Weiter auf dem Pfad der Jugend: Post SV Nürnberg setzt auf den eigenen Nachwuchs - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.01.2022 um 07:00 Uhr
Weiter auf dem Pfad der Jugend: Post SV Nürnberg setzt auf den eigenen Nachwuchs
Die junge Truppe des Post SV Nürnberg sammelte in den bisherigen 19 Partien 25 Zähler und steht damit zur Winterpause knapp über dem Schleudersitz der Kreisliga. Auch wenn das Punktepolster noch nicht wie erhofft gefüllt ist, sieht Trainer Rafael Wieczorek seine Mannschaft durchaus konkurrenzfähig. Das Team vom Ebensee baut weiter auf den eigenen Nachwuchs, der auch den Abgang eines Leistungsträgers auffangen soll.
Von Michael Watzinger
Trainer Rafael Wieczorek hat weiter großes Vertrauen in seine junge Truppe beim Post SV Nürnberg.
fussballn.de / Strauch
Spielerisch überzeugend - Punkteausbeute ausbaufähig

Blickt Post-Trainer Rafael Wieczorek auf die bislang absolvierten Partien seiner Mannschaft innerhalb der Kreisliga Nürnberg zurück, so fällt er ein durchaus gemischtes Fazit: "Betrachtet man lediglich unsere Punkteausbeute von 25 Zählern bei 19 absolvierten Partien, so haben wir uns durchaus etwas mehr erhofft. Mit unseren Leistungen im Allgemeinen bin ich dennoch größtenteils einverstanden gewesen - wir haben bewiesen, dass wir mit unserer jungen Mannschaft spielerisch absolut mithalten können und uns vor niemandem verstecken müssen."

Und weiter führt Wieczorek aus: "In der Rückschau haben wir gegen eine starke SGV 1883 sicherlich schmeichelhaft drei Zähler einfahren können und trotz eines schwachen Tages gegen Cadolzburg ein 1:1 eingesammelt - auf der anderen Seite kann ich mich an zwei Partien gegen den ASV Fürth sowie eine gegen die SpVgg Nürnberg erinnern, in denen wir ein deutliches Chancenplus verzeichnen konnten, am Ende aber jeweils mit leeren Händen dastanden. Mit ein paar Zählern mehr sähe die Lage für uns schon wieder deutlich freundlicher aus. So blöd das jetzt vielleicht klingt, aber auf die 19 Spiele runtergebrochen, hatten wir das Glück eher selten auf unserer Seite. Natürlich heißt es nicht umsonst, dass man sich das Glück auch erarbeiten kann, aber trotzdem hoffst du als Trainer auch, dass Fortuna in der Rückrunde öfters das Post-Trikot tragen wird." 

Reifeprozess noch längst nicht abgeschlossen

Angesichts der jungen Truppe - der Post SV startete regelmäßig mit einem Durchschnittsalter von knapp über 21 Jahren - ist ein gewisser Reifeprozess freilich längst nicht abgeschlossen. Auch wenn Wieczorek fehlende Spieler aufgrund von Urlaub und Verletzungen nicht als Hauptursache der aktuellen Lage ausmachen möchte, fiel gerade der wochenlange Ausfall von Routinier und Torjäger Stefan "Stoffel" Kühnlein doch arg ins Gewicht.

Stefan Kühnlein (in blau) fiel wochenlang verletzungsbedingt aus und hinterließ im Angriff des Post SV gerade wegen seiner Kaltschnäuzigkeit eine große Lücke.
fussballn.de

"Ausfälle in Form von Urlaub und Verletzungen lasse ich nicht gelten, denn diese Probleme hatten letztlich ja fast alle Vereine. Ich bin auch der Meinung, dass wir mit Ausfällen auch in Zukunft als Vereine oder Verantwortliche häufiger als bisher zu tun haben werden - alleine schon deshalb, weil viele der jungen Spieler in den langen Corona-Pausen deutlich gemerkt haben, dass ein Wochenende auch andere Dinge zu bieten hat als den Fußballplatz. Das muss man auch ein Stück weit akzeptieren, weil es sich in der Kreisliga um ein Hobby handelt. Andererseits war der wochenlange Ausfall von Stoffel durch einen Rippenbruch für unser junges Team natürlich schwerwiegend - uns ist ein absoluter Leitwolf und ein unheimlich kaltschnäuziger Angreifer weggebrochen." 

Faltermeier bricht weg - Quintett aus der Jungend stößt neu hinzu

Während der routinierte Goalgetter wieder zum Team stieß und anschließend nichts von seinem Torriecher eingebüßt hatte, muss das Team nun einen Abgang an anderer Stelle verkraften. Mit Tom Faltermeier zieht es einen langjährigen Leistungsträger beruflich nach München. "Mit Tom verlieren wir einen echten Typen und tollen Fußballer, der fraglos eine Lücke hinterlassen wird. Familie und Freunde von ihm sind aber nach wie vor hier - und so schauen wir, ob wir ihn mit einem Zweitspielrecht zumindest teilweise bei uns haben können. Nichtsdestotrotz müssen wir nun aber versuchen, seinen Ausfall aus den eigenen Reihen heraus zu kompensieren."

Tom Faltermeier (am Ball) war seit der Saison 2014/15 für den Post SV am Ball, ihn zieht es nun jedoch beruflich nach München.
fussballn.de / Karnbaum

Dabei mithelfen könnte zukünftig auch ein Quintett aus der eigenen Jungend, das ab der Vorbereitung nach oben gezogen wird. Arnes Faljic, Alexander Beusch, Can Salomon, Jerome Sindico und Mateo Toni sind die neuesten Beispiele der guten Poster Jugendarbeit. "Diese fünf Jungs werden bei uns in der 1. Mannschaft mittrainieren und auch zu Einsatzzeiten kommen. Unser Verein ist kein Einkauf-Verein, sondern versucht stets die eigenen Junioren im Herrenbereich einzubauen - das soll sich auch in Zukunft nicht ändern! Unser Ziel ist es nach wie vor die Entwicklung der Jungs voranzutreiben und auch mir als Trainer macht die Arbeit mit jungen Spielern sehr großen Spaß", blickt Trainer Wieczorek auf die Ausrichtung seines Post SV.

Einsatzbereitschaft als wichtiger Faktor

Zu jener Entwicklung gehört für Trainer Wieczorek vor allen Dingen eine anhaltende Leistungsbereitschaft - auch wenn die Saison bislang nicht wie erhofft verlief. Oberste Priorität habe angesichts der aktuellen Lage dabei freilich zunächst der Klassenerhalt: "Ganz klar, wir wollen so schnell wie möglich die Punkte einfahren, um uns von unten etwas abzusetzen. Wichtig ist dabei vor allem, dass wir als Einheit die nötige Freude, den Spaß am Fußball an den Tag legen - auch wenn wir uns alle vielleicht etwas mehr in dieser Saison erhofft hatten. Dennoch gehören solche Situationen zu einem Entwicklungsprozess dazu und sie werden uns ganz sicher auch weiter voranbringen! Ab dem 1. Februar werden wir fleißig arbeiten und die nächsten Schritte gehen. Wir haben in der Hinrunde einige Erfahrungswerte sammeln können und wollen nun weiter an den Dingen, wie zum Beispiel der bislang fehlenden Kaltschnäuzigkeit, arbeiten. Dann sieht die Lage für uns auch bald wieder deutlich besser aus!"

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