Tor des Monats Oktober: "Dass der rein ging, hat mich selbst überrascht" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 20.11.2020 um 09:00 Uhr
Tor des Monats Oktober: "Dass der rein ging, hat mich selbst überrascht"
VIDEO Der 33-jährige Florian Schobert ist nicht gerade als Torschütze vom Dienst bekannt. Gerade einmal zehn Treffer sind für ihn in der Statistik seiner 300 hinterlegten Partien aufgeführt. Dafür war derjenige, den er für seinen SC Melkendorf gegen den FV Giech erzielte, umso schöner. Und wurde von den Lesern zum Tor des Monats Oktober gewählt. Herzlichen Glückwunsch!
Von Markus Schütz
"Dass ich den Ball so getroffen habe und dass er dann so gut gepasst hat, das hat mich selbst überrascht!", gibt der im Biermekka Huppendorf wohnende Florian Schobert zu. "Schließlich bin ich nicht gerade für meine Treffsicherheit oder gar meinen Killerinstinkt vor dem Gehäuse bekannt. Tore schießen ist nicht meine Kernaufgabe, da gibt es bei uns andere Kandidaten, aber natürlich müsste meine Quote besser sein." Die Statistiken belegen das. "Aber vielleicht", fügt der Steinmetz-Meister mit einem Augenzwinkern hinzu, "ist ja jetzt der Knoten geplatzt." Warum nicht? Schließlich sind Quoten ja nicht in Stein gemeißelt... Am 25.10.2020 hat nach einer Stunde Spielzeit jedenfalls alles gepasst! Nicht zuletzt auch die Vorarbeit der Mitspieler, die der 0:1-Schütze von damals lobend erwähnt: "In der Entstehung war das Tor eine Mannschaftsleistung. Ausgehend von einem Einwurf wurde der Ball ein paar Mal direkt gespielt und kam dann über mehrere Stationen zu mir. Mir war klar, dass ich ihn direkt abfassen musste, aber wie gesagt, dass er dann so gepasst hat, war natürlich auch ein wenig glücklich!"

Ausgehend von einem Einwurf kommt der Ball über mehrere Stationen zu Florian Schobert, der von weit außerhalb des Sechzehners abzieht - und den Ball unhaltbar in den Winkel setzt.



"Hätte das Tor gerne gegen einen Sieg eingetauscht"

Weniger glücklich verlief der weitere Spielverlauf. Denn schlussendlich brachte der Treffer, so schön er auch war, nichts Zählbares. Schließlich drehte der Giecher Spielertrainer Philipp Brückner mit seinen beiden Treffern die Partie noch für den Favoriten. "Das war ärgerlich und hat natürlich gewurmt, weil ich der Meinung bin, dass wir an dem Tag ein Unentschieden verdient gehabt hätten. Schon kurz vorher sind wir gegen Sassendorf und damit gegen ein weiteres Spitzenteam unter Wert geschlagen worden." Insofern ist es verständlich, dass der mannschaftsdienliche Florian Schobert sagt: "So groß die Freude in dem Moment war, natürlich hätte ich das Tor gerne gegen einen Sieg eingetauscht - und hätte statt des Treffers während, lieber einen Sieg nach dem Spiel gefeiert." Weil er selbst gelb/rot- gefährdet war und eine entsprechend deutliche Ansage vom Schiri bekam, bat er übrigens um seine vorzeitige Auswechslung. "Das war vielleicht ein Fehler.", vermutet er, weil er eben nicht mehr mithelfen konnte, den Vorsprung über die Zeit zu bekommen. "Aber im Nachhinein ist man immer schlauer." 

"Hier hat sich etwas entwickelt"

Vierter ist der SC Melkendorf zum Winter in der Bamberger A-Klasse 2. "Insgesamt sind wir mit dieser Platzierung durchaus zufrieden. Was sich in der letzten Zeit hier entwickelt hat und wie wir gerade nach der langen Pause als Mannschaft zusammengewachsen sind, das gibt Hoffnung im Hinblick auf die kommende Saison.", blickt Florian Schobert voraus. 

Er spielte lange für die DJK Königsfeld, unter anderem auch in der Kreisliga. "Aber das war vom Niveau her wirklich das höchste der Gefühle für mich.", gibt er zu. Für die DJK gelang ihm gegen Zückshut einmal ein ähnlich schöner Treffer: Von knapp hinter der Strafraumgrenze genau in den Winkel. "Ein Zaubertor, hat unser Vorstand damals gesagt. Und im Unterschied zu dem Treffer diesmal haben wir damals auch gewonnen..." Jedenfalls könne er sich noch gut an jedes seiner Karrieretore erinnern, "so viele waren es ja schließlich nicht...". 

