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Artikel veröffentlicht am 30.03.2022 um 12:00 Uhr

Komplette Jugend abgemeldet: Schweres Beben beim FSV Unterkotzau

Im Spielkreis waren die Jugendkicker des FSV Unterkotzau als die Hornets bekannt. In der Kreisligasaison der U19 im vergangenen Herbst schaffte die Mannschaft von Alexander Lein einen soliden 5. Tabellenplatz und sollte in der Frühjahrs-Spielzeit nun erneut in der Kreisliga antreten. Doch noch vor dem ersten Anstoß im Verbandspokal war überraschend Schluss am Saaleufer.

Von Maik Schneider

Der FSV Unterkotzau ist einer der kleinsten Vereine im Spielkreis und ist dennoch einer der stolzesten. Nicht nur, dass man im Herrenbereich eigenständig zwei Mannschaften im laufenden Spielbetrieb gemeldet hat - auch die Tatsache, dass im Jugendbereich zur Saison 2021/2022 eine eigenständige Jugendabteilung von der U19 bis hin zur U15 gemeldet werden konnte, wurde von vielen Vereinen mit dem nötigen Respekt zur Kenntnis genommen. Dass es für die Mannschaften während der Corona-Pademie nicht leicht werden würde, war den Trainern, aber auch den Verantwortlichen bei den Saalestädtern von Beginn an klar. Die U19-Mannschaft in der Kreisliga musste oft auf Spieler zurückgreifen, die in der U17 beheimatet waren. Darauf war auch zuletzt Trainer Alexander Lein stolz, der sich mit viel Eifer um beide Jahrgänge kümmerte.

Kevin Wolfrum (li.) steht beim FSV Unterkotzau nicht nur auf dem Platz, sondern auch als 1. Vorstand nun vor seiner ersten Mammutaufgabe.

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Vereinswechsel als Unruhestifter

Beim FSV Unterkotzau lief es in der Herbstrunde der Jugendmannschaften durchwachsen. Das Zugpferd spielte eine solide Runde in der Kreisliga Hof Nord. Aber auch die U17, bei denen viele Akteure am Wochenende doppelt im Einsatz waren, erreichte ein solides Ergebnis in ihrer Kreisliga. Der jüngste Jahrgang des FSV ging bei den U15 in der Kreisgruppe zwar außer Konkurrenz an den Start, überzeugte jedoch mit zwei klaren Siegen und einem Unentschieden. Doch wie aus dem Nichts folgte nun die Abmeldung der kompletten Jugendabteilung bei den Saalestädtern. Stein des Anstoßes war wohl der Wechsel dreier Kicker vom kleinen FSV Unterkotzau zur großen SpVgg Bayern Hof. "Wie ja im Winter üblich, hat unsere Vorstandschaft beschlossen, dass wir vom FSV eine Ausbildungsentschädigung von der SpVgg Bayern Hof haben wollten. Es sollte auch nicht viel sein, aber wir hatten ja auch in die Ausbildung der Kicker investiert", so Dominik Schurrer - Jugendleiter der Unterkotzauer. Diese Entscheidung und auch wie sie ihn erreichte, sorgte bei Trainer Alexander Lein für Unmut, der seinen Schützlingen auf dem fußballerischen Weg keine Steine in den Weg legen wollte. Er traf nun für sich die Entscheidung, seine Ämter als Trainer der U19 und U17 nieder zu legen, was ein regelrechtes Beben nach sich zog. "Ich habe den Jungs noch eine Viedobotschaft geschickt, in denen ich ihnen die Situation erklärt hatte und sie auch zu keinem Moment dazu aufforderte, nicht mehr für Unterkotzau zu spielen", zeigte sich Alexander Lein traurig über den Rückzug der Jugendabteilung. Trotz dem, dass der FSV Unterkotzau den Kickern einen neuen Trainer präsentierte, entschlossen sich die Spieler unter dem neuen Coach nicht weiterspielen zu wollen. Einige legten eine Pause ein, andere schlossen sich mittlerweile einem neuen Verein an.

Ricardo Gödicke kam im Winter zurück zu seinem Herzensverein und muss notgedrungen gleich schwere Aufgaben in der Jugendabteilung angehen.

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Wie geht es mit dem Verein und den Spielern weiter?

Nach der Abmeldung folgte vom Verband die nächste ernüchternde Nachricht für die Verantwortlichen des FSV Unterkotzau, denn die Spieler des älteren A-Jugendjahrganges wären ohne Jugendmannschaft für den Herrenspielbetrieb nicht spielberechtigt. Auch die wechselnden Spieler, bekamen zunächst keine Spielberechtigung. "Laut dem Verbandsjungendleiter, Florian Weißmann, erfolgt das zum Schutz der Jugendmannschaften. Ein Schritt, der richtig, aber in manchen Situationen nicht nachvollziehbar ist", merkt Ricardo Gödicke an. Gödicke übernahm übergangsweise die Amtshandlungen des erkrankten Jugendleiters Dominik Schurrer und musste sich rasch in die Problematik einfinden. "Schließlich wollten wir keinem der jungen Spieler die Chance verbauen, bei einem anderen Verein weiterzuspielen", so die Interimslösung weiter. Für den Verein, für den die Abmeldung der kompletten Jugendabteilung sehr überraschend kam, steht auch noch nicht fest, wie es mit den verbliebenen Kindern weitergehen wird. Wenn es nach Ricardo Gödicke geht, soll es auch in der kommenden Saison wieder Juniorenfußball am Hofer Stadtrand geben. In welcher Konstellation das Ganze dann passiert, steht jedoch noch in den Sternen. "Das ganze Thema ist noch viel zu frisch, um einen Plan in der Schublade liegen zu haben. Dennoch denke ich, dass in Zusammenarbeit mit unserer Vorstandschaft da in naher Zukunft schon drüber gesprochen wird", sieht Ricardo Gödicke noch Licht am Ende des Tunnels. Sollten noch genügend Kids am Start sein, wäre für den Übergangs-Jugendleiter des FSV Unterkotzau auch der Eintritt in eine Spielgemeinschaft vorstellbar. Schließlich braucht jeder Verein seine Nachwuchsspieler.