Vor Spielbeginn standen beide Mannschaften auf einem Abstiegsplatz. Für die Gäste aus Münchberg war die Partie so etwas wie der letzte Strohhalm, um den Anschluss an das sichere Ufer nicht zu verlieren. So zog Trainer Marcus Bartel auch alle Register und bot mit Patrick Rüger einen Spieler mit Bezirksligaerfahrung im Herrenbereich auf. Auf der anderen Seite standen SG-Trainer Fabian Rocktäschel nahezu alle seiner Spieler zur Verfügung. Mit einem Sieg auf eigenem Platz strebten die Regnitzlosauer einen Nichtabstiegsplatz an. Da der Gastgeber in der Liga bisher alle Punkte auf eigenem Geläuf holte und der Gast auswärts lediglich bisher drei Zähler auf der Habenseite hatte, war ein Favorit schnell ausgemacht.
Im Duell zwischen Justin Achatz (re.) und Florian Rausch (li.) setzte sich vermehrt der in blau gekleidete Regnitzlosauer durch.
Maik Schneider
Die Partie begann vielversprechend, zumindest für die Gäste aus Münchberg. Denn mit Patrick Rüger und Tim Bächer im Sturm hatte die Bartel-Elf gleich die ersten Chancen. Erst scheiterte Rüger nach schönem Doppelpass mit Bächer am gut aufgelegten Regnitzlosauer Schlussmann Michel Herrmann. Kurze Zeit später setzte der FCE-Angreifer einen Freistoß an das Aussennetz. Aber auch hier wäre Herrmann, der vor der Saison erst von Münchberg nach Regnitzlosau wechselte, wohl zur Stelle gewesen. Eine knappe Viertelstunde dauerte es, ehe der Gastgeber in Person von Aldin Tac gefährlich vor dem Gästetor auftauchte. Tac ließ erst Bastian Feil ins Leere laufen, schloss dann auf das kurze Eck ab. Luca Kurth war schon geschlagen, aber der Ball prallte vom Innenpfosten zurück ins Feld. Das war der Startschuss der starken Regnitzlosauer Phase, denn keine fünf Minuten später dribbelte sich Felix Langer durch die FCE-Defensive und versuchte es aus sechszehn Metern mit einem Flachschuss. Den konnte Luca Kurth zur Ecke abwehren. Die SG baute nun richtig Druck auf und kam erneut mit Felix Langer über die rechte Seite. Überlegt legte der Angreifer von der Grundlinie zurück in den Lauf von Jonas Stadelmann, dessen Schuss die Eintrachtabwehr mit vereinten Kräften blocken konnte. Aber wo war die Münchberger Offensive? Balleroberungen am eigenen Strafraum wurden meist mit zu hastigen langen Bällen verspielt, die für den gut mitspielenden SG-Keeper Michel Herrmann ein gefundenen Fressen waren. Bis zur Pause passierte dann nicht mehr viel, bis auf die "Schlitzohr-Ecke" von Tizian Rocktäschel. Der Regnitzlosauer zog den Eckball mit ein wenig Wind im Rücken, direkt aufs Tor von Luca Kurth, der das Spielgerät über den Querbalken lenkte.
Aldin Tac (re.) umkurvte Bastian Feil (Nr.5), traf mit seinem Abschluss aber nur den Pfosten.
Maik Schneider
Zu Beginn des zweiten Abschnittes traten die Münchberger wieder etwas bissiger auf und nach einem Zuckerpass von Emre Atik, genau in die Nahtstelle der SG-Vierer-Kette, war Tim Bächer auf einmal auf und davon. Doch im Eins-gegen-Eins mit seinem ehemaligen Teamkollegen Mihel Herrmann versagten dem Angreifer die Nerven. Das kurze Aufbäumen fand aber genauso schnell ein jähes Ende. Denn von nun an nahmen die Rocktäschel-Schützlinge wieder das Heft in die Hand. Nach einer Flanke von der linken Außenbahn landete das Leder vor den Füßen von Felix Langer. Der Losauer zögerte nicht lange und schloss sofort ab. Aber auch dieser Schuss konnte von der Münchberger Abwehr geblockt werden. Die Versuche der Münchberger beschränkten sich in der Folgezeit auf Schüsse aus der zweiten Reihe. Die aber meist in den Armen von Michel Herrmann landeten. Als sich die Gäste etwas in der gegnerischen Hälfte aufhielten, war das natürlich auch eine perfekte Einladung für die SGR, auf eigenem Platz zu kontern. Über Franz Fleczok ging es dann einmal ganz schnell. Der schickte Jonas Stadelmann, der aber zu überhastet abschloss. Als die Partie etwas verflachte, bekam die SGR einen eigentlich harmlos wirkenden Freistoß in der Nähe der Mittellinie zugesprochen. Franz Köppel brachte seine Freistoßflanke mittig vor das Tor der Eintracht. FC-Keeper Luca Kurth machte zwei Schritte raus aus seinem Tor, unterschätze den Ball dann doch ein wenig und dieser sprang vorbei an Freund und Feind zum 1:0 über den Hüter ins Tor. Aus dem Nichts die verdiente Führung für die Hausherren. Die Gäste versuchten ebenfalls durch einen Freistoß von Bächer sofort die Antwort zu geben, doch der Münchberger zielte in aussichtsreicher Position zu hoch. Als die Regnitzlosauer nach einem schnellen Spielzug über Matchwinner Franz Köppel und Aldin Tac gar auf 2:0 erhöhten, war die Messe gelesen.
Mit viel Körpereinsatz spielte voralle, Lazare Lehmann (li.) nach seiner Einwechslung. Der Münchberger Florian Rausch (re.) blieb dennoch in Ballbesitz.
Maik Schneider
Für den FC Eintracht Münchberg heisst es wohl nach vier Jahren Bezirksoberliga, wieder den Weg in die Kreisliga anzutreten. Zwar ist rechnerisch noch alles möglich und die Trendwende könnte am kommenden Sonntag beim Kellerduell gegen den TSV Waldershof eingeläutet werden. Doch das Restprogramm spricht Bände, denn da warten noch die Top vier der Liga auf die Bartels-Elf.
Für die Elf von Fabian Rocktäschel ist nach dem Derbysieg wieder Licht am Ende des Abstiegstunnels zu sehen. Sollte man die Heimstärke auch in den kommenden Spielen unter Beweis stellen, steht dem angepeilten Klassenerhalt nichts im Wege. Den nächsten Schritt können die Losauer am kommenden Samstag im Duell mit der JFG Rodach-Main machen. Das Hinspiel gewannen die Kicker aus der Vierschau mit 2:0 - darauf lässt sich bekanntermaßen aufbauen.
Spielbericht eingestellt am 02.04.2019 22:54 Uhr