Als Sechser führt Florian Schobert (Mi.) im Zentrum viele Zweikämpfe, so wie hier 2017 gegen den RSV Drosendorf. Tore schießen gehört eher nicht zu seinen Kernkompetenzen, "meine Quote müsste trotzdem deutlich besser sein.", gibt er zu. 
anpfiff.info


Bisher von größeren Verletzungen verschont geblieben

Vor einigen Jahren wechselte Florian dann zurück nach Melkendorf, für den SC spielte er auch schon in der Schüler und Jugend. "Ich fühle mich hier einfach wohl, die Kameradschaft und der Zusammenhalt ist top, viele Ehrenamtliche reißen sich hier für den Verein den Hintern auf!", lobt er das Umfeld beim A-Klassisten aus dem ca. 750 Einwohner zählenden Ortsteil der Gemeinde Litzendorf, der in den Neunzigern einige Jahre sogar in der Bezirksliga spielte. Über kurz oder lang soll es zumindest mal wieder in die Kreisklasse gehen. "Aber nicht um jeden Preis. Wir geben einfach weiter Gas und dann schauen wir mal, ob es in einer der nächsten Saisons klappt. Druck haben wir nicht und machen wir uns auch nicht!" Obwohl immerhin bereits 33 will Florian Schobert noch ein paar Jährchen dranhängen. Der Körper des leichtfüßigen Sechsers gibt es her: "Ich bin dankbar, dass ich bislang von größeren Verletzungen verschont geblieben bin." Denjenigen Spieler, denen es nicht so geht und die aktuell mit Verletzungen zu kämpfen haben, "wünsche ich an dieser Stelle gute Besserung!" Zudem ist Erfolg für den Rechtsfuß nicht das alles Entscheidende im Sport. "Fußball in unseren Ligen soll in erster Linie Spaß machen. Für mich ist er zudem auch Ablenkung und Abwechslung zur Arbeit." Zu wichtig sollte sich der Fußball jedenfalls nicht nehmen, so seine Meinung. "Gerade bei dem Spiel in Giech, als die Corona-Zahlen wieder gestiegen und die Zuschauer verpflichtet waren, auch während des Spiels die Masken aufzubehalten, hatte ich irgendwie kein gutes Gefühl!"

Dem zurückhaltenden Mittelfeldspieler ist jedenfalls zu wünschen, dass er weiterhin von Verletzungen verschont bleibt. Und natürlich auch, dass er den Ball in Zukunft noch häufiger so perfekt trifft, wie Ende Oktober in Giech. Hoffnung gibt es, denn, so Florian Schobert: "Im Training treffe ich eigentlich regelmäßig."

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Steckbrief F. Schobert

Florian Schobert
Spitzname
Schobi
Alter
37
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Huppendorf
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
167 cm
Gewicht
63 kg
Beruf
Steinmetz-Meister
Hobbies
Joggen, Fahrradfahren, mit Freunden treffen
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")


Video

25.10.2020 | Video-Ticker

Saisonbilanz F. Schobert

 
21/22
9
0
1
0
R
1
0
19/21
11
1
0
0
R
1
0
19/21
2
0
0
0
R
0
0
18/19
3
0
0
0
R
0
0
18/19
5
1
0
0
R
0
0
17/18
18
0
0
0
R
0
1
16/17
25
0
0
1
R
1
0
15/16
26
1
2
0
R
1
0
14/15
21
0
0
5
R
0
0
14/15
2
0
0
0
R
1
0
13/14
3
0
0
2
R
0
0
13/14
21
0
0
0
R
1
0
12/13
18
3
0
0
R
0
0
11/12
4
0
0
4
R
0
0
11/12
19
1
0
0
R
1
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10/11
26
0
0
2
R
1
0
10/11
1
0
0
0
R
0
0
09/10
15
0
0
3
5
1
1
08/09
26
0
0
4
7
0
0
07/08
26
1
0
1
8
0
0
06/07
28
2
0
0
10
1
0
Gesamt
309
10
3
22
30
10
2

Tabelle A-Klasse 2 Bamberg

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
23
69:29
51
2
22
71:30
49
3
22
62:40
44
4
23
42:40
37
5
24
55:46
36
6
22
69:50
35
7
21
48:41
31
8
22
48:52
31
9
21
64:51
30
11
23
39:58
24
12
22
30:53
22
13
23
36:59
19
Bei zwei punktgleichen Teams: Entscheidungsspiel / bei drei und mehr punktgleichen Teams: direkter Vergleich


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