Hollfeld - Dietersdorf: Koch den Brei verderben - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.04.2010 um 00:01 Uhr
Hollfeld - Dietersdorf: Koch den Brei verderben
Vier Spieltage vor Saisonende kommt es beim ASV Hollfeld zum großen Showdown um die Tabellenspitze in der Frauen-Bezirksliga/West. Wenn der beste Sturm bei der besten Abwehr gastiert, sind Tore scheinbar vorprogrammiert, wie bereits das Hinspiel eindrucksvoll unter Beweis stellte.
Von Bernd Riemke
Verena Hüther (li. im Spiel gegen Lahm-Hesselbach bei der bisher einzigen Saisonniederlage) ist die Topstürmerin des ASV Hollfeld.
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„Es ist noch kein Endspiel. Selbst der Verlierer ist immer noch richtig gut dabei“, spielt ASV-Trainer Jürgen Fürst die Bedeutung des Gipfeltreffens zwar etwas herunter, doch den richtungsweisenden Charakter der Begegnung Zwei gegen Eins kann man nicht verleugnen. Im Hinspiel fielen die Tore wie reife Früchte. Mit 5:4 entführte der ASV dabei alle drei Zähler aus Dietersdorf und gefiel vor allem durch seine mannschaftliche Geschlossenheit. „Wir haben keine überragende Einzelspielerin“, freut sich Fürst gerade über diesen Umstand, da das große Plus der Hollfelderinnen die Ausgeglichenheit im Kader ist. Ein Kader, in dem die 18-jährige Verteidigerin Lana Thurston für das Topspiel am Wochenende ausfällt. Das könnte zu einem Knackpunkt werden, da die SpVgg vor allem in der Offensive wohl mit dem Besten aufwarten kann, was die Liga zu bieten hat. Melanie Koch traf bislang in jedem Spiel und führt die Torjägerliste mit überragenden 41 Treffern unangefochten an. Hinter ihr brilliert aber auch Nadine Schlund, die das Spiel zu lenken weiß und dabei selbst Torgefahr ausstrahlt. „Den Spielfluss der beiden müssen wir eindämmen“, weiß Fürst um die Bedeutung der Offensivkräfte des Gegners. Entgegenzusetzen hat man dem nach dem Weggang von Stefanie Eschenbacher zur Winterpause Verena Hüther, die in vorderster Front nun für die Tore in Hollfeld sorgt. Das hat beim bislang einzigen Spiel nach der Winterpause für den ASV schon gut geklappt. In Stappenbach gelang ein 4:2-Erfolg – mit einer zweifachen Torschützin Verena Hüther. „Wir sind gut gerüstet“, kann Jürgen Fürst jedoch auch mit einem Zähler gegen den momentanen Tabellenführer gut leben. Wohl wissend, dass die ausgefallene Partie bei Lahm-Hesselbach vermutlich mit X:0 gewonnen gewertet wird, hat Hollfeld die ganz dicken Brocken – mit Ausnahme des Gastspiels in Kirchahorn am vorletzten Spieltag - in der Rückrunde schon hinter sich. „Wir werden sicher nicht mit Hurra losstürmen“, hat Fürst sich eine zunächst abwartende Taktik für den Kampf um die Spitze bereits zurechtgelegt.


Melanie Koch (re.) ist die unangefochtene Toptorjägerin der Liga, die ein Spiel mit ihren Treffern alleine entscheiden kann.
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„Wir haben keinen Druck“

„Wer gewinnt, macht wahrscheinlich das Rennen. Das ist dann wohl eine Vorentscheidung“, wertet SpVgg-Trainer Dietmar Ötter die Partie am kommenden Samstag deutlich gewichtiger. Angesichts des eigenen durchaus schweren Restprogramms sicher nicht verwunderlich, wenngleich Ötter im gleichen Atemzug jeglichen Druck von seiner Mannschaft nimmt. „Natürlich wollen wir gewinnen, aber vor allem wollen wir Spaß am Fußball haben und wenn wir am Ende verlieren und jeder alles gegeben hat, gibt es auch keinen Vorwurf“, weiß der Aufstiegs-Coach aus der Vorsaison gleichsam um die eigenen Stärken. Melanie Koch ist unerreicht und kann ein Spiel im Alleingang entscheiden. Fehlen werden Dietersdorf jedoch zwei Korsettstangen in der Defensive. Yasmina Dötschel und Maike Engel sind beide verhindert und stehen dem Team am Samstag nicht zu Verfügung. „Nach hinten können wir Probleme kriegen“, blickt Ötter auf seinen dünnen Kader, der langfristige Ausfälle nicht adäquat kompensieren kann. Kleine Schwächen in der Rückwärtsbewegung wurden auch beim Gastspiel in Kirchahorn deutlich, wo Dietersdorf trotz zweimaliger Führung in der Schlussphase noch mit 2:4 die Segel streichen musste. „Da haben wir einfach geschlafen und unter dem Strich verdient verloren“, beschreibt Ötter die Niederlage im ersten Gipfeltreffen des Jahres 2010, der nach Möglichkeit keine weitere folgen soll. „Wir spielen unsere Positionen durch und werden versuchen auf diese Weise zum Erfolg zu kommen“, lässt er sich auf taktische Experimente erst gar nicht ein. Denn auch wenn sich beide Trainer hinsichtlich des „Endspiel-Charakters“ der Begegnung nicht ganz einig sind, ein abwechslungsreicher Spitzenkampf steht den sicher zahlreichen Zuschauern in jedem Fall bevor.

anpfiff berichtet am Samstag ausführlich in Wort und Bild, wenn die Partie um 17 Uhr in Hollfeld angepfiffen wird.

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