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Artikel veröffentlicht am 06.03.2022 um 12:29 Uhr

Hattrick des Tages: Dritter Dreier von Julian Bayer

SPIELTAG AKTUELL Mit einem dicken Ausrufezeichen kehrt die SpVgg Stegaurach aus der Winterpause zurück. Mit dem 8:1-Sieg bei Schlusslicht TSV Ebensfeld – nach 0:1-Rückstand und 1:1-Halbzeitstand – feierten die Aurachtaler ligaweit den höchsten Auswärtssieg der Saison. Goalgetter Julian Bayer steuerte einen Hattrick bei – seinen dritten in der laufenden Serie.

Von Bernd Riemke

Am 11. September 2011 gewann der TV Ebern sage und schreibe 9:0 beim SV Dörfleins. Es ist der höchste Auswärtssieg in der Bezirksliga in den letzten 15 Jahren. Gut zwei Monate später gewinnt die SpVgg Stegaurach am 12.11.2011 5:0 beim FC Wacker Trailsdorf. Es ist über ein Jahrzehnt lang der höchste Auswärtssieg der Aurachtaler in der Bezirksliga. Ihren höchsten Erfolg feierte die SpVgg am 22. Mai 2011 beim 8:0 gegen DJK Viktoria/VfB Coburg 2 – allerdings auf eigenem Gelände. Das gestrige 8:1 beim TSV Ebensfeld ist also in mehrerlei Hinsicht ein ganz besonderes Ergebnis. Es ist nicht nur der höchste Auswärtssieg der SpVgg seit Beginn der anpfiff.info Statistik, sondern auch der höchste Auswärtssieg in der Bezirksliga 2021/22. Und es ist das Spiel, in dem Julian Bayer den dritten Hattrick der laufenden Serie erzielt.

Herzlichen Glückwunsch, Herr Bayer zu diesem fulminanten Auftritt.
Julian Bayer: Vielen Dank. Das freut mich natürlich sehr. Letztlich trägt zu so einem Erfolg aber vor allem die Mannschaft einen großen Teil bei. Als Stürmer hat man manchmal das Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu stehen. Natürlich freue ich mich über jedes Tor – solange wir am Ende als Sieger den Platz verlassen.

Das taten Sie gestern in beeindruckender Manier, obwohl – so paradox es klingen mag – das Spiel lange Zeit auf der Kippe stand.
Julian Bayer: Das stimmt. Wir sind zunächst in Rückstand geraten und hatten danach zeitweise Glück, dass es nicht 0:2 oder sogar 0:3 hieß. Dafür ist uns vor der Pause noch der Ausgleich gelungen und in der Halbzeit haben wir uns eingeschworen, noch einmal 45 Minuten Vollgas zu gehen. Wir wollten den TSV mit unserer Fitness bearbeiten. Kämpferisch war es dann von uns eine Top-Leistung bis zum souveränen und verdienten Sieg. Das deutliche Ergebnis spiegelt aber nicht das komplette Spiel wider.

Julian Bayer (li.) weiß mit dem Spielgerät umzugehen und ist in seiner ersten vollen Bezirksligasaison ein echter Torgarant.

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Zwischen Ihrem ersten und dem dritten Tor lagen nur 21 Minuten. Hat man als Stürmer irgendwann das Gespür dafür, dass es an diesem Tag besonders gut läuft?
Julian Bayer: Als Stürmer merkt man schon bei den ersten Chancen, ob es ein guter oder eher ein schlechter Tag wird. Ich war gut gestanden, hatte ein sicheres Gefühl am Ball und mit jedem Tor steigert sich dann auch das Selbstbewusstsein.

Sie hätten noch mehr Tore schießen können, wurden aber kurz nach Ihrem dritten Treffer ausgewechselt.
Julian Bayer: Ich hatte in der Vorbereitung muskuläre Probleme und konnte drei Wochen lang kaum trainieren. In den Tagen vor dem Spiel war ich zwar wieder im Training, für 90 Minuten hat es aber noch nicht ganz gereicht.

Zumal Sie für Ihr laufintensives Spiel bekannt sind. War ein „typisches Bayer-Tor“ dabei?
Julian Bayer: Ich bin jemand, der durch die Schnittstellen schnell hinter die Kette kommt und dann im eins gegen eins gegen den Torwart vollstreckt. Gestern war es in dieser Hinsicht ein komischer Tag, denn ich habe zwei Kopfballtore erzielt und eines mit links. Das war schon ein wenig seltsam (schmunzelt).

Dann dürfen wir Sie ab sofort als beidfüßig bezeichnen…?
Julian Bayer (lacht): Das würden meine Kollegen so nicht unterschreiben. Tore sind immer auch ein wenig Glückssache, außerdem wurdest du an so einem Tag entweder besonders gut von den Kollegen gefüttert oder der Gegner hat dir einfach zu viel Platz geboten. Mit welchem Körperteil ich die Tore schlussendlich erziele, ist dann egal.

Sie treffen im Schnitt alle 88 Minuten. Das ist eine beeindruckende Quote. Hatten Sie sich vor der Saison ein persönliches Ziel gesetzt?
Julian Bayer: Ich nehme mir vor jeder Saison eine Summe X vor. Davon bin ich jetzt nicht mehr weit entfernt (schmunzelt).

Wenn Sie weiterhin so treffen, ist sogar die Torjägerkanone noch drin. Achten Sie darauf?
Julian Bayer: Das ist immer ein gewisse Momentaufnahme. Mein persönliches Ziel ist es, immer besser zu werden. Auf die Torjägerliste schaue ich schon, aber diese anzuführen, ist sicher kein Muss. Es gibt viele herausragende Stürmer in der Liga.

Wer ist in Ihren Augen denn am Saisonende voraussichtlich der Beste?
Julian Bayer: Da habe ich eine leichte Tendenz in Richtung Louis Göhring. Er ist vom Typ her so wie ich, bringt aber eine brutale Schnelligkeit mit und ist technisch überragend. Seine individuelle Qualität kann daher am Ende den Ausschlag geben.

Das heißt im Umkehrschluss, dass wir von Ihnen und der SpVgg auch noch einiges erwarten dürfen?
Julian Bayer: Bei mir persönlich sind die Tore bislang gut reingeflattert, aber ich möchte mein persönliches Ziel erst noch erreichen und muss dafür stetig weiterarbeiten. Mit der Mannschaft bin ich extrem zufrieden mit der Rolle, die wir gerade spielen. Als Aufsteiger stehen wir im Mittelfeld und wollen den Vorderen weiterhin das Leben schwer machen und versuchen, auch den Großen den ein oder anderen Punkt zu rauben.