Es lief die erste Halbzeit in der letzten Begegnung der Vorrundengruppe 3 der Hallenkreismeisterschaft. Hoch flog der Ball in die Luft, um nur eine Sekunde später im Torwinkel einzuschlagen. Verantwortlich für die spektakuläre Szene war Tuspo Nürnbergs Torjäger vom Dienst Faruk Oezkan. Der 21-jährige Angreifer traf mit einem fulminanten Fallrückzieher aus halbrechter Distanz genau in das linke obere Toreck. Verwundert rieben sich die Zuschauer auf der Tribüne die Augen und auch die Beobachter am Spielfeldrand waren erstaunt ob der Perfektion des Treffers. Wir haben bei vier langjährigen Beobachtern der Szene nachgefragt, die als Augenzeugen in der Halle waren.

Tuspo Abteilungsleiter Armin Völker (l.) und A-Jugend-Trainer Manfred Wild haben schon viele Spiele und Turniere in ihrer Laufbahn verfolgt - doch das Fallrückzieher-Tor steht auch für sie ganz oben in der Liste der spektakulärsten Treffer.
Foto: Gillert/fussballn.de

Tuspo Nürnbergs Abteilungsleiter Armin Völker, der seit 42 Jahren beim Nordstadtverein aktiv ist, wurmte zwar die unnötige 2:3-Niederlage in den Schlusssekunden, freute sich mit seinem Torschützen aber freilich über das Weiterkommen und den außergewöhnlichen Treffer: "Ich verfolge den Amateurfußball seit einer Ewigkeit, aber an so ein Tor kann ich mich nicht erinnern. Faruk ist unser Torjäger, der immer wieder für spektakuläre Tore gut ist, aber dieser Treffer stellt natürlich alle anderen Tore in den Schatten. Wenn wir das Video haben, werden wir es sicher an den BFV schicken", verrät Völker. "Das Video" ist eine Handy-Aufnahme, die Tuspo-Jugendspieler Oktay Aydin - ein Freund des Torschützen - auf der Tribüne gemacht hat. Neben ihm saß Tuspo-A-Jugend-Trainer Manfred Wild, der durch seine lange Erfahrung als Jugendtrainer und Beobachter zahlreicher Hallenturniere "schon einige schöne Treffer gesehen hat. Aber der Treffer war schon ein bisschen krass - im positiven Sinne!"

Der Schiedsrichter der Partie, Hermann Hempel vom TSV Johannis 83, konnte definitiv sagen, dass er in seiner 41-jährigen Karriere an der Pfeife noch nie zuvor so einen Treffer in der Halle gesehen habe. "Am Feld gibt es immer wieder mal schöne und spektakuläre Tore, auch Amateurfußballer können so etwas, aber so ein Tor in der Halle ist schon etwas Besonderes", freute sich der Unparteiische aus Sicht eines Beobachters natürlich mit dem Torschützen, der in der laufenden Saison schon 14mal für Tuspo Nürnberg getroffen hat. Erst einen Tag zuvor hatte André Wiener per Fallrückzieher für den TSV Johannis 83 getroffen, doch Oezkans Treffer war freilich spektakulärer, da der Torschütze hoch in die Luft sprang und akrobatisch exakt in den Torwinkel aus gut zehn Metern Entfernung traf.

Heinz Ferber beobachtete das Tor an der Turnierleitung und sprach von einem "absoluten Wahnsinn".

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Hallensprecher Heinz Ferber, der den Hallenfußball seit seiner Einführung im Jahr 1982 intensiv beobachtet, sprach am Mikrofon vom "absoluten Wahnsinn" und meinte nach Turnierschluss, dass er so ein Tor sicher noch nicht gesehen habe und dies ein absolutes Highlight in der Geschichte des Hallenfußball sei. Ob dieses Highlight nun auch weiteren Ruhm und Bekanntheit durch die Nominierung zum Bayern-Treffer des Monats erlangt, liegt freilich an der Qualität des Handy-Videos. "Kameramann" Oktay Aydin hat die Veröffentlichung des "Tor des Jahrhunderts" über seinen Facebook-Account angekündigt.

Im Hintergrund in Reihe drei der Tribüne ist der Tuspo-Jugendspieler (in rot-schwarzen Trainingsanzug) zu sehen, der mit seinem Handy das Fallrückzieher-Tor filmte. Die Entstehung des Treffers: Was in dieser Situation noch recht ungefährlich wirkt...

Gillert

...entpuppt sich kurz darauf als ein Treffer der Marke "Tor des Jahres".

Gillert

So etwas erlebt man nicht alle Tage. Da war der Jubel groß bei Tuspo Nürnberg, während die Konkurrenz und auch Referee Hempel nur staunen konnten.

Sportfoto Zink