"Ob wir uns nach oben oder unten orientieren können bzw. müssen, wird sich in diesem Spiel entscheiden", brachte es FSV- Coach Alexander Bauer auf den Punkt. Der ehemalige B-Jugendtrainer konnte zwar auf körperlich robuste Spieler wie Yannik Pötzinger oder Maxime Launay zurückgreifen, müsste aber beim ersten Sieg am, vergangenen Wochenende gegen Regnitzlosau nach 4:0-Führung noch zittern. Allerdings stand nach zwei Spielen - ebenso wie beim Gast - ein Sieg und eine Niederlage zu Buche. Die JFG hatte sich dagegen trotz Niederlage bei Spitzenreiter JFG Luisenburg zuletzt gut verkauft. "Wir waren eigentlich auf Augenhöhe und der Elfer zum 1:3 war meiner Meinung nach unberechtigt", berichtete Matthias Ehl, der nach wie vor die A-Junioren der JFG unter seinen Fittichen hat.
Danach packte Maxime Launay (li.) die Grätsche aus.
Hans Wunder
Zunächst war die richtungsweisende Bedeutung der Partie, aber auch der Siegeswille beiden Mannschaften anzumerken. Viele harte, aber nicht unfaire Zweikämpfe und häufig wechselnder Ballbesitz prägten die ersten Minuten. Ein mögliches Kombinationsspiel endete meist in einem Gestrüpp von gegnerischen Abwehrbeinen. Und mit den raumöffnenden, präzisen weiten Pässen hatten es die Kontrahenten ebenfalls nicht. Also gab es lange Zeit viel Mittelfeldgeplänkel und die Strafräume schienen vermientes Terrain zu sein. Deshalb war der Führungstreffer für den FSV auch so unscheinbar wie überraschend. Nach einem Einwurf auf der rechten Seite gelangte die Kugel zu Jannik Pötzinger, der die Kugel aus der Drehung ansatzlos ins lange Eck schickte. Die Ehl-Elf hatte bis dahin zwar versucht, die leichten spielerischen Vorteile mit Einsatz wettzumachen, aber im Prinzip noch keine einzige, nennenswerte Torchance verbucht. Das sollte sich aber schnell ändern, als Alexander Ehl auf die Reise geschickt wurde. Im Duell mit zwei Abwehrspielern nutzte der Trainersohn seine Schnelligkeit, schüttelte die lästigen Defensivleute ab und schickte das Leder flach zum Ausgleich ins lange Eck. Das war nicht unverdient, weil sich die Jugendmannschaften bis dahin weitgehend neutralisiert hatten.
Viele Fehlpässe: Auch Niklas Kehl (am Ball) findet keinen Mann.
Hans Wunder
Nach der Pause änderte sich zunächst wenig. Allerdings waren die Gegenspieler nicht mehr ganz so eng und bissig am Mann, so dass sich jetzt Freiräume für die BOL-Rivalen ergaben. Und als Kevin Erhunmwunsee nach einem Eckball zum Kopfstoß kam, lag die Kugel erneut im FSV-Netz. Doch die Freude der Gäste währte nur kurz. Ebenfalls nach einer Ecke konnte die JFG-Abwehr die Situation nicht bereinigen und Sandro Weiß zog aus 12 Metern kurzentschlossen und volley ab - gegen das mittige, halbhohe Gerät war kein Kraut gewachsen. Jetzt stand die Partie auf der Kippe, ohne dass sich eine Mannschaft entscheidende Vorteile erarbeiten konnte. So schien es, dass das Nachbarduell durch eine Situation entschieden wird, als Toni Sedlmeier in eine Freistoßflanke sprang und die Kugel ins rechte Eck schickte. Doch die Gastgeber wehrten sich gegen die ersten Heimniederlage. Jetzt baute die Bauer-Elf richtig Druck auf und schnürte den Gegner förmlich ein. Doch entweder war ein JFG-Abwehrmann dazwischen oder der Abschluss, wie beim Kopfball von Maxime Launay aus sechs Metern kam zu unplatziert. So verstrich Minuten um Minute und die Dämmerung hatte schon ordentliche Arbeit geleistet, als der Referee zwei Minuten Nachspielzeit anzeigte. Und mit dem letzten Angriff setzte sich Außenverteidiger Niklas Kehl über die rechte Seite durch, brachte seine Bananenflanke an das Fünfereck, wo der eingewechselte Michael Langensteiner den Ball aus der Luft in die Maschen bugsierte. Die anschließende Freude der Bayreuther erinnerte an einen Meisterjubel.
Noah Engelhardt (li.) kommt nicht mehr ran.
Hans Wunder
Beide U19-Bezirksoberligisten scheinen für die Saison gerüstet zu sein. Zumindest hatte das Tempo und die Zweikampfführung beim Derby gepasst. Dass spielerische Elemente in dieser Phase noch nicht so ausgeprägt sind, ist nicht sonderlich überraschend. Und auch die Punkteteilung geht in Ordnung - den Ausgleich hatte sich der FSV nach dem Rückstand redlich verdient.
Spielbericht eingestellt am 26.09.2018 23:13 Uhr