Der erste Auftritt der Neubürger konnte gleich ein entscheidender im Ringen um die Bezirksoberliga sein. Mit dem TSV Weißenbrunn gab eine Mannschaft aus dem Spielkreis Coburg ihre Visitenkarte in Glashütten ab, die ebenfalls um den Klassenerhalt bangen musste. Allerdings hatte die Patzelt-Elf schon ein Punktspiel absolviert und sich bei der 1:0-Niederlage gegen Spitzenreiter Coburg achtbar aus der Affäre gezogen. Freilich traten die Weißenbrunner die weite Reise ohne drei Akteure an, während Neubürg in Bestbesetzung antrat, wenn man bedenkt, dass Maximilian Schmidt aus disziplinarischen Gründen nicht mehr dem JFG-Kader angehört.
Der Neubürger Lilian Rehorz (re.) testet gleich mal die Spurtstärke von Jonas Englich.
Hans Wunder
Zunächst war der TSV das deutlich agilere Team. Das mag auch daran liegen, dass sich der einheimische Kapitän Felix Breitbach bei der ersten Aktion schreiend an den Oberschenkel griff und sofort ausgewechselt werden musste. "Es hat ratzsch gemacht," berichtete der Neubürger Abwehrspieler anschließend, bei dem ein Muskelfaserriss vermutet wird. Diese Unsicherheit nach dem Wechsel hätte die Patzelt-Elf fast ausgenutzt, als Peter Traudt nach feiner Vorarbeit von Michael Schütz alleine auf den JFG-Kasten zusteuert, beim Abschluss der Ball auf dem holprigem Rasen aber etwas versprang, so dass die Kugel im Fangnetz landete. Anschließend gaben die Gäste die Partie immer mehr aus der Hand. Die Platzherren verzeichneten nun deutlich mehr Ballbesitz, doch Torchancen waren dennoch rar. Kilian Rehorz kam nicht zum Abschluss, weil er in aussichtsreicher Position den Ball vom Fuß springen ließ und Jonathan Krauß legte zwar viel Wucht, aber wenig Präzision in seinen mittigen Torabschluss. Die klaren Gelegenheiten hatten dann aber dann doch wieder die Gäste, als Julian Puff alleine das Neubürger Tor ansteuerte. Doch erneut machte der unebene Untergrund einem TSV-Stürmer einen Strich durch die Rechnung. Puff traf den unberechenbar springenden Ball von der Strafraumgrenze nicht voll und schon strich das Leder ins Aus. Gästecoach Marco Patzelt war nun auf Betriebstemperatur und schimpfte: "Da ist einfach kein Biss drin."
Kein Problem für Jonas Englich (li.), die Situation mit Körpereinsatz zu bereinigen.
Hans Wunder
Dass es bei den Weißenbrunner in der Halbzeit heftig zur Sache ging, blieb nicht ohne Folgen. Mit Leon Bienlein kam ein Spieler neu auf das Feld, der wenige Minuten nach Wiederanpfiff für die Schlüsselszene sorgen sollte. Seinen feinen Pass ins Sturmzentrum nahm Kollege Michael Schütz auf, rochierte dann noch etwas auf die rechte Seite und hämmerte die Kugel humorlos ins linke Eck. Jetzt waren die Gäste dem angestrebten Dreier ein gutes Stück näher gerückt und konzentrierten sich erst einmal auf die Abwehrarbeit. Zwar mahnte der einheimische Coach Simon Krauß seine Schützlinge, die nun kommen mussten, zur Geduld, aber die Minuten verrannen, ohne dass Neubürger klare Chancen verzeichnen konnten. Noah Wienert hatte sein Visier zweimal sein Visier deutlich zu hoch eingestellt, so dass für Keeper Niklas Weise keine Gefahr drohte. Doch die Heimelf zog danach alle taktischen Register, stellte erst auf einen zweiten Stürmer und später auf Dreierkette um. Das brachte zwar zunächst Konterchancen für die Gäste, als Leon Bienlein und Julian Puff am aufmerksamen Lukas Korza scheiterten. Anschließend war aber die große Ausgleichmöglichkeit für Neubürg da, als sich Pascal Tauscher sehenswert auf dem rechten Flügel durchsetzte, präzise nach innen flankte und Marvin Holtz das Spielgerät an die Latte zimmerte. In den letzten Spielminuten schaltete sich dann sogar JFG-Keeper Lukas Koza noch mit in den Angriff ein - ein Treffer der Krauß-Elf lag aber nicht mehr in der Luft.
Das könnte es für die Neubürger im Abstiegskampf gewesen ein, auch wenn natürlich rechnerisch noch alles möglich ist. Neben dem psychologischen Tiefschlag muss die Krauß-Elf wohl auch auf ihren verletzten Kapitän Felix Breitbach länger verzichten und empfängt im nächsten Punktspiel den Tabellenführer aus Coburg. Allerdings ist ohnehin ein Zusammenschluss der Neubürger mit der JFG Bayreuth West in der kommenden Saison im Gespräch. Die Weißenbrunner können dagegen nach dem Arbeitssieg wieder etwas zuversichtlicher in die Zukunft blicken, auch wenn sie sich besonders im Angriff noch steigern müssen, um die Liga sicher zu halten.
Spielbericht eingestellt am 28.03.2015 15:48 Uhr