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Artikel veröffentlicht am 18.03.2022 um 11:00 Uhr

DJK Fürth vor Wochen der Wahrheit: "Wir müssen den Relegationsplatz halten"

Die DJK Fürth steht nach einem enttäuschenden Saisonverlauf in der Kreisklasse 5 aktuell auf dem Schleudersitz zur A-Klasse. Um die prekäre Lage weiß auch Concordia-Coach Giuseppe Curci und redet nicht lange um den heißen Brei herum, sondern gibt einzig allein den Umweg über die Abstiegsrelegation als Mittel zum Zweck des bitter nötigen Klassenerhaltes aus.

Von Fabian Strauch

Giuseppe Curci sieht für seine DJK Concordia Fürth einzig den Ausweg der Relegation, um das Klassenziel erreichen zu können.

fussballn.de / Gitzing

Im Spätherbst des vergangenen Jahres stand die DJK Concordia Fürth vor einem richtungsweisenden Sechs-Punkte-Spiel gegen den SV Wacker. Trotz des 2:2-Remis nach 2:0-Führung erhoffte sich Trainer Giuseppe Curci aufgrund der gezeigten Leistung den viel zitierten Ruck, der durch seine Truppe gehen sollte. Doch es kam anders: "Gegen Wacker sind uns in den letzten 20 Minuten Kondition und Kraft ausgegangen. Wir waren zu Beginn aggressiv und daher voll im Spiel, haben den Gegner über weite Strecken beherrscht. Das hat sogar meinen guten Freund Peter Morawietz, den ich beruflich kenne, überrascht. Nachdem die Jungs - wie immer - alles daran gesetzt haben, das Spiel zu gewinnen, habe ich mir einen Aufschwung erhofft."

Am Kuhweiher hatten Sascha Pak und die DJK Fürth über weite Strecken die Nase mit 2:0 vorne, ehe die Gastgeber der Curci-Truppe mit dem 2:2-Endstand zwei Zähler entreißen konnten.

Christian Günther

Die bittere Wahrheit waren zwei weitere Niederlagen gegen Bosna (1:5) und bei Aufstiegskandidat Rangierbahnhof (0:2), ehe man an der Kolpingstraße über die Winterpause die Wunden lecken und durchschnaufen konnte. Doch auch in und nach der quasi nicht vorhandenen Vorbereitung - die Concorden trugen kein einziges offizielles Testspiel aus - sollte sich der Erfolg nicht einstellen. "Zwei Drittel des Kaders waren mit Corona infiziert, dementsprechend gehen die sieben bis acht Stammspieler seit Monaten auf dem Zahnfleisch. Durch den dünnen Kader, den wir schon vor dem Jahreswechsel oftmals mit Spielern ohne Trainingsrhythmus aus der eigenen Privatmannschaft auffüllen mussten, haben wir einfach qualitative Probleme", berichtet der Trainer die Auswirkungen der Pandemie, welche die DJK immer noch hart treffen. So auch jüngst im Nachholspiel beim ATV 1873 Frankonia, dem man am vergangenen Sonntag mit 1:5 unterlag: "Wir haben am Wochenende mit fünf von Corona genesenen Spielern gespielt, denen bereits nach 15 Minuten die Luft ausgegangen ist." Entsprechend schnell war die Messe im Sportpark West auch mit dem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand nach 33 Minuten für die Gäste aus der Kleeblattstadt, bei denen mit Angreifer Andreas Reh ein Langzeitverletzter nach Leistenproblemen bereits in Minute 23 sein Comeback gab (oder besser: geben müsste), vorzeitig gelesen.

Im Nachholspiel beim ATV 1873 Frankonia um Oleg Geiger gerieten die gebeutelten Concorden um Keeper Johann Selenski schnell unter Beschuss, wodurch man bei den Gästen nach 33 Minuten die Felle davonschwimmen sah.

fussballn.de / Gitzing

Die Prognose für die restliche Saison fällt somit beim 58-jährigen Übungsleiter, der mit seiner Mannschaft seit dem sechsten Spieltag den Abstiegsrelegationsplatz gepachtet hat und am Sonntag die bereits enteilte SG Eintracht Falkenheim empfängt, recht nüchtern aus: "Unser Kader ist einfach zu dünn, weshalb wir noch nie zwei Spiele in Folge mit derselben Startelf auflaufen konnten. So wird es natürlich immer schwieriger, wenn dir die personellen Alternativen fehlen - das geht nicht lange gut. Dazu kommen noch die Ausfälle durch die Pandemie, was aber kein Alibi sein soll. Wir müssen jetzt mit der Hypothek zum rettenden Ufer einfach gucken, den Relegationsplatz zu halten!"

In der nahen Zukunft sieht es bei der DJK Fürth allerdings wieder etwas rosiger aus, nachdem "einige A-Junioren aus dem jungen Jahrgang im Sommer 2023 in den Herrenbereich aufrücken", wie der ehemalige U19-Trainer mit Vertrag bis Saisonende ("Über meine Situation wurde bisher noch nicht gesprochen") vorausblickt. Diese will man dann im Idealfall in der Kreisklasse begrüßen, wozu man aber nach Einschätzung Curcis "vor allem die bald anstehenden Spiele gegen Eibach II und Oberasbach unbedingt gewinnen" muss. Es stehen also die Wochen der Wahrheit vor der DJK Fürth, ehe man zum Osterfest Mitte April abschätzen kann, wohin die Reise geht.