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Artikel veröffentlicht am 01.01.2024 um 06:00 Uhr

Simpl-Hallenmasters in Auerbach: Der ATSV Erlangen gewinnt erstmals

Es hat einige Anläufe gebraucht, doch diesmal ließen die Kicker des ATSV Erlangen nichts anbrennen: Mit reiner Weste und einem vorzüglichen Lucas Markert zeigen sie mit dem 4:1 gegen fantastische Gebenbacher ihre überragende Klasse. Dritter werden die jungen Wilden vom Weidener Wasserwerk. Sie setzen gegen Titelverteidiger Fortuna Regensburg durch.

Von Sebastian Baumann / PM SV 08 Auerbach

Fußball total: Dieses Versprechen konnte das Auerbacher Turnier wieder einmal halten. Vor voller Kulisse boten die acht Mannschaft beste Fußballunterhaltung und zauberten wieder einmal ein wahres Spektakel ab.

Die DJK Gebenbach trat in Minimalbesetzung mit nur sechs Spielern an. Doch die zeigten von Anfang an ihre Klasse und Cleverness. Im Eröffnungsspiel zauberten sie gegen den SC Luhe-Wildenau gleich am ein 4.1 auf das Parket. Für Aufregung sorgte dann das 3:3 gegen die SpVgg SV Weiden. Die Zuschauer sahen ein kurzweiliges Hin und Her, bei dem sich zwei motivierte Teams. Jung gegen Alt: Die mit Routiniers gekommenen Gebenbacher gegen eine Truppe aus Weiden, die neben Josef Rodler mit Spielern aus der U23 und U19 kam. Auch im letzten Gruppenspiel gegen den FSV Erlangen-Bruck (5:3) sahen die Zuschauer Spiel ein hochklassiges und leidenschaftliches Spiel. Mit 7 Punkten und dem besseren Torverhältnis bedeute dies Platz 1 in Gruppe A. Dahinter zog – ebenfalls 7 Punkte – die SpVgg SV Weiden ins Halbfinale ein. Mit Siegen gegen Erlangen-Bruck (2:1) und Landesliga-Konkurrent Luhe-Wildenau (1:0) und dem Unentschieden gegen Gebenbach verkaufte sich das „veredelte“ Nachwuchsteam von Coach Michael erstklassig. Der FSV Erlangen-Bruck zeigte in der Gruppenphase tolle Leistungen, konnte aber nur mit einem Sieg gegen den SC Luhe-Wildenau (3:1) Punkte sammeln, während Luhe-Wildenau mit drei Niederlagen auf dem vierten Platz landete.

Der ATSV Erlangen (in Rot) ist erstamls Sieger beim Simpl Hallenmaster in Auerbach.

anpfiff.info

In der Gruppe B demonstrierte der ATSV Erlangen von Anfang seine Klasse. Besonders auffällig agierte dabei Kapitän Lucas Markert, der einer der prägendsten Spieler des Turniers wurde. Eine nahezu weiße Weste mit drei Siegen und 10:1 Toren sicherte dem ATSV den ersten Platz. Einem 3:0-Sieg gegen Bezirksliga-Primus Etzenricht folgte ein makelloses 4:0 gegen Gastgeber Auerbach. Den einzigen Gegentreffer kassierte man in Neuauflage des Finales des Vorjahrs gegen Fortuna Regensburg. Die Fortuna wiederum erspielte sich mit 4 Punkten das zweite Halbfinal-Ticket. Im Auftaktspiel drehte man nach 0:2-Rückstand das Spiel gegen des SV 08 Auerbach zu einem 4:2. Gegen die klug agierende Etzenrichter Mannschaft reichte es nur zu einem 1:1. Weil Etzenricht dann in einem rassigen Match mit 2:3 gegen den SV 08 Auerbach den Kürzeren zog, rutschte man gar auf den letzten Tabellenplatz ab. Für den Gastgeber SV 08 Auerbach hätte mehr drin sein können, denn die Niederlage gegen Fortuna Regensburg wäre mit etwas mehr Geschick in den Aktionen vermeidbar gewesen.

