Totgesagte leben länger: VfL Nürnberg II steht kurz vor dem Klassenerhalt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 13.05.2022 um 10:45 Uhr
Totgesagte leben länger: VfL Nürnberg II steht kurz vor dem Klassenerhalt
Lange Zeit steckte der VfL Nürnberg II tief im Tabellenkeller der A-Klasse 6 fest und hatte über den Jahreswechsel die Rote Laterne inne. Auch nach Wiederbeginn war zunächst kaum Besserung in Sicht, ehe seit April ein bemerkenswerter Formanstieg zu verzeichnen war. Die Elf von Trainer Alexander Heidt sammelte reichlich Zähler und geht allem Anschein nach den Weg vom Sorgenkind zum vorzeitigen Klassenerhalt.
Von Michael Watzinger
Trainer Alexander Heidt und sein VfL Nürnberg II verzeichneten seit April einen enormen Formanstieg und stehen als ehemaliges Sorgenkind nun kurz vor dem Ligaerhalt.
fussballn.de / Strauch
Lange Zeit das Pech gepachtet

Es ist nicht allzu lange her, da schienen die Aussichten des VfL Nürnberg II in der A-Klasse 6 nicht gerade rosig: Das Team aus Langwasser zierte zum Jahreswechsel das Tabellenende und auch der Start nach der Winterpause geriet mit zwei Niederlagen und 0:10-Toren alles andere als vielversprechend. Für Trainer Alexander Heidt und seine Truppe war das alles freilich keine einfache Situation: "Ich bin inzwischen schon so viele Jahre in diesem Verein tätig, aber so eine schwierige Phase hatte ich dabei noch nie", gesteht er. "Wir haben in dieser Spielzeit mit so vielen Hindernissen zu kämpfen und hatten das Pech einfach über einen unfassbar langen Zeitraum gepachtet - das nagt total an einem. Deshalb macht es mich umso glücklicher, dass wir inzwischen die Wende herbeiführen konnten. Ich bin unheimlich stolz auf mein Team!"

Auch wenn der Einsatz des VfL Nürnberg II (hier in grün gegen den FC Kalchreuth II) in der Regel stimmte, hatte das Team aus Langwasser über weite Strecken der Saison oftmals das Nachsehen.
Heidi Huber

Seit April kaum zu bezwingen

Jene Wende lässt sich derweil auch an bemerkenswerten Zahlen ablesen. Während das Team aus Langwasser bis zum 17. Spieltag gerade einmal zehn mickrige Zähler einsammeln konnte und dabei ein Torverhältnis von 15:53 aufwies, sieht die Lage seit April ganz anders aus: In sechs Spielen fuhr die Heidt-Elf seither vier Siege bei einem Unentschieden und einer Niederlage ein und weist in diesem Zeitraum mit 18:11 eine deutlich positive Trefferbilanz aus. Durch den augenscheinlichen Formanstieg schob sich der VfL im Gesamtklassement sukzessive nach vorne und verschaffte sich so inzwischen gar einen Puffer von acht Punkten auf die Abstiegszone. "Inzwischen hat sich unsere Situation komplett gedreht. Mit jedem Erfolgserlebnis kam etwas von unserem Selbstvertrauen zurück und auf einmal gewinnt man dann Spiele, die man zuvor niemals für sich entschieden hätte. Das Spielglück, das wir zuletzt auch immer mal wieder hatten, haben wir uns aber auf die Saison gesehen mit Sicherheit hart erarbeitet", betont der Trainer.

