Matchball für die JFG Steigerwald, die mit einem Sieg gegen den härtesten Verfolger vorzeitig die Weichen auf Meisterschaft stellen konnte. Zwar hatte die Hörnes-Elf beim 4:2-Sieg gegen Kunstadt-Obermain am letzten Wochenende mehr Mühen als erwartet. Und sicher dürften da auch die Englischen Wochen die Beine schwer gemacht haben. Doch für den entscheidenden Schlag zum Titel dürfte keine Zusatzmotivation nötig gewesen sein. Das wollten die Bamberger auf jeden Fall verhindern, die sich zuletzt im Verfolgerduell gegen Maintal-Friesenbachtal knapp durchsetzen konnten. Außerdem stand ja noch die Revanche für die 3:4-Hinspielniederlage im Raum.
Erstes Duell an der Außenlinie zwischen Hannes Weber (li.) und Paul Günthner.
Hans Wunder
Die ersten Minuten standen ganz klar im Zeichen der Schützlinge von Holger Denzler. Ohne Lampenfieber, dafür mit gutem Spielverständnis, ließen die Bamberger die Kugel zirkulieren und hatten durch Henrik Schwinn die erste gute Gelegenheit. JFG-Coach Mathias Hörnes war wenig erfreut, schimpfte lautstark und sah, dass Marc Eckstein per Fuß und Christian Auer per Kopf und schließlich Henrik Schinn aus halbrechter Position weitere Chancen für die Domstädter hatten. Dann erst taute die Heimelf etwas auf, ohne jedoch eine gewisse Müdigkeit verbergen zu können. Zwar wurde es gefährlich, als Julian Bayer aus spitzem Winkel abzog und knapp verfehlte. Aber vom unbedingten Siegeswillen, um den entscheidenden Schritt Richtung Meisterschaft zu machen, waren die Gastgeber meilenweit entfernt. Oft reagierten die Nachwuchskicker um Kapitän Yannic Albert nur, statt dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken. Auch wenn die Gäste bis dahin keine hochkarätigen Torchancen verzeichnen konnte, schimpfte sich der einheimische Coach in Rage und kritisierte dabei besonders Zweikampfverhalten und Laufbereitschaft: "Macht endlich Meter, oder nehme euch runter und schicke euch nächste Woche zu den Mädchen", lautete die unmissverständliche Ansage an einen seiner Schützlinge.
Weg durch die Mitte: Hannes Weber (in blau) bleibt hängen.
Hans Wunder
Nach der Pause ging es Schlag auf Schlag. Murat Basaran war erst wenige Minuten auf dem Feld, da bekam er ein Anspiel der ruhig kombinierenden Domstädter in die halbrechte Position, fackelte nicht lange und schickte das Leder aus acht Metern flach ins lange Eck zur Gästeführung. Wer nun aber geglaubt hatte, dass die Heimelf einen Zacken zulegen würde, täuschte sich. Nach wie vor endeten die JFG-Bemühungen am gegnerischen Strafraum und nur beim Schuss von Sven Weber, der über den Kasten strich, wurde es halbwegs gefährlich. Und als der Spitzenreiter wenig später Daniel Bogensperger nicht am Flanken hindern konnte konnte, klapperte es erneut im Tor von Yannick Leisgang. Wiederum lauerte Murat Basram, dieses Mal am zweiten Pfosten, und köpfte die Kugel seelenruhig neben den Pfosten zum 2:0 für die Bamberger ein. Jetzt wurde es ruhig im Stegauracher Stadion und die Stimmung wäre sicher zurückgekommen, wenn Hannes Weber den Anschlusstreffer erzielt hätte und bei seinem Alleingang nicht im letzten Moment gestoppt worden wäre. So war es dem Bamberger Henrik Schwinn vergönnt, sein sehenswertes Solo mit einem trockenen Schuss unter die Latte zum dritten Treffers des Verfolgers zu krönen - danach waren beide Mannschaften froh, dass der Abpfiff ertönte.
Keine Lücke: Florian Endres (re.) probiert es gegen Daniel Bogensperger über den Flügel.
Hans Wunder
Wenn die Steigerwalder ihre drei verbliebenen Aufgaben gegen Münchberg und zweimal JFG Frankenwald lösen, können sie dennoch Meister werden. Dabei kommt es für JFG-Coach Mathias Hörnes darauf an, seine Truppe nach dem etwas müden Auftritt wieder aufzurichten und anzustacheln. Don Bosco hat das Titelrennen mit einer starken Vorstellung wieder spannend gemacht, muss aber auf einen Ausrutscher des Rivalen hoffen.
Spielbericht eingestellt am 14.05.2016 21:06 Uhr