am langen Giebel vorbei. Wiederum nur zwei Minuten danach glichen die Gäste zum 3:3 aus. Eine Ecke fiel am zweiten Pfosten Jens Dahl vor die Füße, der aus 12m trocken abzog und die Lücke zwischen die vielen Abwehrbeinen fand. Und weiter gings im Zwei-Minuten-Takt. Konter der Hausherren über Marco Amling, der quer auf den mitgelaufenen Manuel Wild passte, aber dessen Direktabnahme aus 6m zum Entsetzen aller Weisendorfer knapp über das Tor ging. Doch zwei Minuten danach wurde der beste Spieler auf dem Platz dann doch noch zum umjubelten Helden. Felix Wörner steckte schön für Marco Amling durch, der ließ noch einen Gegenspieler und den Torwart aussteigen, traf aber die Latte anstatt ins leere Tor, doch der Abpraller landete genau bei Manuel Wild, der keine Mühe hatte zum umjubelten 4:3 Siegtreffer einzuschießen.
Auch wenn es mit dem ASV Weisendorf nur einen Sieger gab, als Gewinner durften sich beide Mannschaften fühlen. Denn auch der ASV Pegnitz leistete seinen Beitrag zu einem tollen Top-Spiel. Nun hat es der ASV Weisendorf in der Hand, den Aufstieg in die BOL klarzumachen. Dazu müssen sie aber die beiden Heimspiele gegen die Nachbarn JFG Seebachgrund und JFG NDR Franken gewinnen. Denn bei einem Ausrutscher der Weisendorfer sind die Pegnitzer wieder vorne, vorausgesetzt sie halten sich in den letzten beiden Begegnungen bei der JFG Auerbacher Lang und zu Hause gegen die JFG Seebachgrund schadlos. Verdient aufzusteigen hätten es beide Mannschaften!
Spielbericht eingestellt am 21.05.2011 10:00 Uhr