Die Situation vor dem Spiel: Der heimische FC Coburg (5.) ist in der Tabelle leicht abgeschlagen, doch der Schein trügt gewaltig: Schließlich hat das Team von Lars Scheler bei zwei Nachholspielen in der Hinterhand lediglich drei Zähler Rückstand auf den Platz an der Sonne. Bei einem Sieg könnte heute sogar die Tabellenführung winken, da bereits einige Spiele der Konkurrenz abgesagt wurden. Die JFG Maintal-Friesenbachtal (9.) kann im Abstiegskampf allerdings jeden Punkt gebrauchen. Frank Hahn und die Gäste liegen derzeit mit drei Zählern hinter dem rettenden Ufer zum direkten Klassenerhalt.
Über die Flügel in Szene gesetzt hat Ricardo König das Auge für den Mitspieler.
Benjamin Hofmann
Auf dem Kunstrasen entwickelte sich ein schnelles Spiel und der FC Coburg drückte bereits früh nach vorne. Mit der ersten guten Chance scheiterte Ricardo König per Direktabnahme nach Flanke auf den zweiten Pfosten. Wenig später ein schöner Konter der Hausherren, an dessen Ende Jonas Treubig auf Fabian Kestel querlegte, doch aus zehn Metern schon Letzterer den Ball am Gehäuse vorbei. Entlastung fand bei den Gästen nur sehr sporadisch statt, aber in den wichtigen Zweikämpfen war das Team von Frank Hahn zur Stelle. Nach rund einer halben Stunde die verdiente Führung für die Hausherren: Nach schönem Zuspiel auf Ricardo König parierte JFG-Torwart Maximilian Tröglein noch im letzten Moment, doch gegen den Nachschuss von Marlon Schad war der Schlussmann machtlos. Postwendend jedoch der Ausgleich. Schnell schalteten die Gäste nach FC-Ballverlust um und Jan Marlock ließ sich nach Steilpass im direkten Duell nicht zweimal bitten. Davon ungetrübt suchte der FCC sein Glück in der Offensive. Letztendlich erlöste Lovis Pietsch das Team von Lars Scheler und Steffen Pluta mit dem Halbzeitpfiff: Aus 20 Metern zentraler Position zog der „Sechser“ einen Freistoß an der Außenseite herum um die Mauer in die Maschen – schönes Ding!
In der Defensive klärt Nico Do Adro (re.) kompromisslos gegen Marlon Schad.
Benjamin Hofmann
Im zweiten Durchgang dasselbe Bild: Der FC Coburg ließ die Bälle schön durch die eigenen Reihen laufen, doch der letzte Pass war zu ungenau. Alles halb so wild, denn offensiv ergaben sich immer wieder Möglichkeiten und defensiv standen die Hausherren richtig kompakt. Symbolisch hierfür ein Abschluss vom JFG-Spielmacher Nico Do Adro, der aus acht Metern linker Position abzog, aber der Winkel war zu spitz, der Schuss kam direkt in die Arme von Torwart Maximilian Rang – gänzlich ungefährlich. Als Dreh- und Angelpunkt bei den Gastgebern fungierte zunehmend Marlon Schad. Obwohl er nominell auf der Außenbahn aufgestellt war, riss er das Spiel immer mehr an sich. Er verteilte die Bälle geschickt, hatte das Auge für seine Mitspieler und wusste nicht nur aufgrund seiner Sprintstärke die nötigen Akzente nach vorne zu setzen. Nachdem zwischenzeitlich nochmal Ricardo König nach Doppelpass mit Jonas Treubig im direkten Duell gescheitert war, besorgte der „Man of the Match“ die vermeintliche Entscheidung: Mit einer ansehnlichen Einzelaktion ließ Marlon Schad zentral am Strafraum zwei Verteidiger aussteigen und ließ auch den Keeper abgebrüht stehen, bevor er ins leere Tor einschob. Abermals ließ die Antwort der Gäste nicht lange auf sich warten: Nico Do Adro schlug ein Angebot im Strafraum nicht aus, ließ sich fallen und verwandelte den fälligen Strafstoß selbst zum 3:2. Nur wenige Sekunden später hatte Marlon Schad nach Steilpass das 4:2 auf dem Fuß, aber ein Verteidiger kratzte die Kugel für seinen bereits geschlagenen Torwart von der Linie. Das Schicksal war erneut nur wenige Zeigerumdrehungen später dann doch besiegelt: Einen langen Ball nahm Alexander Böhm schön an. Im Eins-gegen-Eins zog er nach Finte am letzten Bewacher vorbei – die Gäste hatten nämlich mittlerweile aufgemacht, um nochmal etwas zu probieren – und ließ auch den Schlussmann ins Leere grätschen - der Abschluss ins blanke Gehäuse war nur noch Formsache!
Der ständige Unruheherd Marlon Schad (re., weiß) war auch von mehreren Gegenspielern nur schwer zu stoppen. In dieser Szene gibt sich Kevin Müller alle Mühe.
Benjamin Hofmann
Die JFG Maintal-Friesenbachtal verkaufte sich angesichts sehr guter Chancenverwertung teuer, profitierte dabei allerdings auch von einer besseren personellen Situation, als in den Spielen zuvor. Dominante Hausherren machten sich auch diesmal das Leben selbst schwer, womit gar der Heimsieg auf der Kippe stand. Mit den drei verdienten Punkten führt nun ein Trio die BOL an, wobei der FCC noch eine Partie in der Hinterhand hält.
Spielbericht eingestellt am 19.11.2017 00:27 Uhr