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Artikel veröffentlicht am 08.08.2023 um 12:00 Uhr

Trotz später Wende: Standortbestimmung der Altstadt schwierig

Strahlende Gesichter bei den SpVgg-Verantwortlichen am Freitagabend. Denn nach Rückstand schafften es die Bayreuther gegen den FC Memmingen, die Partie in den letzten Minuten per Doppelschlag noch umzubiegen. Das war nicht die einzige positive Überraschung an diesem Abend. Trotzdem gibt es noch viele Fragezeichen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Mit diesem Zuschauerzuspruch hatten wohl nur die kühnsten Optimisten gerechnet. Genau 2243 Besucher wollten die Regionalligapartie am Freitag gegen Memmingen sehen, die als Aufsteiger nicht unbedingt als Zuschauermagnet gelten. Zum Vergleich: Vor zwei Jahren in der Aufstiegssaison wohnten der Partie gerade etwas mehr als 800 Unentwegte bei, als die Gelbschwarzen ebenfalls einen 2:1-Sieg durch einen späten Treffer von Felix Weber einfuhren. Auch die neuformierte Truppe von Marek Mintal spannte ihre Anhänger auf die Folter. Zwar spielte sie die eine oder andere gute Möglichkeit heraus. Doch im Abschluss fehlte etwas die Konsequenz und als die Schwaben nach einer Stunde eine ihrer wenigen Torchancen nutzten, drohte die erste Heimniederlage.

Wegbereiter für den Ausgleich: Der eingewechselte Vincent Ketzer (li.).

fussballn.de / Strauch

Späte Wende

"Es war klar, dass es ein schwieriges Spiel wird. Wir haben in der ersten Halbzeit das Tor nicht gemacht, dafür in der 60. Minute einen Gegentreffer bekommen", ließ Marek Mintal im Video-Interview des Verbandes wissen. Dass die Gelbschwarzen die Wende noch schafften, lag insbesondere an Vincent Ketzer, der ein furioses Solo ansetzte. Kapitän Edwin Schwarz, der beim Rückstand noch schlecht ausgesehen hatte, musste die Kugel dann nur noch reinschieben. "Beim 1:1 in der 85. Minute haben wir den Fehler gemacht, kein Foul zu ziehen", kritisierte Gästecoach Stephan Beierl nach der Partie. Und es kam für Memmingen noch schlimmer, als die späte SpVgg-Neuverpflichtung Daniel Haubner, der aus Eichstätt kam, gegen die Laufrichtung abzog und zum 2:1-Siegestreffer traf. "Für uns alle ist das ein geiles Ergebnis und ein geiles Erlebnis. Wir sind sehr glücklich", jubelte der Altstädter Coach. Mit zwei Siegen in drei Spielen hat der ehemalige Drittligist in der Regionalliga zumindest etwas Fuß gefasst.

Glänzendes Heimdebüt: Daniel Haubner (li.) avancierte gleich zum Matchwinner.

fussballn.de / Strauch

Reicht es für oben?

"Bayreuth wird am Ende mit oben stehen und wir kämpfen gegen den Abstieg", wagte der Memminger Coach eine Prognose nach dem Spiel, ganz höflicher und bescheidener Gast. So mancher Zuschauer war da deutlich skeptischer und auch Marek Mintal sieht seine Mannschaft noch längst nicht soweit. "Es macht viel Spaß, mit den Jungs zu arbeiten. Wir müssen uns in der neuen Liga noch anpassen. Unsere Aufgabe ist es, die Mannschaft jeden Tag besser zu machen", sieht er das Team erst am Anfang einer möglichen Entwicklung zu einem Spitzenteam. Alleine die fünf Wechsel am vergangenen Spieltag lassen vermuten, dass eine Stammelf längst noch nicht gefunden ist. Zudem muss die Mannschaft am Freitag in Augsburg beweisen, dass sie auch auswärts stabil und erfolgreich auftreten kann. Anschließend gibt dann der Unterbau des FC Bayern München seine Visitenkarte an der Ellrodzeile ab. Da könnte es im Sportpark wieder richtig eng werden.