Die Schützlinge von Michael Pietzonka konnten nach dem Erfolg gegen Neubürg vor einer Woche im Abstiegskampf etwas durchatmen. Zug um Zug kam jetzt auch die eine oder andere verletzte Stammkraft zurück, auch wenn der Trainingsrückstand wie bei dem zunächst auf der Bank sitzenden Johannes Urban teilweise nicht zu übersehen ist. Im letzten Heimspiel des Jahres wollte der ehemalige Landesligist deshalb noch einmal nachlegen, um beim Kampf um den Klassenerhalt weiter Boden gut zu machen. Auf eine bisher glänzende Saison können die Stiftländer zurückblicken. Allerdings musste Trainer Michael Hamann mit Thomas Neumann auf einen seiner torgefährlichsten Junioren verzichten.
Gleich nach der Pause heizte Julius Küfner (li.) den Gästen wieder ein.
Hans Wunder
Als nach wenigen Sekunden der Ball in den Strafraum segelte, musste Gästestürmer Maxi Fried nach einem Schlag ins Gesicht kurz behandelt werden. Nicht nur durch diese Szene war früh klar, dass die Platzherren sehr energisch gegen die favorisierten Oberpfälzer auf dem kleinen Nebenplatz wehren würden. Das schien der Hamann-Truppe überhaupt nicht zu behagen. Jedenfalls bekam der FSV anschließend von Minute zu Minute mehr Oberwasser und langsam stellten sich erste Gelegenheiten ein. Patrick Sachs scheiterte mit seinem etwas zu hoch angesetzten Fernschuss knapp und plötzlich steuerte Niklas Launay völlig allein auf den Kasten zu, schlug noch einen Haken und scheiterte dann doch an dem aus seinem Kasten herausgeeilten Torwart Felix Riedelbauch. Doch die Unsicherheit der Gästeabwehr war unübersehbar und nach einigen Querschlägern bestrafte Julius Küfner per Kopf die Unaufmerksamkeit der JFG-Defensive, als er den Ball zur Führung ins rechte, obere Eck zirkelte. Dann kam der große Auftritt von Sebastian Unterburger, der die Kugel aus gut 70 Metern zum 2:0 in den Winkel drosch. Was zunächst als energischer Abwehrversuch aussah, entpuppte sich als Tor des Monats - wenn eine Kamera zugegen gewesen wäre. Doch für das Spiel seiner Mannschaft war dieser Treffer Gold wert. Die Unsicherheit der Gäste war nun mit Händen greifbar und als Keeper Felix Riedelbauch erst mit seinem Abspiel zu lange wartete und dann einem FSV-Stürmer die Kugel in die Beine spielte, war Leon Eichmüller zur Stelle und hob den Ball zur überraschend deutlichen Pausenführung der Bayreuther in die Maschen.
Wenig später zeigt sich Leon Eichmüller (li.) recht giftig.
Hans Wunder
Was tun nach einer desolaten Leistung, wie sie die Junioren aus Mitterteich und Konnersreuth besonders in der Viertelstunde vor der Pause gezeigt hatten? Coach Michael Hamann vertraute zunächst auf das gleiche Personal, redete aber in der Pause lange mit seinen Schützlingen. Auch wenn die Gäste anschließend etwas engagierter wirkten, blieben klare JFG-Einschussgelegenheiten doch Mangelware. Mehr war weiterhin auf der anderen Seite los. Erst einmal steuerte FSV-Angreifer Julius Küfner nach feiner Einzelleistung auf das JFG-Tor, scheiterte jedoch knapp, weil er sich den Ball etwas zu weit am JFG-Keeper vorbeigelegt hatte. Dann vielleicht die beste Phase der Stiftländer, die bei den Versuchen von Marvin Dressel und Maxi Fried zumindest am Torerfolg schnupperten. Vielleicht hätte der Anschlusstreffer der Truppe um Tobias Plass noch einmal Auftrieb gegeben. So aber verflachte die Partie zunehmend, wobei die Gastgeber einem weiteren Treffer schließlich sogar näher waren als der als Spitzenteam angereiste Kontrahent. Nur der eingewechselte Kubulay Özdemir sorgte bei der Hamann-Elf noch etwas für Schwung und holte, als er regelwidrig von den Beinen geholt wurde, auch einen Strafstoß heraus. Tobias Plass ließ sich diese Chance nicht entgehen, verwandelte halbhoch, aber scharf und genau gegen Maximilian Herath, der das Eck noch ahnte, aber chancenlos war. Doch für eine Aufholjagd war es nun zu spät, zumal sich der JFG-Sturm an diesem Tag als laues Lüftchen entpuppte. So krönte Julius Küfner seine bärenstarke Leistung nach einem Eckball und seiner Direktabnahme mit dem zweiten, persönlichen Treffer.
Es gibt rabenschwarze Tage, da läuft wenig bis nichts. Den hatten die Gäste erwischt. Die Stiftländer blieben an diesem Tag den Beweis schuldig, warum sie im Vorderfeld der Tabelle stehen. Schlechte Zweikampfbilanz, kaum Ideen und ungenaue Zuspiele prägten die Aktionen der JFG-Kicker auf dem FSV-Nebenplatz. Allerdings hatten sie in der Vergangenheit schon oft genug bewiesen, dass sie es auch ganz anders können. Ein anderes Gesicht zeigten auch die FSV-Junioren, die nach zahlreichen Ausfällen lange Zeit unter ihren Möglichkeiten gespielt hatten. Mit viel Willen kam nun auch die spielerische Linie zurück. Wenn in der Winterpause noch der eine oder andere verletzte Akteur zurückkehrt, dürfte das Zittern um die Klasse hier schnell der Vergangenheit angehören.
Spielbericht eingestellt am 22.11.2014 21:42 Uhr