Meisterportrait SG Eltmann: „Wie eine große Familie, echt überragend“ - anpfiff.info
SG Eltmann 
Kreisliga 2 Schweinfurt - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 20.06.2024 um 06:00 Uhr
Meisterportrait SG Eltmann: „Wie eine große Familie, echt überragend“
Wenn für die SG Eltmann Ende Juli die Punktspiel-Saison 2024 beginnt, dann betritt das Team von Matthias Strätz Neuland. Es geht dann erstmals in der Bezirksliga an den Start. Und das hochverdient! Schließlich holte man den Titel in der Kreisliga 2 als am Ende doch deutlich punktbestes von vier bärenstarken Teams. Woran es gelegen haben könnte? anpfiff.info blickt zurück.
Von Marco Heumann
Meiterjubel SG Eltmann

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Meisterzahlen

77 von 90 möglichen Punkten waren es am Ende, mit denen die SG Eltmann in der Tabelle ganz oben stand. Sechs mehr als der Zweite Rapid Ebelsbach. Im gesamten anpfiff.info-Gebiet holte nur der SV Kürnach (79) als Kreisliga-Meister mehr Zähler als die Wallburg-Städter.

Die erzielten zudem fast unglaubliche 112 Tore und kassierten nur 28 – beides Liga-Bestwert. Ebenso wie die 13 Partien, in denen man keinen Gegentreffer kassierte (nur der SV Ebelsbach hat den gleichen Wert) und die 6 Wochen auf Rang eins. Überhaupt lag man in der Tabelle nie schlechter als auf Platz drei. 25 Mal ging man als Sieger vom Platz und nur dreimal als Verlierer – noch so ein Wert, bei dem kein anderes der 15 Teams mithalten konnte.

Fast schon müßig zu erwähnen, dass der Meister auch in der Heim- und Auswärtstabelle, im Ranking der Vor- und Rückrunde sowie im Jahr 2024 die Nummer eins der Liga war. Lediglich in der Tabelle zur Winterpause reichte es mit drei Punkten Rückstand auf den SV Ebelsbach nur zum „Vizetitel“.

Einer der Königstransfers: Tobias Ulbricht.
Alexander Grober/anpfiff.info

Die Transfers

Günther Preissner – dem Mr. Fußball bei der SG Eltmann – für seine Verpflichtungen vor der Meisterrunde ein goldenes Händchen zu bescheinigen wäre noch deutlich untertrieben. Der Mann, der den Verein seit Jahren prägt, verpflichtete jede Menge Volltreffer – Spieler, die den Unterschied ausmachten. Allen voran Tobias Ulbricht. Der frühere Regionalliga-Akteur kann wegen seiner Tätigkeit als Spielerberater zwar nicht regelmäßig trainieren, aber das merkt man kaum. Wenn er mit seinen 39 Jahren auf dem Platz stand, dann überzeugte er. Es gibt wohl in der Kreisliga keinen Angreifer, der den Ball besser festmachen kann als der frühere Bamberger und Bayreuther, der in Eltmann sesshaft geworden ist und daher für die SG aufläuft. Zwölf Tore und 15 Vorlagen gelangen ihm bei 21 Einsätzen – Zahlen, die seinen Wert nur andeuten. Viel wichtiger ist seine Präsenz auf dem Platz, die das schnelle Spiel über die Außen, das das Team bevorzugt, erst so erfolgreich möglich macht.

Was Tobias Ullbricht in der Offensive ist Jan Kapitz im Kasten. Ein Oldie, der in Eltmann heimisch geworden ist und mit tollen Leistungen überzeugt. 28 Mal stand er mit 39 Jahren im Meisterkasten. Deutlich mehr als geplant, da er wegen einer Schulterverletzung zuvor drei Jahre lang pausiert hatte.

