Bezirksliga-Relegation der Frauen: Erfahrung vs. Unbekümmertheit - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.06.2024 um 12:00 Uhr
Bezirksliga-Relegation der Frauen: Erfahrung vs. Unbekümmertheit
Am kommenden Sonntag, 9. Juni kommt es im Waldstadion des SCW Obermain zum Showdown, wenn der SV Walsdorf und die SpVgg Weißenstadt 2 um den letzten freien Platz in der Bezirksliga der Frauen kämpfen. Während die einen nach einem sportlichen Neuanfang auf beinahe ein Jahrzehnt höherklassiger Erfahrung zurückblicken können, sind die anderen erst im Jahr drei nach ihrer Gründung und streben den zweiten Aufstieg an.
Von Bernd Riemke
Nachdem am Vortag SV Wernsdorf und FC Eintracht Bayreuth den letzten freien Platz in der Bezirksoberliga ausspielen, beschließen die Teams des SV Walsdorf und der SpVgg Weißenstadt 2 die Saison 2023/24 der Frauen im Bezirk Oberfranken. Im direkten Duell der beiden Kreisliga-Zweiten der Gruppen West und Ost, wir der dritte Aufsteiger in die Bezirksliga gesucht. Bereits aufgestiegen sind Ost-Meister SV Hutschdorf sowie der West-Vize SV Reitsch 2, der direkt nach oben geht, weil Meister SV Oberlin als Thüringer Vertreter nur auf Kreisebene im Bayerischen Fußballverband mitspielen darf. Dies führt in der Folge dazu, dass der West-Dritte SV Walsdorf nun in die Relegation mit den Fichtelgebirglerinnen gehen darf.

Erfahrung und Leidenschaft

Wir wollen langfristig wieder hoch in die Bezirksliga. Dass sich glücklicherweise schon dieses Jahr die Chance für uns als Dritten ergibt, nehmen wir gerne an und geben alles, um unser Ziel zu erreichen“, sagt Susanna Müller, mit 14 Treffern Top-Torjägerin der SVW-Frauen in der regulären Saison. „Wieder“ hoch in die Bezirksliga wollen die Walsdorferinnen, weil sie über beinahe ein Jahrzehnt lang dort fester Bestandteil waren, aus personellen Engpässen heraus schließlich 2019/21 eine SG mit der SpVgg Stegaurach eingingen und prompt die Meisterschaft errangen. Als SG durfte das Team jedoch nicht in der Bezirksoberliga an den Start gehen und so entschieden sich die Blau-Weißen für einen eigenständigen Neuanfang in der Kreisklasse. Dort holte die Elf von Trainer Ashton Buchanan auf Anhieb verlustpunktfrei die Meisterschaft und geht nun im zweiten Kreisliga-Jahr als Dritter in die Relegation. „Der Kaderstamm bringt viel Erfahrung mit. Wir sehen uns für die Aufgabe gewappnet“, bekräftigt schließlich auch Susanna Müller mit Blick auf etliche Akteurinnen, die schon eine Vielzahl an Bezirksliga-Partien absolviert haben. Dass es in dieser Spielzeit „nur“ zu Rang drei gereicht hat, lag zum einen selbstverständlich an der starken Konkurrenz, zum anderen aber auch an etlichen verletzungsbedingten Ausfällen, die den SVW gehörig gebeutelt haben. „Alleine deswegen wollen wir uns für eine schwierige und kräftezehrende Spielzeit belohnen und für unsere Mitspielerinnen, die zum Zuschauen verdammt sind, werden wir noch ein paar Prozente mehr an Leistung herausholen“, so die Top-Torjägerin kämpferisch, die einen offensive wie defensiv starken Gegner erwartet und die trotzdem zuversichtlich in das Alles-Oder-Nichts-Spiel geht: „Wir müssen unsere Qualitäten vorne ausspielen und hinten mit viel Leidenschaft und Willen verteidigen. Dann sind wir guter Dinge!

Sabrina Schmitt (vo.) ist eine derer, die ein Spiel zu lenken wissen und auch die nötige Erfahrung mitbringen.
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Jung, wild und kaum zu bremsen

Guter Dinge ist Julian Rott, Co-Trainer der SpVgg Weißenstadt auch. Sein junges Team, in dem Top-Torjägerin Janina Sebald (16 Treffer) neben Torfrau Carina Müller mit 23 Lenzen schon zu den Ältesten im Kader zählt, und dass es auf ein Durchschnittsalter von gerade einmal 20,0 Jahren bringt, ist seit der Winterpause so richtig in der Spur. Noch zum Ende der Vorrunde lag die Zweite der Fichtelgebirglerinnen sechs Punkte hinter dem Relegationsrang, den die Elf von Coach Andreas Reinel schließlich drei Spieltage vor Schluss durch ein 3:1 im direkten Duell mit SV 05 Froschbachtal erklomm und am letzten Spieltag durch ein überzeugendes 5:0 gegen Meister SV Hutschdorf erfolgreich verteidigte. „Nicht nur jede Einzelne, sondern auch im Gesamten als Mannschaft haben wir uns stetig verbessert. Das Potenzial des Teams ist noch lange nicht ausgeschöpft“, weiß Rott, der jetzt schon stolz auf das Erreichte sein kann, die Saison jedoch mit dem Aufstieg krönen möchte. „Das würde uns viel bedeuten, da wir definitiv die Qualität haben, um in der Bezirksliga mitzuspielen. Außerdem wäre es genau das richtige Niveau, um unsere jungen Spielerinnen auf die Landesliga vorzubereiten und ihnen den Sprung nach oben zu erleichtern“, so Rott weiter, der hofft, dass seine Youngster den 2024er-Lauf ergolreich fortsetzen können. Sechsmal musste die SpVgg Weißenstadt in diesem Kalenderjahr antreten. Sechsmal verließ sie als Sieger das Spielfeld und imponierte dabei mit einem Torverhältnis von 29:3. Der Aufstieg käme einem Durchmarsch gleich, denn die zweite Vertretung der Landesliga-Frauen geht erst in ihrer dritten Saison im Spielbetrieb an den Start und geht als Liganeuling in die Relegation. Dem Druck, gewinnen zu müssen, hielten die jungen Damen schon während der Aufholjagd in der Rückrunde stand. Ob ihnen dies auch im Alles-Oder-Nichts-Spiel gegen Walsdorf gelingt?

anpfiff.info wird ausführlich in Wort und Bild vom Relegationsspiel in Weismain berichten.

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Der Relegations-Fahrplan

Samstag, 8. Juni 2024
Sonntag, 9. Juni 2024

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Relegation Bezirksoberliga Ofr.
2. BL West - 2. BL Ost
0:1
Spiel 1 - Samstag, 8. Juni 2024 14:00 Uhr
Ort: Plankenfels
Sieger steigt in die BOL auf. Verlierer bleibt Bezirksligist.
Relegation Bezirksliga Ofr./West
2. KL West - 2. KL Ost
2:6
Spiel 2 - Sonntag, 9. Juni 2024 14:00 Uhr
Ort: Waldstadion Weismain, Platz 1
Sieger steigt in die BZL auf. Verlierer bleibt Kreisligist.




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