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Artikel veröffentlicht am 22.01.2022 um 17:00 Uhr

Wieder Last-Minute-Pleite: Chancenwucher und einfache Gegentore

SPIELTAG AKTUELL Der Negativtrend des FC Würzburger in der 3. Liga hält weiter an. Im zweiten Spiel des neuen Jahres verlor die Elf von Cheftrainer Danny Schwarz vor der „Geisterkulisse“ in der Flyeralarm Arena am Samstagnachmittag gegen den SV Waldhof Mannheim unglücklich durch einen späten Gegentreffer mit 1:2. Zuvor ließen die Kickers eine Vielzahl guter Torchancen ungenutzt.

Von Steffen Krapf

Jonas Blank

Wenn aus Enttäuschung Ratlosigkeit wird, nimmt der sich anbahnende Absturz direkt von der 2. Bundesliga bis runter in die Regionalliga immer schärfere Konturen an. Trotz einer deutlichen Leistungssteigerung zur 0:2-Auswärtsniederlage in der Vorwoche gegen den SC Verl, standen die Kickers nach einem packenden Fußballspiel gegen Aufstiegsanwärter Waldhof Mannheim mal wieder mit leeren Händen da.
Mit den Neuverpflichtungen Anfang der Woche von Peter Kurzweg und Marvin Stefaniak wollten die Kickers mit neuen Mut und neuen Schwung in den Abstiegskampf gehen. Rückkehrer Peter Kurzweg durfte bei seiner zweiten Rückkehr an den Dalle gegen den Waldhof auch gleich von Beginn an ran. Offensivmann Stefaniak nahm zunächst auf der Bank Platz.

Mannheim mit der späten Führung

Mit mehr Schwung starteten aber zunächst die Gäste aus der Kurpfalz, die am zurückliegenden Montag durch zwei Gegentore in den Schlussminuten unglücklich mit 1:3 gegen Borussia Dortmund II verloren, ins Spiel. Nach nicht einmal drei Minuten kombinierten die Mannheimer sich sehenswert bis direkt vor das Würzburger Tor durch. Auf Vorlage des Ex-Heidenheimers Marc Schnatterer vollendete Winter-Neuzugang Pascal Sohm zum vermeintlichen 0:1. Schiedsrichter Patrick Schwengers entschied jedoch (durchaus umstritten) auf Abseits.

Auf der Gegenseite hatten Peter Kurzweg (6.) und David Kopacz (31.) Einschussmöglichkeit für die Kickers, in einer temporeichen und unterhaltsamen ersten Spielhälfte, an deren Ende die Mannheimer irgendwie dann doch in Führung gingen. Nach einem gut vorgetragenen Angriff über rechts, flankte Marcel Costly den Ball von der Grundlinie aus im hohen Bogen in den Würzburger Fünfmeterraum. Dort nickte dann Sohm – diesmal regelkonform – ungestört aus kürzester Distanz ein. Weder Kickers-Keeper Hendrik Bonmann noch Gegenspieler Christian Strohdiek, der direkt neben Sohm stand, wussten den Gegentreffer zu verhindern (41.).

Der verdiente Ausgleich - aber letztlich ohne Punktgewinn.

Jonas Blank

Kickers drücken - und werden erneut bestraft

Nach dem Seitenwechsel, mittlerweile mit Stefaniak für Dominik Meisel mit einer offensiveren Ausrichtung, ließen die Kickers nichts unversucht das Spiel noch zu drehen. Mannheim hingegen lauerte auf Konter, ging mit den sich bietenden Räumen allerdings zu schlampig um. Gleiches galt für die Chancenverwertung der Kickers. Peter Kurzweg traf nach einem spitzfindigen Außenrisspass von Mirnes Pepic nur den Torpfosten (67.). Kurz darauf drückte Robert Herrmann zwar den Ball nach einem Angriff über Kopacz und dem eingewechselten Saliou Sané zum 1:1 über die Linie (69.).

Der Schlusspunkt der Partie war dies aber noch lange nicht. Der FWK drückte mit einer aufopferungsvollen Vorstellung auf den ersten Dreier seit sieben Spielen. Und sie standen sich dabei (mal wieder) selbst im Weg. Marvin Stefaniak (77.) und Maximilian Breunig (80.) trafen völlig freistehend jeweils nicht ins Tor von Timo Königsmann. Der Chancenwucher rächte sich. Wie schon so häufig in der Saison verschenkten die Kickers in den Schlussminuten die Punkte. Nach einem Schnatterer-Freistoß in der 90. Minute, bugsiert Fridolin Wagner im Durcheinander nach dem Lattentreffer von Alexander Rossipal irgendwie den Ball zum 1:2 über die Linie. Kickers-Kapitän Bonmann machte dabei erneut keine glückliche Figur.

"Völlig am Ende"

„Die Jungs sind völlig am Ende“, erklärte Coach Schwarz nach Spielende: „Aber wir werden weiter machen und uns wieder berappeln.“ Weiter geht es für die Rothosen bereits am Dienstag mit dem Auswärtsspiel gegen den VfL Osnabrück. Die Lage der Kickers, mit weiterhin nur 17 Punkten als Tabellenletzter nimmt allerdings immer aussichtslosere Züge an.