Dritter Volltreffer war schließlich Dustin Fösel, der nach Jahren „auswärts“ in die Wallburgstadt zurückkehrte und dort seine Erfahrung aus 24 Einsätzen in der Landesliga und weitere 112 in der Bezirksliga mit fünf Toren für Dampfach und den FSV Krum im defensiven Mittelfeld oder der Abwehrreihe einbrachte.
Rückhalt mit 39: Jan Kapitz.
Alexander Grober/anpfiff.info

Der „Schlüsselspieler“

Wenn ein Spieler bei der Wahl zur Top-Elf von allen 16 Trainern nominiert wird, dann spricht das Bände. Marc Fischer ist der gelungen. Und das hochverdient. Der Offensivmann, der einst für den FC Sand und den FC Oberhaid auch in der Landes- und Bayernliga auf dem Platz stand, war der überragende Spieler der SG und der gesamten Liga. Das findet auch sein Trainer Matthias Strätz: „Es war eine unglaubliche Saison von ihm“, lobt der Coach den 30-Jährigen und schmunzelt. „Vor der Saison habe ich ziemlich hoch angesetzt und zu ihm gesagt: 30 Tore machst du auf jeden Fall. Jetzt sind es 36 geworden und 29 Torvorlagen, die glaub ich auch nicht so schnell in der KL geknackt werden.“ Einmal unterwegs war Marc Fischer meist kaum zu stoppen. Er traf in 23 seiner 30 Partien und markierte dabei achtmal das 1:0. „Irgendwie wird er von Jahr zu Jahr noch schneller, unglaublich“, sagt Matthias Strätz mit einem Grinsen. „Er ist einfach ein geiler Kicker mit einer unglaublichen Veranlagung. Verdammt wichtig ist aber auch der Mensch und Freund Marc Fischer, mit dem es nie langweilig wird. Wir sind alle sehr froh, dass er ein Teil der Mannschaft ist und bleibt. Er fühlt sich, glaube ich, sehr wohl in Eltmann. Und das merkt und sieht man natürlich auf und neben dem Platz.“

Der Schlüsselspieler: Marc Fischer.
Alexander Grober/anpfiff.info

Der „Vater des Erfolgs“

Es gibt wohl kaum jemanden in der Region, der Günther Preissner den Erfolg nicht gönnt. Die SG ohne „Bille“ ihn, der bei seinem Verein schon alles war – Trainer, Abteilungsleiter,…kurz gesagt „Mädchen für alles“ – das ist eigentlich unvorstellbar. „So viel Aufwand, Herzblut und Leidenschaft zu investieren, das ist nicht in Worte zu fassen“, findet Matthias Strätz und weitet das Lob auch auf Ehefrau Andrea, Tochter Stephi und Sohn Dominik aus, „die seit Jahrzehnten für den Verein und die Mannschaft leben“. Die Familie Preissner habe auch jeden Fall einen riesengroßen Verdienst am tollen Erfolg. „Für sie alle freut sich, glaube ich, jeder einzelne am meisten.“

2016 musste er als Trainer bangen: Günther Preissner.
Marco Heumann/anpfiff.info

Das Team und sein Zusammenhalt

„Ich bin sehr stolz auf die Jungs, auf Verantwortliche, Betreuer und Fans“, sagt Matthias Strätz. „Jeder einzelne war sehr wichtig für den Erfolg. Wir haben einfach eine gute Mischung mit geilen unterschiedlichen Charakteren und Typen.“ Die haben es geschafft, die SG Eltmann erstmals überhaupt in der Vereinsgeschichte in die Bezirksliga zu hieven. Für den Coach auch ein Resultat des Zusammenhalts im Team. „Wir haben alle zusammen auch sehr viel Zeit außerhalb des Platzes verbracht“, sagt der Coach und blickt durchaus nachdenktlich zurück. „Es war nicht immer einfach während der Saison. Aber wir haben immer zusammengehalten, nicht aufgegeben und viel geredet. Wir sind nach Niederlagen gewachsen und sehr stark zurückgekommen. Auch taktisch und spielerisch mit zwei Systemen haben wir uns weiterentwickelt und sind flexibler geworden. Ein großes Plus war und ist das Menschliche. Nach Schicksalsschlägen in Familien war jeder für den anderen da. Jeder merkt, dass er nicht alleine ist. Wie eine große Familie, echt überragend.“ Ein riesiges Kompliment gibt es auch an „unsere Mädels“. Sie waren zahlreich bei jedem Spiel dabei und am Freitag gibt es in Eltmann sogar einen Frauen-Stammtisch. „Damit wir auch ein bisschen länger trainieren können“, schmunzelt der Coach.

