Eigentlich wollte der Nachwuchs des FSV Bayreuth nach drei Siegen und drei Niederlagen ja weiter oben angreifen, wie Trainer Marco Bogdanoovic versicherte. Aber die 1:3-Niederlage am vergangenen Wochenende in Kunstadt machte einen dicken Strich durch die Rechnung. So mussten die Prellmühler vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten sogar einen wachsamen Blick auf die Abstiegsränge werfen, zumal der Gegner an diesem Tag noch ungeschlagen war. Die Stiftländer machten keinen Hehl daraus, dass der Weg mittelfristig in die Landesliga gehen soll, machten sich aber kurzfristig keinen Druck. Trotzdem lag die Favoritenrolle klar bei ihnen, auch wenn sie sich zuletzt beim 2:0-Sieg gegen die Jungs vom Hofer Land sehr schwer getan hatten. Für die Zeus-Schützlinge galt es, Spitzenreiter JFG Deichselbach auf den Fersen zu bleiben.
Anschließend nimmt Konstantin Grundl (re.) gegen Levi Ngonyo Fahrt auf.
Hans Wunder
Die Partie begann mit etwas Verzögerung und die Heimelf musste kurzfristig umstellen. Das tat den Gastgebern nicht gut, denn die Stiftländer wirkten von Beginn an frischer, besonders geistig. Und gingen recht zielstrebig zu Werke. Nach wenigen Minuten segelte eine Flanke von rechts in den Strafraum, Konstantin Grundl nahm die breite Seite des Fußes und zirkelte das Leder technisch anspruchsvoll zum 0:1 (6.) in die Maschen. Die Prellmühler hatten sich von dem Schock noch nicht erholt, da lag die Kugel schon wieder im Netz. Wieder kam der Ball von rechts, doch diese Mal ließ sich der einheimische Torwart Levi Renner mit dem körperlich robuste Simon Wunderlich auf einen Pressschlag ein - mit dem Ergebnis, dass das Leder ein weiteres Mal zum 0:2 (9.) im Netz lag. "Wir haben einige Umstellungen vornehmen müssen, aber das soll keine Entschuldigung sein", sagte der FSV-Trainer, der kurzfristig auf seinen Kapitän Tim Rothe verzichten musste. Die Bogdanovic-Elf tastete sich anschließend ins Spiel, doch Manuel Brehm traf nach perfekter Ballannahme und gefühlvollen Heber nur die Latte. "Den muss ich eigentlich machen", haderte der Bayreuther anschließend. In der Folgezeit probierten es die Gastgeber öfters aus der Distanz, hatten ihre Visiere aber recht ungenau eingestellt. Dagegen wirkten die Oberpfälzer deutlich zwingender und hätten durch den dynamischen Simon Wunderlich für die Vorentscheidung sorgen können. Erst scheiterte der Schlaks am Torwart und dann zielte er, hart bedrängt, etwas zu hoch.
Rackerte vergeblich: Manuel Brehm (Mitte).
Hans Wunder
Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete. Es war erst eine Minute gespielt, da visierte Simon Wunderlich schon wieder den FSV-Kasten an, verfehlte aber mit seinem Flachschuss knapp. "Wir hatten Probleme bei hohen Bällen und uns viel zu viele Fehler geleistet", monierte Bogdanovic. Somit waren die Stiftländer, die nun konsequent verteidigten, weiter am Drücker. Besonders Konstantin Gründl kam nach seiner Zehn-Minuten-Strafe, als er den Einsatz etwas übertrieb erfrischt auf das Spielfeld und betätigte sich gleich als Vorbereiter, als er den eingewechselten Ephrem Gutema bediente, der mit dem 0:3 (56.) für die Vorentscheidung sorgte. Anschließend ging es für die Prellmühler nur noch darum, die Niederlage in Grenzen zu halten. Denn der wuchtige Stürmer Manuel Brehm war nun in besten Händen und der agile Denis Kabashaj flitzte zwar die Linie rauf und runter, kam aber nicht entscheidend zum Abschluss. Ansonsten blieb das Spiel der Platzherren fehlerbehaftet und als Konstantin Grundl nach einer Stunde alleine vor Keeper Renner auftauchte und zum 0:4 einschob, war die Sache durch. Beide Trainer nutzten anschließend den Spielstand, um massiv durchzuwechseln. Trotzdem waren die Gäste einem weiteren Treffer deutlich näher, während JFG-Torwart Niclas Braun definitiv unterbeschäftigt blieb.
Voller Körpereinsatz: Endrit Iljazi (li.) und Bastian Zeus rasseln aneinander.
Hans Wunder
Was sich vor der Partie angedeutet hatte, ist jetzt Gewissheit. Während die Zeus-Schützlinge weiter munter im Aufstiegsrennen mitmischen, müssen die Bayreuther versuchen, den Abstand zu den drei hinteren Rängen zu behaupten. Sechs Zähler trennen die Prellmühler, die am Freitag in Rödental antreten müssen, derzeit vom ersten Abstiegsplatz.
Spielbericht eingestellt am 29.10.2022 22:12 Uhr