Für beide Mannschaften war die U19-Bezirksoberliga nach dem Aufstieg hartes Brot. Zwar begann die Serie für die Gäste mit vier Zählern in den beiden ersten Begegnungen eigentlich recht ordentlich. "Leider hatten wir aber bei Steigerwald vier Schwerverletzte zu beklagen", blickte SG-Coach Raphael Bächer auf das 0:12 und damit der höchsten der letzten vier Niederlagen zurück. Auch in Goldkronach musste er auf Jannik Finger, Fabian Glück, Andre Wolfrum, Dominik Rogler oder Sven Fischer verzichten. Dennoch wollte man etwas Zählbares mitnehmen. Die Gastgeber mussten dagegen auf einen Schlüsselspieler verzichten, denn Angreifer Soner Seker war erkrankt. "Wir wollen die drei Punkte. Aus, basta", gab sich JFG-Coach Matthias Ehl dennoch entschlossen.
Erster Pressschlag zwischen Felix Langer (Nr. 4) und Toni Sedlmeier.
Hans Wunder
Mit viel Dampf waren die Gastgeber bereits in den ersten Minuten auf dem Sprung, eine schnelle Führung vorlegen. Alexander Ehl hatte nach wenigen Minuten (4.) eine Schusschance, scheiterte aber noch an Keeper Yannik Lehrmann. Kurz darauf war der Regnitzlosauer aber machtlos. Nach einem Eckball an die Latte griff Schockstarre in der SG-Hintermannschaft um sich. Als dann der Ball von rechts kam, konnte Alexander Ehl aus sieben Metern unbedrängt einschieben (9.) . Auch danach änderten die Bächer-Elf, trotz Rückstand, ihr Konzept nicht. Lange Bälle auf den Goalgetter Niklas Stadelmann hieß die Devise. Und obwohl die Gäste kaum Ballbesitz verzeichneten, schafften sie durch ihren Torjäger, der kurz darauf gekonnt lupfte, etwas überraschend den Ausgleich (15.). Jetzt zeigte sich, wie sehr JFG-Sturmführer Soner Seker bei der Heimelf fehlte. Immer wieder kam bei den Gastgebern der letzte Pass oder der Abschluss zu ungenau. Kevin Erhunmwunsee hatte den SG-Torwart bei seinem Flachschuss schon in die falsche Ecke geschickt, scheiterte dann aber an einem Verteidigerbein. Letztlich war das Halbzeitremis für die Gäste deshalb etwas schmeichelhaft, weil man kaum gelungene Offensivaktionen verzeichnen konnte. Fichtelgebirge agierte dagegen im Angriffsdrittel zu umständlich und traf öfters die falschen Entscheidungen.
Alexander Ehl (li.) scheitert hier noch – und sollte wenig später treffen.
Hans Wunder
"Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir weiter nach vorne und gewinnen wollen. Da ist klar, dass man hinten auch Chancen zulässt", verriet Matthias Ehl. Das wäre fast ins Auge gegangen. Denn der eigewechselte Daniel Worpitz hätte fast die SG-Führung besorgt, als unmittelbar nach Wiederanpfiff sieben Meter vor dem Tor zum Abschluss kam und einen Moment zu lange zögerte. Und auch der nimmermüde Niklas Stadelmann war, trotz Doppelbewachung, schwer zu halten. Sein Rechtsschuss nach feinem Solo strich nach einer Stunde aber dann doch deutlich am Kasten vorbei. Erst Mitte der zweiten Hälfte kam Fichtelgebirge wieder stärker auf. Doch weiterhin wirkten viele Aktionen zu fahrig und unkonzentriert. Und als Alexander Ehl aus spitzem Winkel den Rückpass wählte, aber keinen Mitspieler fand, war auch die Nervosität bei der Heimelf durchaus hörbar. Deshalb bahnte sich dann immer mehr eine Punkteteilung an. Allerdings schlug sieben Minute vor Ende der regulären Spielzeit die Stunde, oder Minute, von Sebastian Ströber. Den Ball von der halbrechten Seite, egal ob Flachpass oder verunglückter Schuss, lenkte der JFG-Mittelfedmann gegen die Laufrichtung des Keepers ins lange Eck (83.) zur erneuten Führung. Danach war die Erleichterung bei den Rothemden spürbar. Und als dann Toni Sedlmeier einen Konter über die rechte Seite mit einem Schuss ins lange Eck (87.) krönte, war der JFG-Heimsieg perfekt.
Verwirrung bei Keeper Yannik Lehmann (li.) nach dem Lattentreffer.
Hans Wunder
Auch wenn für Regnitzlosau ein Punkt greifbar war, ist das Ergebnis nicht unverdient. Die JFG Fichtelgebirge war aktiver, hatte mehr Torchancen und am Ende wohl auch mehr Luft. Freilich reisten die Gäste stark ersatzgeschwächt an. Jetzt gilt es für das Schlusslicht allerdings, wieder zu punkten, wenn man den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen nicht verlieren möchte.
Spielbericht eingestellt am 28.10.2017 20:39 Uhr