Reinigendes Gewitter

Wie aber kam es nun zu der wundersamen Wandlung des einstigen Liga-Sorgenkindes? Coach Heidt hat dafür eine recht simple Erklärung: "Der Wendepunkt war letztlich ganz klar das 2:2-Unentschieden Anfang April im Heimspiel gegen den KSD Croatia. Wir haben zweimal geführt und uns durch einfache Fehler einen möglichen Sieg verbaut. Wir haben uns im Anschluss zusammengesetzt und haben in offener, ehrlicher, aber auch respektvoller Art und Weise unsere Probleme beim Namen genannt. Es war, wenn man so will, ein reinigendes Gewitter, zumal wir ja trotzdem durch den Punkt ein erstes kleines Erfolgserlebnis verbuchen konnten."

Gegen den KSD Croatia reichte es für den VfL Nürnberg II (in grün) trotz zweimaliger Führung nur zu einem 2:2-Remis. Was folgte, war ein reinigendes Gewitter innerhalb des Teams und ein bemerkenswerter Formanstieg.
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Anschließend führt er weiter aus: "Seitdem sind wir als Mannschaft noch deutlich enger zusammengerückt: Jeder kämpft für den Anderen, was wir zuletzt als Mannschaft geleistet haben, macht mich unglaublich stolz! Ich habe immer an das Team geglaubt und wir beweisen inzwischen regelmäßig, dass uns viele zu früh abgeschrieben hatten... Wie sagt man so schön: Totgeglaubte leben länger!"

Gelingt gegen Eyüp II der vorzeitige Klassenerhalt?

Am kommenden Sonntag hat der VfL Nürnberg II nun gegen den SV Eyüp Sultan II die erste Chance den Klassenerhalt rechnerisch vorzeitig zu bewerkstelligen. Die Sultane sieht Heidt zwar als "Wundertüte, die schwer einzuschätzen ist", dennoch rechnet er sich mit seinen Mannen durchaus Chancen aus: "Wir sind in einer super Verfassung und die Jungs haben einfach großen Spaß. Deshalb wollen wir mutig auftreten und den Klassenerhalt natürlich am liebsten aus eigener Kraft schaffen. Wenn uns das gelingen sollte, kann jeder von uns wirklich stolz auf das Geleistete sein!"

Seit dem 4:2-Heimsieg am vergangenen Sonntag gegen den TB Johannis 88 II (in blau) ist der Klassenerhalt für den VfL Nürnberg II zum Greifen nah. Gegen Eyüp Sultan II soll nun der letzte Schritt für die Heidt-Elf gelingen.
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Auch für die Zukunft könnte die aktuelle Saison aus Heidts Sicht Signalwirkung haben: "Die Mannschaft hat im Laufe dieser Spielzeit gesehen, wie man sich gegen Widerstände wehren kann und was für uns möglich sein kann. Das aktuelle Auftreten und das jetzige Engagement sollte unser zukünftiger Maßstab sein!"

Der Trainer selbst wird auch in der neuen Saison wieder an der Seitenlinie stehen, die Zusammenarbeit wird fortgesetzt. "Der Verein kam auf mich zu und ich musste nicht lange überlegen: Ich liebe diesen Verein und ich liebe meine Mannschaft - ich könnte im Moment nicht glücklicher sein!"

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Die anstehenden Partien



Tabelle A-Klasse 6

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
5
21
41:52
28
6
21
35:47
27
7
20
41:36
27
9
22
33:64
23
12
21
29:66
15
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Formbarometer A-Klasse 6

Pl.
Team
Tore
Pkt
1
Mögeldorf 2
21:1
12
 
Kalchreuth 2
11:2
12
3
VfL Nürnberg 2
11:6
9
 
12:9
9
 
Heroldsberg
10:10
6
7
Eyüp Sultan 2
6:8
5
 
5:9
4
11
Laufamholz 2
3:14
1
12
TB St.J.Nbg. 2
5:14
0
 
DJK Falke Nbg.2
4:19
0
Punkte aus den letzten 4 Spielen. Rechtes Kästchen = letztes Spiel, 2. Kästchen v.r. = vorletztes Spiel usw. Farben: grün = Sieg, weiß = Unentschieden, rot = Niederlage, grau = kein Spiel.

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