Meisterportrait SpVgg Gülchsheim: Was lange währt, wird endlich gut - anpfiff.info
SpVgg Gülchsheim 
Kreisklasse 2 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 22.06.2024 um 06:00 Uhr
Meisterportrait SpVgg Gülchsheim: Was lange währt, wird endlich gut
Neun Jahre ist der letzte Kreisliga-Ausflug der SpVgg Gülchsheim nun her. Mit Ausnahme einer Saison landete der Klub aus dem Ochsenfurter Gau in der Zwischenzeit in der Kreisklassen-Tabelle immer unter den Top Drei. Eine zweifelsfrei starke Leistung, der aber lange die Krönung fehlte. Bis es in diesem Jahr endlich mit der Meisterschaft klappte, wodurch der Verein nun wieder auf die höchste Kreisebene zurückkehrt. 
Von Steffen Forstner
Jubelbilder SpVgg Gülchsheim

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

„Wir haben in diesem Jahr alle Register gezogen, um es endlich zu packen“, sagt Gülchsheims Meistercoach Tobias Schmidt und könnte mit diesem Satz kaum besser zum Ausdruck bringen, wie groß die Sehnsucht nach dem Kreisklassen-Titel im gesamten Klub offensichtlich war. Eine verständliche Haltung für einen Verein, der in dieser Liga Jahr für Jahr zu den Top-Aufstiegsanwärtern zählte, es aber nach eigenem Selbstverständnis viel zu lange nicht vermochte, den letzten Schritt zu gehen und die Liga nach oben zu verlassen.

Favoritenrolle war manchmal auch Last

An der Ausgangsposition änderte sich auch vor dieser Runde nichts. Gülchsheim zählte wieder zu den ganz heißen Kreisliga-Kandidaten und erlegte sich den Erfolgsdruck auch selbst auf. Von Anfang an sei intern das Ziel Aufstieg ausgerufen worden, bekennt Tobias Schmidt. Wohlwissend, dass solche Vorgaben auch Gefahren bergen. „Wir waren der Favorit. Mit dieser Rolle umzugehen, war aber nicht immer ganz so leicht“, erinnert sich der Übungsleiter auch an kritische Phasen im Saisonverlauf.

Beobachter, die nicht ganz so nah am Geschehen sind und über kein Hintergrundwissen verfügen, mögen beim bloßen Blick auf die tabellarische Entwicklung fragen: ´Welche kritische Phase?´ Schließlich rangierten die Gülchsheimer mit Ausnahme von Spieltag eins die gesamte Saison über an der Tabellenspitze. An der Verdientheit des Titelgewinns gibt es also nichts zu rütteln. Davon zeugen zwölf Siege in 15 Spielen bis zum Winter. Und dennoch gab es Momente, in denen die Ausnahmestellung der Roten Teufel zu kippen drohte.

Tobias Schmidt führte die Gülchsheimer zurück in die Kreisliga, räumt nun aber den Trainerposten.
Lukas Hörlin

Kritischen Monat überstanden

Exemplarisch hierfür steht der Monat März, denn unmittelbar nach der Winterpause lief bei der Spielvereinigung plötzlich sehr wenig zusammen. Lediglich zu drei Punkten am Grünen Tisch reichte es, weil Kontrahent FG Marktbreit/Martinsheim 2 nicht antrat, sowie einem weiteren Unentschieden. Die vier folgenden Partien, die der Liga-Primus im März austrug, verlor er allesamt. Eine fehlende Balance zwischen Offensive und Defensive sowie mangelnde Automatismen aufgrund häufig wechselnder Aufstellungen machte Schmidt als Hauptursache für die Schwächephase aus.

Nachhaltig negativ auswirken sollte sich diese aber nicht. Zwar schmolz der zwischenzeitlich beträchtliche Vorsprung – in der Spitze waren es neun Punkte – und die schärfsten Verfolger aus Sickershausen und Mainbernheim nahmen Witterung auf. Doch hielten Schmidts Schützlinge die Jäger in Schach und mussten die Tabellenführung nie abgeben. „Ich hatte, obwohl die Rückrunde mitunter sehr zäh war und wir oft nicht gut gespielt haben, nie Bedenken, dass wir es nicht schaffen könnten“, berichtet Schmidt trotz mancher Hindernisse von einem unerschütterlichen Erfolgsglauben. Warum? „Weil wir die beste Mannschaft waren und wussten, dass wir uns letztlich nur selbst ein Bein stellen können.“

