Meister B-Klasse 2: Frickenhausen: Umweg über die B-Klasse erfolgreich genommen - anpfiff.info
TSV Frickenhausen 
B-Klasse 2 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 04.07.2022 um 06:00 Uhr
Meister B-Klasse 2: Frickenhausen: Umweg über die B-Klasse erfolgreich genommen
Eigentlich wollte der TSV Frickenhausen gar nicht in der B-Klasse an den Start gehen, doch der freiwillige Rückzug aus der Kreisklasse im Sommer 2021 erfolgte zu kurzfristig, um in die A-Klasse eingruppiert zu werden. So musste der Verein vom südlichen Maindreieck einen Umweg über die niedrigste Liga im Spielkreis machen. Durch die verdiente Meisterschaft kehrt der TSV nun in die eigentlich angedachte Liga zurück.
Von Lukas Hörlin
Meister der B-Klasse 2 Würzburg: Der TSV Frickenhausen.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Spontan und unüberlegt war er keineswegs, der Frickenhäuser Rückzug aus der Kreisklasse, wie Kapitän Philipp Meintzinger berichtet. Schon gegen Ende der Pandemiespielzeit 2019/21 zeigte sich eine sehr geringe Teilnahme an den Übungseinheiten unter der Woche. Zwangsläufig kamen daher intern immer wieder Gespräche auf, in welcher Liga man in der Saison 21/22 starten wolle. Bis eine Entscheidung getroffen wurde, war die vom Verband gesetzt Meldefrist allerdings verstrichen. Die Frickenhäuser, die eigentlich nur eine Liga freiwillig nach unten wollten, mussten nun deren zwei tiefer und wortwörtlich ganz unten wieder anfangen sich nach oben zu arbeiten.

Friedrich Kern
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„Wir spielten zwar vor vier Jahren schon in der B-Klasse, aber die Situation war schwer einzuschätzen. Es war unklar, welche Qualität die Liga hat, wie viele Spieler zum Training kommen bzw. überhaupt zur Verfügung stehen und ob es noch Sinn macht, mittwochs generell noch zu trainieren“, gibt Spielführer Philipp Meintzinger Einblick in Skepsis an der Geheusteige vor Rundenbeginn. Durch die Verpflichtung von Trainer Friedrich Kern ist es den Verantwortlichen gelungen, einen erfahrenen Übungsleiter für sich zu gewinnen, der neuen Schwung in das Team brachte. Damit wurde nicht nur das vorhandene Personal wieder motiviert, sondern auch Spieler reaktiviert, die in der Kreisklasse zuletzt nur untergeordnete Rollen eingenommen hatten.

Erster Rückschlag am zweiten Spieltag

Über eine Hand voll Akteure hatte dem Verein aus einem der ältesten Weinorte Mainfrankens zum Spielzeitwechsel den Rücken gekehrt. Dennoch entwickelte sich dank Kern eine euphorische Stimmung innerhalb der verbliebenen Truppe, sodass mit stets mindestens zehn Teilnehmern in der Vorbereitung auch ein vernünftiges Training abgehalten werden konnte. Früh in der Saison legte sich die Grün-Weißen auf die Meisterschaft als Saisonziel fest – auch wenn man an den ersten Spieltagen noch mit vielen Ausfällen zu kämpfen hatte.

„Der Schlüsselmoment war eigentlich fast schon der erste Spieltag, als wir mit einer Rumpftruppe gemerkt haben: ‚'Da geht was'“, berichtet Meintzinger. Trotz Personalnot und nur zwölf zur Verfügung stehenden Aktiven setzte man sich mit 3:1 bei der Reserve aus Gelchsheim und Aub durch. „Drei bis vier Spieler fehlten, doch wir wussten, was unsere Qualität ist und wollten unbedingt wieder hoch“, so der Kapitän weiter. Bereits eine Woche später erhielt die Kern-Elf den ersten herben Dämpfer. Gegen die Zweitvertretung aus Bütthard musste man beim 0:2 das Feld als Verlierer räumen. „Da hatten wir zwar auch kein Spielglück, aber haben dadurch klar gesehen, dass wenn wir uns nicht voll fokussieren, dann wird es auch mal nach hinten losgehen.“

Wieder stellt Bütthard dem TSV ein Bein

Durch die Niederlage wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt eilten Meintzinger und Co. in der Folge von Sieg zu Sieg. Neun Mal hintereinander nahm man drei Punkte mit – bis es zum Rückspiel gegen Bütthards Zweite kam. Wieder zwang das Frickenhäuser Kryptonit von der baden-württembergischen Landesgrenze den TSV in die Knie, 1:2 der Endstand und damit die zweite Saisonniederlage. „Wir hatten ein Loch von zwei Wochen, schon das Spiel zuvor war auch schon nicht gut. Wir waren richtig schlecht und eine Woche lang am Boden, weil wir nicht genau gewusst haben, was an diesem Tag los war. Neun von elf Spielern hatten ihre Leistung nicht abgerufen. Doch danach ging es bergauf“, erzählt Meintzinger rückblickend. 

Philipp Meintzinger (r.) und der TSV Frickenhausen waren häufig einen Schritt der Konkurrenz voraus.
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In den letzten beiden Spielen vor der Winterpause hielten die Grün-Weißen sich schadlos, gewannen in Summe 17:0 und gingen als Tabellenführer in die fußballfreie Zeit. Der Vorsprung auf die Verfolger war aufgrund der zwei Niederlagen jedoch klein: Zwei Punkte lag man vor dem SV Sonderhofen II, vier Zähler vor der Reserve aus Hopferstadt, die allerdings noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hatte. Die Einheiten zur Vorbereitung auf die Rückrunde war trotz der teils miesen Witterung und dem ohnehin dünnen Kader gut besucht.

