Mit dem Abstiegsduell verbanden die Jugendteams große Hoffnungen. Schließlich wollte man mit dem ersten Sieg einen Schritt aus dem Tabellenkeller schaffen. Dass es für die Heimelf in dieser Serie schwerer als in den vergangenen Jahren werden würde, war Trainer Marco Regber klar, der die Nachfolge von Matthias Ehl übernommen hatte. Besonders im Angriff hakte es gewaltig, denn bislang kam die Heimelf in fünf Begegnungen erst auf drei eigene Treffer. Der JFG-Coach führte das auch auf etwas unglückliche Schiedsrichterentscheidungen zurück, nachdem mehrere Abseitstore aberkannt wurden. Doch die Tatsache, dass ganze 20 Jungkicker an diesem Tag zur Verfügung standen, erfüllte ihn mit Zuversicht. Bei den Gästen war indessen die Defensive das Sorgenkind. Mit 27 Einschlägen in der noch jungen Saison rangierte das Schlusslicht h in der noch jungen Saison auch in diesem Punkt auf dem letzten Platz. Zuletzt halfen sogar die drei eigenen Treffer gegen Luisenburg und die zwei Tore in Staffelstein aufgrund der Abwehrschwäche nicht dabei, zumindest einen Zähler zu ergattern. Gästecoach Markus Lang wußte, warum. "Wir haben mehrere Leute geholt, um überhaupt eine Mannschaft stellen zu können. Die müssen sich an das Niveau erst noch gewöhnen." Trotzdem peilte er gleich einen Dreier an.
Gute Möglichkeit für Fabian Köhlein (re.).
Hans Wunder
Wenn Mannschaften hinten drin stehen, heißt das noch lange nicht, dass sie nicht technische Glanzpunkte setzen können. Es waren gerade vier Minuten gespielt, da bekam Gästekapitän Fabian Köhlein das Spielgerät von der rechten Seite serviert, gab ihm mit der Innenseite so viel Schnitt, dass der Ball aus etwa 18 Matern über den einheimischen Keeper segelte und zum 0:1 (4.) im langen Eck einschlug. Die Gastgeber waren aber keinesfalls geschockt und antworteten mit wütenden Angriffen. Die wurden schnell belohnt und auch der Ausgleich war absolut sehenswert. Max Wolfrum hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und flankte im hohen Bogen auf den anderen Flügel. Dort kam Dominik Hüttner angerauscht und nahm den schwierigen Ball aus spitzem Winkel direkt und katapultierte das Leder zum 1:1 (6.) in die Maschen. Danach versuchten beide Mannschaften, mehr Stabilität in den hinteren Reihen zu gewinnen, was weitgehend gelang. Nur die Distanzschüsse von Ströber für die Gastgeber und Kowaczka auf der anderen Seite, die ihr Ziel knapp verfehlten, sorgten für Torgefahr. Es gab viele Fehlpässe auf beiden Seiten, wobei die Gäste aber immer mehr Selbstvertrauen bekamen. Und als Felix Leisgang mustergültig am Fünfmeterraum bedient wurde, hatte er die sichere Gästeführung auf dem Fuß. Doch der Deichselbacher scheiterte zweimal an Keeper Wunderlich und sorgte für verzweifelte Ungläubigkeit bei Trainer und Mitspielern. Dass die Gäste trotzdem positiv gestimmt in die Kabine konnten, hatte mit dem ungeschickten Foul von Jannick Albert gegen Maximilian Bucher im Strafraum zu tun. Den fälligen Strafraum verwandelte Fabian Köhlein sicher zur 2:1-Pausenführung (45.) der Gäste.
Patrick Kuwaczka (li.) wird von Max Wolfrum regelwidrig gestoppt.
Hans Wunder
Viel besser hätte es für die Gastgeber in der Pause, in der Marco Regber eine unüberhörbare Ansprache hielt, fast nicht laufen können. Der nun etwas offensivere Nico Weber hatte sich das Leder bei einem der ersten Angriffe fast zu weit vorgelegt, doch Gästekeeper Kabitz klebte auf der Linie, so dass der Mittelfeldmann fast unbedrängt zum 2:2 (48.) einschieben konnte. Jetzt wollte Fichtelgebirge mehr, leistete sich aber zu viele Fehler im Aufbauspiel und konnte sich nicht entscheidend durchsetzen. Deichselbach gab den Gastgebern den ball, setzte dann aber immer wieder auf lange Pässe und suchte dabei die emsigen Niklas Luber und Maximilian Bucher, die für viel Unruhe sorgten. Dennoch schien es, dass die Heimelf im Schlußspurt das bessere Ende für sich haben würde. Nachdem Nico Weber knapp verzogen hatte, durfte der große Schlacks wenig später zum Strafstoß antreten - Felix Leisgang hatte Jonah Drescher von den Beinen geholt. Doch der Jungkicker wählte die hohe Variante und nagelte die Kugel ans Gebälk. Fast im Gegenzug brach Niklas Luber durch, legte sich das Leder aber zu weit vor und wurde von Torwart Wunderlich gestoppt. Danach wogte die Partie hin und her. Die Gastgeber rannten immer wieder an, suchten spielerische Lösungen und kamen aber nicht zum Abschluss. Und die Land-Schützlinge fehlte bei ihren Angriff der tödliche Pass. Als sich beide Seiten schon auf ein Remis eingestellt hatten, gelang den Gastgebern doch noch der entscheidende Treffer. Moritz Schmidt zirkelte den Freistoß aus 23 Metern etwas unkonventionell rechts an der Mauer vorbei und ebenso unkonventionell sprang das Leder vom rechten zum linken Innenpfosten und dann zum 3:2 (90.) ins Netz. Der Referee pfiff erst gar nicht mehr an. Die JFG Fichtelgebirge hatte den ersten Dreier.
Fast im Gegenzug bringt Niklas Luber (re.) die Gäste erneut in Front.
Hans Wunder
Mit dem ersten Saisonsieg dürfte dem Team aus dem Fichtelgebirge ein Stein vom Herzen fallen Dass er recht glücklich war, hat in Goldkronach niemand gestört, auch wenn man selbstkritisch genug war, anzuerkennen, dass noch Luft nach oben ist. Die Gäste haben sich geärgert, müssen aber nicht resignieren. Sie haben einen guten Kampf abgeliefert und wenn man noch etwas besser verteidigt, muss man die Flinte noch lange nicht ins Korn werfen.
Spielbericht eingestellt am 12.10.2019 22:01 Uhr