Das taten die Gülchsheimer nicht, weil sie in der entscheidenden Saisonphase die Nerven behielten und mit vier Siegen am Stück im April wieder in die Spur fanden. Das 1:1 gegen Repperndorf am vorletzten Spieltag genügte den Roten Teufeln schließlich, um die Meisterschaft auch rechnerisch einzutüten. Die meisten Punkte, die wenigsten Gegentore, immerhin die zweitmeisten Tore, dazu bestes Heim-und Auswärtsteam: All diese Superlative vereint die SpVgg Gülchsheim am Ende dieser Saison auf sich. Dazu hatten die Roten in Timo Eisenmann (23 Saisontore) einen echten Torjäger in ihren Reihen. Für Schmidt ein signifikanter Unterschied zu den Vorjahren, auch wenn Eisenmann den Großteil seiner Treffer (18) in der Hinrunde markierte.

Florian Gaubitz und die Mainbernheimer ärgerten Timo Eisenmann und den späteren Titelträger.
Lukas Hörlin

Trainer hat seine Mission erfüllt – und geht

Dem Torgaranten und seinen Mitstreitern traut Schmidt auch eine Etage höher „eine gute Rolle“ zu. „Die Kreisliga ist eine super Liga mit mega interessanten Partien. Ich hoffe, dass wir uns etablieren und zeigen, dass wir zu Recht dort spielen“, freut er sich auf das was kommt. Der Übungsleiter spricht bewusst von ´Wir´, obwohl er in der nächsten Saison nicht mehr als verantwortlicher Trainer in Gülchsheim an der Seitenlinie stehen wird. Nach Saisonende trat er von seinem Amt, das er sechs Jahre bekleidet hatte und das, so der Stand in der Winterpause, eigentlich auch in ein siebtes Jahr gehen sollte, („es war immer klar, dass wir nochmal sprechen“) zurück. Unter anderem, weil er seine Mission mit dem Aufstieg als erfüllt ansieht.

„Auf diesen Erfolg habe ich über Jahre hingearbeitet und viel investiert, dass wir es packen. Darauf, dass das jetzt geklappt hat, bin ich sehr stolz. Genau wie darauf, dass ich meinen Heimatverein so lange trainieren durfte. Aber in diesen sechs Jahren ist es auch so, dass sich Dinge verbrauchen. Manche Spieler sind müde von mir geworden“, begründet der nun Ex-Coach, der zudem von einem durch den Aufstieg erfüllten „sportlichen Lebenstraum“ spricht, seinen Entschluss. Von der Bildfläche in Gülchsheim verschwinden wird der Meistercoach deshalb aber nicht, sondern den Verein weiterhin „im strategischen Bereich“ unterstützen. Ein neuerliches Trainer-Engagement bei einem anderen Verein schließt Schmidt unabhängig davon nicht aus („Ich will wieder etwas machen“). Auf dem Gülchsheimer Trainerstuhl beerben wird ihn Thomas Hofmann, in hiesigen Gefilden bekannt als Ex-Coach von Dettelbach und Ortsteile und Bayern Kitzingen.

Neu im Kreisliga-Kader begrüßen kann der künftige Coach, der zuletzt den SV Weigenheim und die Sportfreunde Dinkelsbühl im Spielkreis Nürnberg/Frankenhöhe betreute, Andreas Eisenmann (TSV Abtswind), David Waters (SpVgg Giebelstadt 2), Moritz Löhr (Zweitspielrecht) sowie Fabian Himmel und Simon Hümmer (beide eigene U 19). Nicht mehr zur Verfügung steht Stefan Hirsch (Karriereende).

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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

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Spiele gewonnen
19
Spiele unentschieden
4
Spiele verloren
7
:0
Zu-Null-Spiele
5
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
2
Tore gesamt
72
Verschiedene Torschützen
13
Eigentore
4
Elfmetertore
2
Gelbe Karten
58
Zeitstrafen
3
Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
3
Eingesetzte Spieler
31
Zuschauer
1510
Zuschauerschnitt
125

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
13.08.2023 - 03.10.2023
10 Sp
28 Pkt
32:10 Tore
Am längsten ohne Sieg
10.03.2024 - 30.03.2024
5 Sp
1 Pkt
6:14 Tore
Die meisten Siege in Folge
27.08.2023 - 03.10.2023
8 Sp
24 Pkt
27:9 Tore
Meiste Niederlagen in Folge
17.03.2024 - 30.03.2024
4 Sp
0 Pkt
4:12 Tore
Zuhause ungeschlagen
13.08.2023 - 03.03.2024
8 Sp
24 Pkt
29:4 Tore
Auswärts ungeschlagen
20.08.2023 - 03.10.2023
5 Sp
13 Pkt
11:7 Tore

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