Reitsch II -Oberlauter: Der Glaube an die eigene Stärke - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.04.2010 um 00:00 Uhr
Reitsch II -Oberlauter: Der Glaube an die eigene Stärke
Es ist vermutlich das Endspiel um die Meisterschaft in der Kreisliga-West. Wenn am kommenden Sonntag die zweite Vertretung des SV Reitsch die Verfolger-Damen aus Oberlauter empfängt, könnte bereits eine Vorentscheidung im Titelrennen fallen. Vor der Partie geben sich beide Seiten verhalten optimistisch, wie Herrmann & Herrmann verlauten ließen…
Von Bernd Riemke
„Ich kann noch nicht wirklich sagen, was wir machen, wenn wir wirklich die Meisterschaft erringen“, spielt Karola Herrmann, Spielleiterin des SV Reitsch, vor dem vermeintlich alles entscheidenden Schlagerspiel mit offenen Karten. Vor allem die weiten Entfernungen zu den Auswärtsspielen in der Bezirksliga sind es die die „Frau für alle Fälle“ ins Grübeln bringen, ob dieser dann gesteigerte Aufwand organisatorisch noch zu schaffen ist. Eine Tatsache, die Simone Herrmann, Trainer des TSV Oberlauter durchaus nachvollziehen kann. „Dennoch finde ich es schade, wenn ein sportlicher Meister auf den Aufstieg verzichtet“, weiß sie jedoch auch, dass die Rahmenbedingungen im Umfeld stimmen müssen.

Aus der Verlegenheit an die Spitze


Karola Herrmann ist die gute Seele des Reitscher Frauen-Fußballs.
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Ungeachtet dieser Tatsache blicken beide Parteien dem Gipfeltreffen erwartungsfroh entgegen. „Wir haben jede Woche eine andere Mannschaft auf dem Platz. Das ist immer ein wenig abhängig vom Personal der ersten Mannschaft“, kennt Karola Herrmann die Gründe für den durchaus unerwarteten Erfolg ihrer zweiten Mannschaft. Zum einen rücken aus dem Kader der Landesliga immer wieder die Spielerinnen nach, die dort nicht zum Einsatz kommen und zum anderen verfügen die jungen Nachwuchsspielerinnen über eine ausgezeichnete fußballerische Ausbildung. Julia Benschneider, Julia Fug oder Theresa Münch blicken alle auf eine Laufbahn in der Junioren-Bayernliga zurück. Ein Umstand, der sich im Konkurrenzkampf in der Kreisliga zum entscheidenden Vorteil ausspielte. Für das kommende Wochenende droht dem Ligaprimus jedoch ein personeller Engpass. Jene Julia Fug plagt sich immer noch mit einer Bänderverletzung aus der zurückliegenden Hallensaison herum und Alexandra Löffler sowie Christina Müller sind aus beruflichen Gründen unabkömmlich. Eine gewisse Skepsis ist demnach durchaus angebracht, obgleich der Reitscher Nachwuchs bislang jede Hürde eindrucksvoll genommen hat und sich nur beim Gastspiel in Heldritt mit einer Punkteteilung begnügen musste. „Wir haben die Zweite eigentlich nur ins Leben gerufen, damit wir die jungen Spielerinnen nicht verlieren, die nicht sofort den Sprung in die Landesliga schaffen. Mit diesem Erfolg haben wir überhaupt nicht gerechnet“, weiß Herrmann jedoch auch, dass mit einem Sieg gegen den ärgsten Verfolger ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Meisterschaft gesetzt werden könnte. Trotz der jüngsten Niederlage des kommenden Gegners in Neuses sowie einem dürftigen 1:0-Sieg gegen Steinbach ist der Respekt vor Oberlauter spürbar. „Das ist ohne Zweifel mit die beste Mannschaft in der Kreisliga“, weiß die Spielleiterin, dass ein ganz schwerer Brocken auf ihr junges Team warten wird.

An einem Zuckertag ist alles möglich


Simone Herrmann spielte bereits in der Bayernliga für die SpVg Eicha.
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Einer, der in der Hinrunde beinahe zum Stolperstein geworden wäre. Der 2:1-Erfolg in Oberlauter stand für Reitsch gerade in der umkämpften Schlussphase mitunter auf wackligen Füßen. Die wenig erbaulichen Ergebnisse aus den letzten beiden Spielen stellen Simone Herrmann indes vor keine größeren Sorgen. „In Neuses sind wir immer wieder an deren überragender Torfrau gescheitert und gegen Steinbach hatte wir mitunter Pech im Abschluss“, ist sich die TSV-Trainerin sicher, dass ihr Team am kommenden Sonntag ein anderes Gesicht zeigen wird. Trotz einiger angeschlagener Spielerinnen und dem gegenseitigen Respekt vor dem Tabellenführer ist die Zielstellung für den Tabellenzweiten klar. „Wir wollen in jedem Fall Paroli bieten“, glaubt Herrmann an die Stärke der eigenen Mannschaft, um weiterhin im Titelrennen ein Wörtchen mitreden zu können. Die Torjägerinnen Ulrike Luthardt und Lorena Büchner ragen aus einer kompakten Mannschaft sicher ein wenig heraus. Eine Mannschaft, deren Stärke aber vor allem das Kollektiv ist. „Wir sind im Gefüge recht ausgeglichen“, kann sich die Trainerin auf einen homogenen Kader verlassen, der in Reitsch zunächst aus einer sicheren Defensive heraus zum Erfolg kommen möchte. Obgleich sich der Blick immer auf das nächste Spiel richtet, hat Simone Herrmann auch den derzeitigen Dritten SV Friesen nicht aus den Augen verloren. „Wir verfügen wohl über etwas mehr Erfahrung und haben den SVF am letzten Spieltag noch zu Hause. Da sind wir ohnehin stärker als auswärts“, hofft Herrmann die Distanz nach hinten zu wahren, um nach vorne noch einmal angreifen zu können. Die wahrscheinlich letzte Chance dazu bietet sich am kommenden Sonntag in Reitsch.

anpfiff wird von diesem Spiel ausführlich in Wort und Bild berichten.

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