von Knab, Roger (Düngfelder Siggi)
Die Experten ließen sich vom Tiefstapeln der Coburger in der Vorschau auf die neue Saison nicht täuschen. Der Gastgeber war auf allen Positionen stark besetzt und zeigte von Anfang an, dass im ersten Spiel der Saison ein Dreier eingefahren werden sollte. Nachdruck verlieh man diesem Ziel durch teilweise überharte Attacken gegen die Gäste, die der Schiedsrichter leider nicht konsequent genug ahndete. Dies hatte zur Folge, dass bei den Bayreuthern Tim Tscheuschner, Niki Düngfelder und Fabian Röbel mit schwerwiegenden Blessuren die Heimreise antreten mussten.
Das Spiel begann mit einem Paukenschlag. Bereits in der zweiten Minute schlug Torjäger Felix Angerer zu, als er nach einer feinen Kombination mit Muhamad Farsat über die linke Seite, nur noch einzuschieben brauchte. Leider musste der Torschütze nach einer unglücklichen Drehung mit einer Rückenverletzung bereits in der siebten Minute das Feld verlassen. Die Coburger hatten im Verlauf der ersten Halbzeit große Probleme im Mittelfeld, agierten daher lediglich mit weiten Bällen auf ihre schnellen Sturmspitzen Fröba und Karpf. Diese waren aber bei Scherm und Schreiber beziehungsweise Streng gut aufgehoben und konnten somit nicht die erhofften Akzente setzen. Gefährlich kamen die Gastgeber lediglich durch Standards vor das Bayreuther Gehäuse, aber je länger das Spiel dauerte, desto besser stellte sich die FSV-Abwehr, die auf ihren Abwehrrecken Hanisch verzichten mussten, darauf ein. Dem FSV gehörte das Mittelfeld, in dem Niki Düngfelder auf der Sechser-Position glänzend Regie führte und immer anspielbereit die Bälle klug verteilte. Durch großes Laufpensum glänzte wieder einmal Tobi Streng und auf der linken Seite hatte Basti Schmidt seinen Gegenspieler sicher im Griff. Halimi unterstütze seine Mitspieler auf ungewohnter Position hinter den Spitzen so gut er konnte, wurde aber immer wieder hart attackiert. Die FSV-Sturmspitzen hatten aber einen schweren Stand gegen die von Kirtay gut organisierte DVV-Abwehr. So kam es nur zu wenigen Tormöglichkeiten im ersten Durchgang, wobei auf Coburger Seite Fernschüsse von Fröba (22.) und Krebs (30.) genauso ihr Ziel verfehlten, wie ein Kopfball von Niki Düngfelder (28.) nach einem Freistoß von Streng.
In der zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber wie ausgewechselt aus der Kabine. Die Coburger machten im Mittelfeld Druck und hatten mit einem Kopfball von Fröba in der 55. Minute, der das Ziel knapp verfehlte, die größte Ausgleichschance vom gesamten Spiel. Was sonst noch auf das FSV-Tor kam, war eine sichere Beute des zuverlässigen Bayreuther Torwarts Tim Tscheuschner.
Falsch lag der Schiedsrichter aber in der 60. Minute, als er ein Foul von Scherm an Fröba, welches eindeutig außerhalb des Strafraums geschah, mit Elfmeter ahndete. Diese Chance ließ sich dann der Gefoulte nicht entgehen und vollendete zum schmeichelhaften Ausgleich.
Beflügelt durch den Ausgleich nahm das Spiel der Coburger nun an Härte zu und sorgte für Aufregung im FSV–Lager. In der 72. Minute grätschte Fröba den Bayreuther Abwehrspieler Marius Knab mit den Füßen voraus ab und erhielt dafür zu Recht eine Zeitstrafe, in der 79. Minute handelte sich Krebs nach überhartem Einstieg die nächste Zeitstrafe ein. Coburg schwächte sich dadurch aber nur selbst und der FSV übernahm in den letzten 20 Minuten wieder das Kommando. Die Coburger befreiten sich nur noch mit langen Bällen auf ihre beiden Sturmspitzen. Fröba war aber bei Scherm und abwechselnd bei Knab gut aufgehoben und Karpf konnte gegen Schreiber, der dann etwas nachließ und von Lerch ersetzt wurde, ebenfalls keine zwingende Situationen mehr herausarbeiten.
Auf der Gegenseite verzog Streng in der 65. Minute aus aussichtsreicher Position und eine Minute später landete ein strammer Schuss von ihm in den Armen des Torhüters. Die letzte Tormöglichkeit hatte in der 85. Minute Niki Düngfelder, aber sein Freistoß aus 20 Metern blieb in der Coburger Mauer hängen.
Aus der FSV-Mannschaft ist noch Marc Kellner hervorzuheben, der auf der Sechser-Position ein starkes Spiel ablieferte.
Für einen negativen Höhepunkt sorgte aber kurz vor Schluss der Coburger Karpf, als er mit beiden Füßen voraus Tscheuschner am Körper attackierte. Hier hätte der Schiedsrichter Rot zeigen müssen.
Spielbericht eingestellt am 19.09.2011 12:44 Uhr