Es ist in der U19-Bezirksoberliga noch nicht klar, wie viele Mannschaften es mit dem direkten Abstieg erwischt. Das hängt davon ab, wie viele Teams letztlich aus der Landesliga Nord in diese Liga absteigen werden und ob die Kreisligameister ihr Aufstiegsrecht überhaupt wahrnehmen werden. Allerdings muss man mit drei Absteigern bei der BOL rechnen und deshalb gewann dieses Duell große Brisanz. Der FSV-Nachwuchs fand sich vor der Partie noch über diesem Strich, Tirschenreuth musste gewinnen, wenn man die Bayreuther von Platz 9 verdrängen wollte. Dabei sah aber die Personalsituation bei den Oberpfälzern recht kritisch aus, weil sie nur 12 Kicker aufbieten konnten. FC-Jugendtrainer Thomas Schramm vor dem Spiel: "Ich bin froh, dass wir überhaupt antreten konnten."
Hartes aber faires Einsteigen von Michael Gmeiner (re.) gegen Constantin Keil .
Hans Wunder
Eigentlich war es zunächst eine recht ausgeglichene Partie bei nicht allzu hohem Tempo. Die Gastgeber ergriffen zunächst zwar die Initiative, verzeichneten aber kaum gute Gelegenheiten. Beim Spiel in die Spitze fehlte oft die Präzision, um die sichere FC-Innenverteidigung um Bastian Scharnagl zu überwinden. Mit der Zeit wurden die Gäste dann immer mutiger. Als Daniel Lauterbach auf Elias Bader flanke, verhinderte ein Abwehrbein gerade noch die Tirschenreuther Führung. Die hätte Bader anschließend noch erzielen können, als er wenig später bereits Keeper Alexander Masel umkurvt hatte, aber aus spitzem Winkel nicht mehr zum Abschluss kam. Es sah also nicht so schlecht aus für die Oberpfälzer, bis sich Daniel Lauterbach einen Aussetzer leistete und eine Tätlichkeit beging. Schiri Hunddörfer musste zunächst beim Assistenten nachfragen, zitierte dann den falschen Spieler zu sich, bevor er zur Höchststrafe griff und Rot zeigte. Von dieser Minute an forcierten die Bayreuther ihre Bemühungen und waren klar Herr im Ring. Patrick Sachs verzog nur knapp und auch der Freistoß durch Sebastian Strobel war nicht ungefährlich. Trotz einiger Querschläger stand aber das FC-Bollwerk, weil die Bayreuther versuchten, kontrolliert zu spielen, dabei aber nur wenige Überraschungen boten. Dagegen taten sich die Gäste in Unterzahl schwer, überhaupt noch vor das FSV-Tor zu kommen.
Der einheimische Spielmacher Julius Küfner (re.) hatte es gleich mit Bastian Scharnagel zu tun.
Hans Wunder
Mit zwei neu ins Spiel gekommenen Akteuren platzte bei den Gastgebern relativ schnell der Knoten. Leon Eichmüller fasste wenige Minuten nach Wiederanpfiff eine Rechtsflanke direkt ab, zimmerte das Spielgerät an den Querbalken und Markus Meserth staubte zur FSV-Führung ab. Die Gäste, die in dieser Spielphase kaum mehr die Bälle behaupten konnten, mussten schnell den nächsten Tiefschlag hinnehmen. Plötzlich kam Benedikt Keil aus der Abwehr angerauscht, zog aus gut und gerne 20 Metern staubtrocken ab und der Flachschuss schlug vehement im rechten, unteren Eck ein. Diese 2:0-Führung hätten die Wagnerstädter schnell weiter ausbauen können. Leon Eichmüller etwa kam nach einem Abwehrschnitzer völlig frei zum Abschluss, verfehlte den Kasten und hatte wenig später bei seinem Schlenzer auch etwas Pech. Doch die Drangphase der Gastgeber verebbte und anschließend wagte sich der FC-Nachwuchs wieder öfters in die Angriffshälfte. Als dann Elias Bader mit seinem Flachschuss sogar der Anschlusstreffer gelang, war noch gut eine Viertelstunde zu spielen. Jetzt wurden die Zweikämpfe härter, die Fouls häufiger und die Karten schneller gezückt. Richtig gefährlich wurde es aber nicht vor dem Kasten der Platzherren. Mehr Aufregung gab es nach teilweise rustikalen Fouls, denen der Referee auch mit zwei Zeitstrafen begegnete. So beendete Tirschenreuth die Partie zu Acht, sorge aber mit weiten Schlägen in die Bayreuther Hälfte dafür, dass es spannend blieb. "Nicht nervös werden", rief FSV-Coach Micha Pietzonka seinen Schützlingen in den letzten Minuten zu. Am Ende dürfte auch ihm über den Arbeitssieg ein Stein vom Herzen gefallen sein.
Mit diesem Erfolg ist der ehemalige Landesligist auf dem besten Weg, zumindest Rang neun zu behaupten. Um es jedoch noch ans absolut sichere Ufer zu schaffen, müssten noch vier Zähler auf Don Bosco Bamberg aufgeholt werden. Ein schwieriges Unterfangen, zumal, wenn man vorne nicht konsequenter die Chancen nutzt. Für die Tirschenreuther schwanden an diesem Tag die Chancen rapide, in der Bezirksoberliga zu bleiben. Entsprechend niedergeschlagen wirkte die Truppe aus der Oberpfalz nach Spielschluss.
Spielbericht eingestellt am 09.05.2015 21:38 Uhr