Nach dem Winter nicht mehr zu stoppen

Und der Aufwand hat sich gelohnt: Ohne Niederlage marschierte der TSV durch die Restsaison, lediglich gegen Hopferstadt II teilte man einmal die Punkte. Letztendlich sicherte dieser Erfolgslauf Frickenhausen die Meisterschaft, in der Endabrechnung betrug der Vorsprung auf Platz Zwei acht Punkte. 94 erzielte Treffer sind die mit großem Abstand beste Offensive der Liga. Auch defensiv zeigten sich die Grün-Weißen top und ließen nur 18 Gegentreffer zu – klare Anzeichen, dass Frickenhausen zurecht in wenigen Wochen wieder in der A-Klasse kicken darf.

„Wir wussten, dass wir Spieler haben, die auch mit einer Aktion mal ein Tor schießen und ein Spiel allein entscheiden können. Trotz der Abgänge gab es immer noch sechs, sieben Spieler, die in der Kreisklasse zum Stamm gehört haben“, so Meintzinger über die Qualitäten seiner Mitspieler. Mit Bastian Schiffler (13 Tore), Nils Kemmer (14) und Kevin Wüst (22) stellt der TSV die drei erfolgreichsten Angreifer der gesamten Liga. Beachtlich ist zudem, dass Wüst, der auch bei ruhenden Bällen seine Klasse zeigte, nur in zwei Spielen nach der Winterpause aufgelaufen ist.

Nils Kemmer war zweiterfolgreichster Frickenhäuser Torjäger 
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Erfolg bringt wieder Lust am Fußball


Rückblickend war in den Augen Meintzingers der Schritt zurück genau der richtige: „Wir mussten darauf hoffen, dass bei einer Siegesserie wieder mehr Leute auf Training kommen, das war auch der Fall.“ Der Trainingsschnitt lag bei zehn Teilnehmern, in der Spitze fanden sich bis zu 16 Spieler zu den Übungseinheiten auf dem Platz. Insgesamt setzte der TSV in der Saison lediglich 24 verschiedene Spieler ein. „Das ist echt gut für die Mittel, die wir hatten. Wir hatten acht bis neun Stammspieler, die immer da waren und es hat immer mindestens für zwölf Akteure bei den Spielen gereicht.“

Obwohl die Saison für die Frickenhäuser nach Plan verlaufen ist, entschieden sich die Verantwortlichen im April, die Zusammenarbeit mit Trainer Friedrich Kern zum Rundenende auslaufen zu lassen. „Wir wollen wieder mehr auf Ortsansässige zurückgreifen, daher werden Nils Kemmer und meine Wenigkeit als Spielertrainer übernehmen. Wir sind der Meinung, dass wir das Team am besten kennen, wissen, wo Stärken und Schwächen sind und woran wir für die A-Klasse arbeiten müssen“, sagt der zukünftige Coach. Ein Ziel der beiden ist es, das Gemeinschaftsgefühl untereinander, was den TSV vor einigen Jahren noch ausgezeichnet hatte, wieder zu stärken.

Der TSV Frickenhausen in der Saison 2021/22.
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Ein neuer kommt – gerne noch weitere


„Unser Hauptaugenmerk ist, dass wir über dem Strich bleiben und nicht wieder runtergehen – alles andere wäre als Aufsteiger zu hoch gegriffen“, so der 26-jährige Ur-Frickenhäuser. „Wenn es gut läuft und sich was Gutes entwickelt, dann versuchen wir natürlich das Bestmögliche rauszuholen.“ Unklar bleibt indes noch, wie das Team und einzelne Spieler reagieren werden, wenn es eine Pleitenserie zu überwinden gilt und man nicht mehr auf der Erfolgswelle schwimmt.

Fix ist, dass Christopher Sieber sich seinem Heimatverein wieder anschließen wird. Der 33-jährige Offensivspieler wohnt in Frickenhausen und kommt vom SV Erlach, der seinen Spielbetrieb einstellt. Darüber hinaus befindet man sich am Geheu noch in Gesprächen mit weiteren Spielern. „Für weitere Neuzugänge sind wir immer offen. Falls sich jemand nicht richtig aufgehoben fühlt bei seinem Verein oder vereinslos ist, kann er natürlich immer zu uns, wir haben beim TSV immer ein Plätzchen frei“, ist Meintzinger weiter auf der Suche nach Verstärkungen für die kommende Saison – dann endlich wie schon vor einem Jahr gewünscht in der A-Klasse.

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Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
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94:18
52
4
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48:37
37

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber

Keine Daten vorhanden

Team in Zahlen

Spiele
20
Spiele gewonnen
17
Spiele unentschieden
1
Spiele verloren
2
:0
Zu-Null-Spiele
7
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
1
Tore gesamt
94
Verschiedene Torschützen
16
Eigentore
4
Elfmetertore
12
Gelbe Karten
19
Gelb-rote Karten
1
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
24
Zuschauer
425
Zuschauerschnitt
53

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
08.08.2021 - 10.10.2021
9 Sp
27 Pkt
47:7 Tore
Die meisten Siege in Folge
08.08.2021 - 10.10.2021
9 Sp
27 Pkt
47:7 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 13.08.2021
9 Sp
27 Pkt
44:6 Tore
Auswärts ungeschlagen
25.07.2021 - 26.09.2021
5 Sp
15 Pkt
27:6 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
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Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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