Das alte Duell „David gegen Goliath“ fand in Schreez eine weitere Neuauflage, wo die punktlose JFG Hummelgau den bärenstarken Spitzenreiter FSV Bayreuth empfing. Obwohl die Gastgeber mehrere zuletzt pausierende Akteure wie Kapitän Franz Habla wieder aufbieten konnten, wurden ihnen nur bescheidene Chancen eingeräumt, das erste Erfolgserlebnis zu landen. Auch der FSV musste mit im Urlaub weilenden Tobias Streng einen Leistungsträger ersetzen, der immerhin schon im Bezirksoberligateam der Herren einige Einsätze verbuchen konnte. Trotzdem wäre schon ein Punktverlust für den Fusionsverein eine große Sensation gewesen.
Der einheimische Kapitän Franz Habla (vorne) bevorzugt eine rustikale Zweikampfführung.
Hans Wunder
So holprig und uneben wie sich der Rasen in Schreez präsentierte, fiel auch der Start der hochfavorisierten Bayreuther aus. Nicht wenige Zuschauer rieben sich zunächst die Augen, denn die konzentrierten und mutigen Gebhardt-Schützlinge starteten immer wieder schnelle Vorstöße und brachten die pomadig wirkenden FSV-Akteure ein ums andere Mal in Verlegenheit. Einer dieser Vorstöße führte dann auch zur überraschenden Führung der JFG, als Andreas Hüttl unsanft gestoppt wurde, den fälligen Freistoß auf den Kopf seines Kollegen Moritz Pensel zirkelte und der dann Tim Tscheuschner im FSV-Tor nicht den Hauch einer Chance ließ. Obwohl die Bayreuther bis zu diesem Zeitpunkt die bessere Spielanlage andeuteten, war letztlich ein schöner Doppelpass zwischen dem agilen Lukas Scherm und Muhamad Farsat notwendig, der per Hacke auflegte, um den Ausgleich zu markieren. Obwohl danach beide Teams die Führung auf dem Fuß hatten, stellten die Röbel-Schützlinge kurz vor Ende der ausgeglichenen ersten Hälfte die Weichen auf Sieg. Nach einem kurz abgewehrten Eckball segelte die Kugel genau vor den an der Strafraumlinie postierten Florent Halimi, der volley abzog und Keeper Ben Lieske im einheimischen Tor nicht den Hauch einer Chance ließ. Es stand 2:1 für den Tabellenführer, der, zumindest nach dem bisherigen Spielverlauf, mit einem Blauen Auge davongekommen war.
Torwart Ben Lieske (am Boden) ist geschlagen, doch der Ball streicht knapp am Hummelgauer Pfosten vorbei.
Hans Wunder
Nach dem Wiederanpfiff war es erneut JFG-Stürmer Moritz Pensel, der seine Torgefährlichkeit eindrucksvoll unter Beweis stellte. Nach einem Anspiel an der Strafraumgrenze drehte er sich blitzschnell und stellte mit seinem Flachschuss Gästetorwart Tim Tscheuschner vor eine ernste Bewährungsprobe, die dieser souverän meisterte. Danach war es allerdings mit der Herrlichkeit der Jugendfördergemeinschaft vorbei. Zunächst markierte Lukas Scherm nach schöner Flanke von Mark Kellner mit einem sehenswerten Flugkopfball das 1:3. Als den Gastgebern nach einer scharfen Hereingabe von Felix Angerer dann ein Eigentor zum 1:4 unterlief, war der Widerstand der Platzherren endgültig gebrochen. Jetzt rollte Angriff auf Angriff auf den Kasten von Ben Lieske und während die eingewechselten Gästespieler für zusätzliche Dynamik sorgten, konnten die neu auf das Spielfeld gebrachten Hummelgauer dem Untergang nicht im Mindesten Einhalt gebieten. Nach Solo von Dominik Düngfelder, Abstauber durch Hendri Begollari und dem dritten Treffer von Lukas Scherm schraubte der Tabellenführer das Ergebnis sogar weiter in die Höhe. Dem stand nur noch ein Alleingang von Conny Eichfelder gegenüber, dem letztlich aber die Kraft zu einem konzentrierten Abschluss fehlte.
Sicherlich haben die Bayreuther ihren Gegner zu Beginn etwas unterschätzt. Sollten sie diesen Fehler nicht noch öfters begehen, sind sie auf jeden Fall einer der heißen Kandidaten auf den Titel. Viel Anerkennung hat sich dagegen die JFG Hummelgau für eine engagierte erste Halbzeit verdient. Allerdings hat sich auch gezeigt, dass bei der Jugendfördergemeinschaft mehrere Spieler nicht gleichwertig ersetzt werden können. Trainer Klaus Gebhardt muss also hoffen, von größerem Verletzungspech verschont zu bleiben – dann ist der Klassenerhalt durchaus realistisch.
Spielbericht eingestellt am 02.10.2011 09:04 Uhr