Mehr als ein Team: Meister SG Eltmann.
anpfiff.info

Der Coach

Die Meisterwürdigung der SG Eltmann wäre nicht komplett, ohne ein Lob für Matthias Strätz. Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte ist auch sein Werk. Er hat das Team geformt und taktisch vorangebracht. Der frühere Sander ist ein Trainer, der Spieler besser macht und ihnen einen klare Spielidee vermittelt. Wenn nötig mit klaren Worten lenkt er seine Jungs auch auf dem Platz. Mit 42 Jahren zeigte er eindrucksvoll, dass Alter nicht vor Leistung schützt und war – das kann man ohne Übertreibung sagen – der beste Abwehrspieler der Kreisliga 2. Nur schwer vorstellbar, dass das Tunnelspalier im letzten Spiel der Saison bei der SG Dittelbrunn sein Finale als Aktiver in der Ersten der SGE gewesen sein soll. Den Spieler Matthias Strätz zu ersetzen, dass wird für den Trainer Matthias Strätz eine echte Herausforderung.

Führungsperson auf und neben dem Platz: Matthias Strätz.
Alexander Grober/anpfiff.info

Der Blick nach vorne

Erstmals Bezirksliga. Wie das wohl wird? „Ganz wichtig ist es, jetzt nicht zufrieden sein, sondern weiter hart an uns zu arbeiten. Man lernt nie aus“, schmunzelt Matthias Strätz. „Wir wissen, dass die Bezirksliga eine andere Hausnummer ist.“ Es gehe darum, die gute Stimmung mitzunehmen, immer zusammenzustehen und sich auf die neue Liga zu freuen“, erklärt der 42-Jährige und schließt grinsend mit einem Insider. „Wir brauchen Ziele und natürlich wieder ein neues geiles Bild auf der Rückseite der Tafel.“

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare

Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
Pkt
1
30
112:28
77
2
30
86:32
71
3
30
92:39
68
4
30
98:41
64

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
30
Spiele gewonnen
25
Spiele unentschieden
2
Spiele verloren
3
:0
Zu-Null-Spiele
13
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
0
Tore gesamt
112
Verschiedene Torschützen
15
Eigentore
1
Elfmetertore
8
Gelbe Karten
45
Zeitstrafen
1
Gelb-rote Karten
1
Rote Karten
1
Eingesetzte Spieler
28
Zuschauer
1967
Zuschauerschnitt
131

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
30.07.2023 - 08.10.2023
11 Sp
31 Pkt
47:10 Tore
Die meisten Siege in Folge
30.03.2024 - 25.04.2024
6 Sp
18 Pkt
24:3 Tore
30.07.2023 - 02.09.2023
6 Sp
18 Pkt
25:5 Tore
Zuhause ungeschlagen
30.07.2023 - 14.04.2024
13 Sp
37 Pkt
52:12 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 02.03.2024
8 Sp
22 Pkt
25:3 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
17
2
1
17
R
1
-
-
-
1
-
-
1
R
-
-
-
-
19
1
2
2
R
3
2
1
3,0
18
1
2
9
R
1
1
-
2,3
1
-
-
1
R
-
-
-
-
5
-
-
4
R
1
-
-
-
1
-
-
1
R
-
-
-
-
30
36
29
-
R
1
-
-
2,0
30
4
2
-
R
4
-
-
2,6
1
-
-
1
R
-
-
-
-
23
13
3
1
R
3
1
-
2,5
1
-
-
1
R
-
-
-
-
4
-
-
4
R
-
-
-
-
28
-
-
-
R
1
-
-
3,0
1
-
-
1
R
-
-
-
-
29
3
4
13
R
1
1
-
3,0
6
-
-
2
R
-
-
-
-
13
-
-
11
R
1
-
-
2,5
28
19
9
1
R
1
-
-
1,6
26
3
2
1
R
4
1
-
2,3
28
5
4
-
R
8
-
-
2,3
19
1
2
10
R
-
-
-
2,6
22
3
-
1
R
3
-
-
2,1
29
8
5
-
R
8
1
-
2,5
21
12
15
1
R
2
-
-
1,5
13
-
-
4
R
2
-
-
-
2
-
-
-
R
-
-
-
-
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



Diesen Artikel...