Groß war die Freude in Waldershof, dass man mit den A-Junioren auf Bezirksebene vertreten ist. Doch die Vorbereitung war wegen Personalproblemen nicht rund gelaufen und und auch zur Premiere in der neuen Spielklasse brachte man gerade 12 Mann auf das Papier - nachdem auch noch Nico Greger wegen einer Hochzeit kurzfristig abgesagt hatte. Auf eine breite Bank konnten dagegen die Gastgeber zurückgreifen. Mit dem ehemaligen Co-Trainer Alexander Scharf, der nun wieder voll in der Verantwortung ist, sollte der eingeschlagene Weg mit viel Offensivpower fortgesetzt werden. Dass man zum Heimauftakt gleich die Grundlage für eine erfolgreiche Saison legen wollte, daran gab es keinen Zweifel. "Heute gibt es nichts anderes als einen Heimsieg", zeigte man sich im JFG-Lager recht entschlossen.
Auf der anderen Seite machte Luis Weber (re.) gleich ordentlich Druck.
Hans Wunder
Lampenfieber schienen die beiden Teams vor etwa 50 Zuschauern nicht zu kennen. Besonders die Gäste begannen recht couragiert und hatten durch Max Markovsky gleich eine gute Chance, als er aus Mittelposition an Torwart Benjamin Horn scheiterte. Als wenig später Philipp Bertsch aus ähnlicher Position zum Abschluss kam, lag die Kugel zur Gästeführung im Netz. Doch die Luisenburger waren um eine schnelle Antwort nicht verlegen. Dominik Scharf war an diesem Tag in direkten Duell einfach nicht zu stoppen und vollstreckte flach zum Ausgleich - er sollte noch einen denkwürdigen Fußballtag erwischen. Und es kam noch Schlimmer für die Assmann-Elf. Nach einem Pressschlag stürzte Innenverteidiger Elias Wedemeyer so unglücklich, dass es früh raus musste. Seine Aussage, "ich kann den Ellebogen nicht mehr bewegen", klang nicht gut. Trotzdem hielt man zunächst gut dagegen und es entwickelten sich auf beiden Seiten immer wieder gute Gelegenheiten. Dabei traf Gästestürmer Nick Adam, auf dem Allerwertesten sitzend, sogar ins Netz, hatte aber vorher die Hand zu Hilfe genommen, so dass der Treffer annulliert wurde. Dafür hatte die Assmann-Elf Glück, als die Kugel nach Ballverlust am eigenen Strafraum nur am Pfosten landete. Als sich aber der zweikampfstarke Felix Fux wieder einmal das Leder erkämpft hatte, ging es blitzschnell. Dominik Scharf wurde in die Tiefe geschickt und vollstreckte eiskalt zum 2:1. Dennoch ging Waldershof mit viel Optimismus in die Pause. Denn JFG-Keeper Benjamin Horn hatte kurz vor Ende der ersten Hälfte seinen Kasten verlassen und gegen den durchgebrochenen Meik Schöffel vor dem Strafraum mit der Hand geklärt. Von da an waren die Platzherren nach dem Platzverweis nur noch zu Zehnt.
Jan Ackermann (re.) geht auf Tauchstation.
Hans Wunder
"Wir sind eigentlich zuversichtlich in die zweite Hälfte gegangen. Natürlich habe ich gemahnt, die sollen die Sache trotz des Platzverweises nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das hat anscheinend nichts gebracht", räumt der Gästecach ein. Denn statt in Überzahl auf den Ausgleich zu drängen, ging der Schuss nach hinten los - und wie. Dabei hatte Luisenburg auf nur einen Stürmer umgestellt. Aber das tat dem Offensivdrang der Gastgeber keinen Abbruch. Als Dominik Scharf nach einer Ecke seine Torquote beim 3:1 dann weiter ausbaute, zeichnete sich noch nicht ab, dass Waldershof an diesem Tag ein Debakel erwarten würde. Doch von nun an gewannen die TSV-Abwehrleute kaum mehr einen Zweikampf und leisteten sich zudem mitunter haarsträubende Abspielfehler. Dominik Scharf kannte dabei kein Erbarmen und schraubte - zusammen mit Tom Jahrreis - das Ergebnis bis auf eine 6:1-Führung hoch, bis ihn sein Vater schließlich vom Feld nahm. Aber auch mit mehreren frischen Kräften kam kein Bruch in das Spiel der Heimelf. Der Aufsteiger hatte dagegen zwar vorne weiter die eine oder andere gute Gelegeneheit, als etwa Philipp Bertsch einen Kopfball ansetzte. Für das Einnetzen waren aber nun endgültig die JFG-Kicker zuständig, bei denen sich auf noch Felix Fux alleine vor dem Keeper und Jan Ackermann nach feiner Einzelleistung in die Torschützenliste eintragen konnten.
Am Ende krönte auch Felix Fux (li.) seine gute Leistung mit einem Treffer.
Hans Wunder
Waldershof hat gleich zum Saisonstart erleben müssen, was in der Bezirksoberliga für ein rauher Wind weht. Besonders die Abwehrleistung mit Spielaufbau und Zweikampfverhalten waren noch nicht der Spielklasse angemessen. Da wartet auf Maximilian Assmann noch viel Arbeit. Einen Traumstart haben dagegen die Luisenburger erwischt, auch wenn das Tore schiessen wohl nicht mehr so leicht gemacht werden wird.
Spielbericht eingestellt am 08.09.2018 21:02 Uhr