Im Spiel um Platz 7 kam es zu einem klassischen Derby zwischen dem SC Luhe-Wildenau und dem SV Etzenricht. Beide Clubs bilden mit ihren Reserven eine Spielgemeinschaft im Ligabetrieb. Der hochspannende Schlagabtausch endete nach regulärer Spielzeit mit einem 2:2. Erst das Neunmeter-Schießen brachte Klarheit: 6:4 für Luhe-Wildenau. Trotz des achten Platzes darf der SV Etzenricht mit erhobenem Haupt auf das Turnier zurückblicken. Denn an Qualität stand die Mannschaft von Andreas Wendl den anderen in nichts nach.

Den fünften Platz sicherte sich der spielerisch starke FSV Erlangen-Bruck gegen einen leidenschaftlich auftrumpfenden SV 08 Auerbach durch ein knappes 2:1. Während Bruck seine Chancen zu nutzen wusste, ging Auerbach etwas leichtfertiger mit seinen Möglichkeiten um: Sowohl Mario Zitzmann als auch Jonas Freiberger hätten weitere Treffer auf dem Fuß gehabt. Auerbach erzielte durch Paul Zura die Führung, doch Cankut Civelek und Nikola Milovski drehten das Spiel.

Die beiden Partien des Halbfinales boten dem Publikum feinsten Fußball und Spannung pur. Das erste Duell zwischen Gebenbach und Regensburg brachte ein rassiges 2:2 (Tore Vogl, Cengiz Izmire bzw. Schmitt, Dod) zu Tage, das keine Sekunde langweilig war. Auch das Neunmeterschießen brachte erst im fünften Versuch die Entscheidung: Die sechs Männer aus Gebenbach blieben cooler und zogen ins Finale ein. Das zweite Spiel lebte von der Dramatik, dass der ATSV Erlangen und die junge Weidner Mannschaft auf Augenhöhe um den Sieg rangen. Das knappe 1:0 besorgte der Treffer von Sebastien Döring.

Auch das Spiel um Platz 3 ließ keine Wünsche offen. Den Sieg fuhr die SpVgg SV Weiden ein. Zweimal lagen die Ballzauberer von Fortuna Regensburg um Arlind Morina urch Tore vom André Dod in Front. Doch Paul Richthammer und Moritz Hügel glichen aus. Das i-Tüpfelchen setzte dann erneut Hügel zum 3:2-Entscheid für Weiden. Arlind Morina erkannte die Leistung der Weidener an: „Die waren einfach besser und sind verdient Dritter geworden“. Stolz zeigte sich der Weidener Trainer Michael Riester über „die klasse Leistung meiner Truppe“.

Im Finale zollte die DJK Gebenbach vermutlich ihrer dünnen Mannstärke Tribut. Bis dahin hatte sich die von Erdal Izmire betreute Mannschaften die größten Sympathien beim Publikum erspielt, denn mit viel Ballkunst und Übersicht bestritten sie das Turnier. Das Team des ATSV Erlangen wirkte agiler und glich die Gebenbacher Führung durch Patrick Hofmann postwenden aus (Lucas Markert mit dem vierten Turniertreffer). Danach bestimmte der ATSV das attraktive Finale und holte sich Turniersieg mit den Treffern von Burak Ayvaz, Daniel Shuranov und erneut Burak Ayvaz zum 4:1-Endstand.

Über die Distanz des ganzen Turniertages ging der ATSV auch deswegen als Sieger hervor, „weil die immer wussten, was sie taten,“ – wie es ein Zuschauer formulierte. So geht der Wanderpokal erstmalig für ein Jahr in die Erlanger Vitrinen. Bester Torschütze wurde Friedrich Lieder vom der DJK Gebenbach mit fünf Treffern, der auch die meisten Stimmen zum besten Spieler erhielt. Damit schreibt Lieder Turniergeschichte, denn al Erster bekommt er diese Auszeichnung zum dritten Mal. Bereits 2011 (mit dem FC Amberg) und 2015 (SpVgg SV Weiden) gewann er diese Kür. Auch der Titel des besten Torjägers ist nicht der erste (2014, FC Amberg). „Ich liebe dieses Turnier einfach!“ – so sein strahlendes Statement. Zum besten Torhüter wurde Moritz Plößl (DJK Gebenbach gewählt.