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Artikel veröffentlicht am 31.03.2022 um 06:00 Uhr

Gelunger Auftakt für Kunstadter U19: "Wir schätzen die Jungs als Rivalen und Freunde!"

Nach der knapp verpassten Qualifikation für die Landesliga und dem zweiten Platz in der Bezirksoberliga Oberfranken West war die Mannschaft von Sebastian Prehmus für einige Zeit noch etwas angefressen. Man verlor damals das Schlüsselspiel gegen die JFG GW Frankenwald, die nun die Landesligaqualifikation spielt. anpfiff.info sprach nun, einige Wochen danach, mit dem Kunstadter Trainer Sebastian Prehmus.

Von Alexander Grober

Ihre JFG Kunstadt-Obermain befindet sich in der Qualirunde der Bezirksoberliga Oberfranken West. Wie fällt Ihr Fazit zur abgeschlossenen, verkürzten Runde aus? Sie verpassten die Teilnahme an der Landesliga-Runde ja nur denkbar knapp.
Sebastian Prehmus: Grundsätzlich sollte man meinen, dass wir mit dem zweiten Platz in der Bezirksoberliga zufrieden waren. Leider kann man dem so nur bedingt zustimmen. Nach außen hin sieht das Endresultat zwar gut aus, mannschaftsintern waren wir jedoch eine ganze Zeit lang recht frustriert, weil wir unser Ziel, den Aufstieg in die Landesliga, nicht erreichen konnten. Um die Frage zu beantworten: Aus sportlicher Sicht war die Hinrunde zufriedenstellend – Aus persönlicher Sicht hatte man sich mehr erhofft.

Hatte sich mehr erhofft als Platz zwei: Sebastian Prehmus, der gerne mit seinem Team in die Landesliga aufgestiegen wäre.

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Zwölf Punkte aus sechs Spielen waren es in der Hinserie in der Bezirksoberliga Oberfranken West. Haben Sie im Grunde damit gerechnet, dass man auf Platz zwei abschließt?
Sebastian Prehmus: Nein, mit dem zweiten Platz hatte keiner gerechnet. Der Meistertitel war das ausgegebene Ziel der Mannschaft. Wir wussten vor Saisonbeginn, dass wir zu den großen Playern der Liga gehören und wollten dies mit dem Aufstieg krönen. Nichtsdestotrotz sind wir natürlich faire Verlierer und wünschen der JFG GW Frankenwald nur das Beste in der Landesliga – wir schätzen die Jungs gleichermaßen als Rivalen und Freunde!

Blicken wir nun nicht mehr zurück, sondern nach vorne. Es steht die Qualifikationsrunde für die Bezirksoberliga an. Welche Ziele haben Sie sich für die Rückserie gesteckt mit Ihrem Team?
Sebastian Prehmus: Da das Ligasystem des BFV keine weitere Aufstiegsmöglichkeit in der Rückrunde vorsieht, ist das Ziel lediglich nicht abzusteigen. Ob man die Liga dann auf Platz eins, drei oder fünf abschließt, ist in diesem Fall egal. Das mag zwar salopp klingen, aber nach vorne raus gibt es leider nichts zu gewinnen. Wir möchten allgemein eine gute Figur abliefern und jeden Gegner zwingen, mit gewissem Respekt gegen uns aufzulaufen. Eines meiner persönlichen Ziele ist es, die Jungs bestmöglich auf den Einsatz im Herrenbereich vorzubereiten, sowohl taktisch als auch körperlich.

Sie sind Coach der U19 – begleiteten den Jahrgang aber schon seit langem. Wie kam es zu Ihrem Engagement – auch vielleicht gerade bei diesem Jahrgang?
Sebastian Prehmus: Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht so genau. Letztendlich bin ich schon mein Leben lang mit Fußball in Kontakt. Durch diverse Verletzungen hat es mich dann im Alter von 18 Jahren zum ersten Mal als Coach an die Seitenlinie verschlagen – seitdem hänge ich dort fest, natürlich mit Ehrgeiz, Liebe und Leidenschaft. Und warum speziell dieser Jahrgang: Das wahnsinnige Potenzial, das bis heute sicher immer noch nicht vollends ausgeschöpft ist.

Blicken wir zurück auf das erste Match am 25. März gegen die SG Neufang im Frankenwald. Wie war die Partie aus Ihrer Sicht?
Sebastian Prehmus: Was aus unserer Sicht schlussendlich zählt, ist der Sieg. Der Weg dorthin war allerdings recht holprig - im wahrsten Sinne des Wortes - und durchaus umkämpft. Das Spiel startete mit einem deutlichen Übergewicht an Spielanteilen unsererseits, sodass wir uns schnell eine 2:0-Führung erarbeiten konnten. Diese konnten wir glückicherweise in die Halbzeit retten, obwohl Neufang durchaus die Möglichkeit hatte, bereits den Anschluss- oder sogar Ausgleichstreffer zu erzielen, da sich nach den Führungstreffern einige Fehler einschlichen, die dem Gegner zu hochkarätigen Chancen verhalfen. Mit Anpfiff der zweiten Spielhäfte gestaltete sich das Spiel zunehmend anstrengender. Eine rote Karte, Verletzungen und fehlende Auswechselspieler machten uns das Leben schwer. Weiterhin wurde die Neufanger Fangemeinschaft immer unfairer gegenüber der Spieler auf dem Platz, was weitere Unruhe ins Spielgeschehen brachte. In der 60. Minute stand es dann 2:3 und die DJK-SV Neufang drückte vermehrt auf den Ausgleich. Wir konnten die Führung, trotz lediglich sieben Spielern auf dem Feld, weiter verteidigen und zuletzt auf 4:2 erhöhen, als unser Chancentod (lacht) doch noch den erlösenden Treffer im Netz versenkte. Unter dem Strich kein schönes Spiel, gespickt mit vielen Unruhen. Nichtsdestotrotz ist das Ergebnis durchaus leistungsgerecht.

Sah in Neufang rot: JFG Kunstadts Philipp Pohl (re.) - hier noch beim FC Coburg, das Bild aus dem Jahre 2018.

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Wie fällt die Bilanz zur Wintervorbereitung aus?
Sebastian Prehmus: Durchwachsen. Einige Trainingsabsagen, einige Spielabsagen, einige Corona-Fälle… Mehr gibt es hier nicht zu sagen.

Kommen wir allgemein auf die Achter-Liga zu sprechen. Welche Mannschaften kennen Sie bereits und wie werden Sie sich über die noch unbekannten Teams informieren?
Sebastian Prehmus: Bestens bekannt sind uns unter anderem die JFG Deichselbach-Regnitzau, die JFG Rödental Coburger Land, die JFG Steigerwald II und der SC Markt Heiligenstadt, die wir aus der Hinrunde schon kennen. Den TV Ebern haben wir in der Vorbereitung unter die Lupe genommen und der wenige Rest wird mit Hilfe unserer Scouts sowie Beobachter professionell ausgespäht und analysiert (lacht).

Ihre Schlussworte
Sebastian Prehmus: Wir wünschen allen Teams eine verletzungsfreie Spielzeit, den maximal möglichen Erfolg und dass auch alle persönlichen Ziele erreicht werden.
Weiterhin hoffen wir auf eine Rückrunde ohne pandemiebedingte Unterbrechungen sowie zahlreiche Zuschauer bei allen Partien. Adios Amigos!