Die Vorzeichen vor dem Spiel waren klar: Die Gäste von der JFG Grün-Weiß Frankenwald hatten vor der Begegnung die Riesenchance, den Ligaprimus vom FC Coburg mit einem Sieg von der Tabellenspitze zu stürzen. Diese schwächelten in der Vorwoche bei der 1:2-Niederlage beim FSV Bayreuth, wobei auch Top-Stürmer Florian Seiler mit der roten Karte vorzeitig das Feld verlassen musste und im Spitzenspiel nicht mitwirken darf. Dementsprechend groß war natürlich die Motivation auf beiden Seiten, was man von Beginn an merkte, als Schiedsrichter Nico Imhof von der SpVgg Rattelsdorf gegen 12 Uhr die Begegnung anpfiff.
Der heimische Mykhailo Sundukov (rot) mit fairem Einsteigen gegen den Frankenwälder Elias Renk.
Alexander Grober
Von Beginn an merkte man beiden Teams an, dass man unbedingt keinen Fehler machen wollte. Die Coburger versuchten sich in der Anfangsphase mit viel Ballbesitz früh Sicherheit im Spiel zu verschaffen, doch Torraumszenen waren Mangelware für die Vestekicker. Den ersten Aufreger gab es aber im heimischen Strafraum zu verzeichnen, als Jakob Wachter eine Ungenauigkeit im Coburger Aufbauspiel fast nutzen konnte und im FCC-Sechzehner zu Fall ging. Die Gäste protestierten vehement, Schiedsrichter Nico Imhof ließ zum Entsetzen der Frankenwälder aber weiterlaufen - die wohl richtige Entscheidung in dieser engen Szene. Auf der anderen Seite führte die erste wirkliche Vestekicker-Torannäherung direkt zum 1:0 für die Mannen von Sven Stößel. Mit einem platzierten Flachschuss brachte Julius Kaul die rot-weißen in Führung, als eine viertel Stunde rum war. Danach pendelte das Spielgeschehen hin und her. Beide Mannschaften hatten jeweils Ihre Torchancen, auch die Gäste hätten durch Kilian Krug (24. und 36.) durchaus den Ausgleichstreffer erzielen können. Die Coburger waren auf der anderen Seite oftmals durch Konter gefährlich, beispielsweise nach 22 Minuten, als Jonas Stang nicht vollenden konnte. Acht Minuten später gleiches Bild, als Stang am langen Pfosten vorbeischoss. Eine leichte Vorentscheidung schien sich in der 37. Minute anzubahnen, als Mykhailo Sundukov mit einem Chipball Julius Kaul in Szene setzen konnte. Gästeschlussmann Benedikt Schmidt eilte in dieser Szene aus seinem Tor, konnte die Situation aber nicht bereinigen und Kaul hatte leichtes Spiel auf 2:0 zu stellen. Bittere Pille für die Gäste, die sicher nicht schlecht im Spiel waren, aber einfach zu ineffektiv über die ersten 45 Minuten gesehen. Einen wirklichen Hochkaräter gab es auch nicht für die Heumann-Schützlinge zu verzeichnen, sodass man zur Pause einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen musste.
JFG-Kapitän Kilian Krug (re.) im Duell mit Coburgs Julius Kaul.
Alexander Grober
Timo Heumann konnte mit der Darbietung seiner Jungs in der ersten Halbzeit nicht zufrieden sein, dementsprechend wechselte er zu Beginn des zweiten Abschnitts vier Mal aus. Coburg war aber weiterhin die aktivere Mannschaft in der Anfangsphase, jedoch hatten die Frankenwälder gute Möglichkeiten nach knapp zehn Minuten Spielzeit der zweiten Halbzeit, um zum Anschlusstreffer zu kommen. Erst schoss Joker Felix Geigerhilk aus spitzem Winkel an den Pfosten (55.), wenig später schlug Jakob Wachter zwei Mal einen Haken, scheiterte aber an FCC-Keeper Max Martinsen (57.). Spätestens seit diesen beiden Chancen hatten dann die Frankenwälder etwas Übergewicht und mehr Ballbesitz, konnten daraus aber nur wenig Kapital schlagen. Nach 63 Minuten musste dann eigentlich der Anschlusstreffer fallen, doch Jakob Wachter war nach klasse Ball von Kilian Krug im Duell mit Max Martinsen erneut nur zweiter Sieger. Das waren die besten drei Möglichkeiten für die JFG zum 2:1 zu kommen, auf der anderen Seite boten sich den Coburgern gegen unermüdlich anrennende Frankenwälder natürlich Räume. In der 71. Minute kam Konstantin Mayr mit dem Schlappen im Zentrum an den Ball, als sich Benedikt Schmidt im JFG-Tor lang machte und den Versuch gerade so um den Pfosten lenken konnte. Wenig später löste Timo Heumann mit der Einwechslung von Fabian Fischer-Kilian auf und stellte auf Dreierkette um. In der 78. Minute musste Mykhailo Sundukov nach überhartem Einsteigen mit einer Zeitstrafe kurzzeitig zusehen. Wenige Momente später machte Julius Kaul mit seinem dritten Treffer des Tages endgültig den Deckel auf die Begegnung, als er eine Unabstimmigkeit zwischen JFG-Verteidiger und Torhüter Benedikt Schmidt nutzen konnte. In der Schlussphase war dann die Gegenwehr der Grün-Weißen gebrochen, als die Coburger sicherlich noch das ein oder andere Tor mehr hätten nachlegen können. Doch das wäre unter dem Strich dem Guten zu viel gewesen gegen tapfer kämpfende Frankenwälder.
Jakob Wachter (li.) in der engen Auseinandersetzung mit Coburgs Michael Schwarz.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 17.03.2024 11:23 Uhr