Die Gastgeber mussten heute erneut auf ihren Trainer Raphael Bächer verzichten, der in der Rückrunde von Marcel Schaller würdig vertreten wurde. Schaller hatte zum Nachholspiel die Qual der Wahl und einen Kader von achtzehn Mann zur Verfügung. Sein Gegenüber, Thomas Klier, kämpft dagegen mit den Tücken der langen Saison. Gerade einmal zwölf Mann reisten mit dem Trainer zum Auswärtsspiel nach Regnitzlosau. Ziel war es dennoch mit einem Sieg weiter Boden auf den Tabellenführer, der zwei Spiele mehr absolviert hatte, gut zu machen. Bei Schaller stand hingegen Abstiegskampf pur auf dem Programm. Den nahmen seine Mannen in den letzten Wochen auch gut an. "Warum soll uns dann nicht auch etwas beim Derby gegen Münchberg glücken?" war der Gastgeber zuversichtlich.
FCE Stürmführer Lucas Köhler (re.) rieb sich heute desofteren in Zweikämpfen mit Orlando Gutmann (li.) auf.
Maik Schneider
Die Münchberger starteten verheißungsvoll. Besonders FCE Sturmführer Lucas Köhler sorgte in den Anfangsminuten für viel Wirbel in der SG-Abwehr. Aber die Gastgeber standen mit Jonas Stadelmann und Orlando Gutmann in der Innenverteidigung sehr sicher. Nach einer knappen Viertelstunde und dem ersten gefährlichen Angriff nach einem Freistoß von Jonas Stadelmann gelang Jonas Meyer per Kopf die überraschende 1:0 Führung. In der Folgezeit traten die Gastgeber deutlich sicherer auf und erarbeiteten sich weiter Chancen durch Franz Fleczok, der aus zwanzig Metern knapp am langen Pfosten vorbeischoss. Ebenso Justin Achatz, dessen Schuss Tim Hübler auf der Linie für seinen geschlagenen Keeper klären konnte. Zehn Minuten vor der Pause hatten auch die Münchberger den Rückstand verdaut und kamen wieder durch Lucas Köhler und Mert Ünlütaskiran zu Einschussmöglichkeiten. Kurz vor der Pause feierte die SG schon Ihren zweiten Treffer, doch Linienrichter David Schatz sah den Regnitzlosauer Schützen Franz Köppel im Abseits. Köppel war es auch, der mit dem Pausenpfiff noch einmal den Treffer zur 2:0 Führung auf dem Fuß hatte, doch am langen Pfosten vorbeischob.
Lazare Lehmann (re.) lief als einzige SG-Spitze heute den Gegner früh an. Hier kam er gegen Michael Baier (li.) allerdings zu spät.
Maik Schneider
Die zweite Hälfte begann wie die erste. Die Gäste aus Münchberg dominierten die ersten zehn Minuten. Sandro Preißinger hatte bereits wenige Minuten nach Wiederanpfiff mit der Chance zum Ausgleich. Mert Ünülaskiran führte einen Freistoß an der Strafraumgrenze schnell aus, doch der freistehende Preißinger verschoss knapp. Kurze Zeit später war es Timo Frank, der mit einem starken Abschluss Yannik Lehmann im Tor der SG zu einer Glanztat zwang. Nach der ersten Drangphase der Münchberger kamen auch die Gastgeber wieder besser ins Spiel. Nach einem Freistoß von Stadelmann kam Orlando Gutmann im FCE Strafraum frei zum Kopfball, der allerdings knapp übers Tor ging. Nach gut sechzig Minuten bekam SG-Keeper Yannik Lehmann für sein provokantes Zeitspiel den gelben Karton. Die Gastgeber besannen sich danach wieder aufs Fußballspielen und der eingewechselte Felix Langer schickte mit einem Traumpass seinen Mannschaftskapitän Niklas Stadelmann in den gegnerischen Strafraum. Stadelmann ließ sich die Chance nicht nehmen und zog in bester Stürmer-Manier aus spitzem Winkel ab. Gegen seinen Schuss ins lange Eck war Eintracht Schlussmann Luca Fiebiger machtlos. Dennoch gaben die Gäste nicht auf und Lukas Köhler erzielte nach einem Freistoß von Timo Frank den viel umjubelten Anschluss. Allerdings hatte auch hier Schiedsrichterassistent David Schatz erneut die Fahne gehoben und Schiedsrichter Christopher Franek entschied erneut auf Abseits. Wenige Minuten vor Schluss gab es zentral vor dem SG Tor Freistoß für die Gäste. Lukas Köhler schoss das Leder zur Verwunderung von Keeper Yannik Lehmann flach an der Mauer vorbei zum Anschlusstreffer. Alles Aufbäumen der Gäste und zwei Minuten Nachspielzeit brachten keinen Ausgleich mehr. Die SG Regnitzlosau erkämpfte sich drei verdiente Punkte.
Jonas Stadelmann (li.) in höchster Not vor dem frei durchlaufenden Mert Ünlütaskiran (re.).
Maik Schneider
Trotz der Niederlage haben es die Schützlinge von Thomas Klier weiterhin selbst in der Hand ihr Meisterstück in der BOL zu machen. Mit einem Spiel weniger als Tabellenführer FC Coburg und der JFG Fichtelgebirge haben die Münchberger noch alle Chancen. Die SG Regnitzlosau konnte mit dem Sieg gegen den Titelaspiranten in der Tabelle an der SG Neukenroth vorbeiziehen. Dennoch wird es ein weiter Weg bis zum Klassenerhalt für die Schaller-Schützlinge. Die SG Regnitzlosau hat mit der JFG Region Luisenburg und dem FSV Bayreuth noch zwei Gegner aus dem gesicherten Mittelfeld der Tabelle vor der Brust. Für den FC Eintracht Münchberg geht es mit drei Heimspielen gegen Steigerwald, Rödental und dem Tabellenführer FC Coburg ins Saisonfinale.
Spielbericht eingestellt am 17.05.2018 23:29 Uhr