Wolfgang Schmitt in der „FC Hall of fame“: Der 1000-Spiele-Mann - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 29.03.2010 um 12:00 Uhr
Wolfgang Schmitt in der „FC Hall of fame“: Der 1000-Spiele-Mann
Manche können es nicht lassen. Es gibt Spieler, die lässt das runde Leder nicht los. Auch nach Jahrzehnten auf dem grünen Rasen wird meist zum Abschluss noch in der AH gekickt. Doch beim FC Dormitz hat sich einer in den Olymp gespielt: Der 47-jährige Stammspieler Wolfgang Schmitt hatte am Sonntag im Derby gegen Marloffstein in der A-Klasse 5 sein sage und schreibe 1000stes Spiel für seinen FC bestritten. Glückwunsch!
Von Christian Dotterweich
1:0. Den favorisierten Nachbar aus Marloffstein hat der FC Dormitz am Sonntag knapp besiegt. Ein kleiner Erfolg für die Polster-Elf, ein großer Tag für den Libero. Wolfgang Schmitt, der langjährige Libero der Dormitzer wurde vor dem Spiel von seinen Jungs gebührend gefeiert. Nachdem der Unparteiische und die gegnerische Mannschaft informiert wurde, pfiff Marcus Gille an und sofort wieder ab. Denn die Dormitzer wollten ihrer „Legende“ zeigen, wie sehr sie ihn schätzen: Eine riesiges Banner auf dem Platz entrollt, auf dem sich die Mannschaft für die 1000 FC-Spiele ihres „Wolfi“ bedankte. Dazu überreichte Spielführer Markus Maier ein Trikot mit allen Unterschriften der Mannschaft mit dem Schriftzug „Wolfi, 1000 Spiele, FC Dormitz“. Und selbst sein Bruder Rudi, genannt "Sam", überreichte eine Flasche Sekt. Der ehemalige Linksaußen zählt ebenfalls zu den lebenden Legenden beim FC: Sein Rekord mit 539 Toren ist bisher unerreicht. „Mir fehlen noch zwölf Tore“, grinst aber der jüngere Wolfgang.

Mit Dietmar Beiersdorfer in der A-Jugend
 

Eine Urkunde, eine Flasche Sekt und den Respekt seiner Mitspieler hat sich Wolfgang Schmitt nach 1000 Spielen für den FC Dormitz redlich verdient.
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Dass sie ihren Libero für diese schier unglaubliche Zahl von Spielen ehren dürfe, daran hat wohl keiner geglaubt. Denn der einst so gute Spieler schnürte vor langer Zeit in der Bayernliga-A-Jugend beim ASV Herzogenaurach. Ein Mitspieler davon ist der ehemalige HSV-Manager Dietmar Beiersdorfer! Doch selbst Landesliga-Einsätze für den frei gestellten Jugendlichen konnten die Liebe zur Heimat nicht verhindern. Wolfgang Schmitt kam zurück nach Dormitz – in die C-Klasse. Doch mit dem jungen, gut ausgebildeten Spieler stieg der FC zwei Mal auf und fand sich in der A-Klasse (heute Kreisliga) wieder. Und die Geschichte hätte hier fast ein Ende, denn Wolfgang Schmitt hätte bis ans Ende seiner (Fußball-)Tage beim FC das Trikot übergezogen. Selbst drei Mittelfußbrüche in drei Jahren Mitte der Neunziger hinderten ihn nicht, immer wieder weiter zu spielen. Auch wenn er nie ein Traineramt übernehmen wollte, ließ er sich überreden seinen FC eine Saison zu coachen. Doch dem FC Dormitz drohte wegen Spielermangel das Aus. Und da ging der Wolfgang.

Nach dem Ausflug nach Hetzles wieder in die Heimat zurück
 
„Ich wollte weiter spielen.“ Fast klingt es wie eine Entschuldigung, dass er den Verein verließ. Im benachbarten Hetzles zeigte der fast 37-Jährige in der Kreisliga noch mal sein Können. Einst umfunktioniert vom gefährlichen Mittelfeldmann zum Libero kam der Wolfi aber nach zwei Jahren wieder nach Dormitz zurück. Und siehe da: Der FC Dormitz stieg wieder aus der niedrigsten Liga auf. Doch nur ein Jahr später folgte der sofortige Wiederabstieg und seit sieben Jahren müht sich der FC wieder an erfolgreichere Tage anknüpfen zu können. Mit an Bord nach wie vor Wolfgang Schmitt, der als Stammspieler und Libero die Abwehr zusammenhält und auch mal einspringt, wenn Spielertrainer Jörg Polster mal nicht kann. Aber mehr als derzeit G-Jugend-Trainer ist für den 1000-Spiele-Mann nicht drin: „Ein Trainerjob hat mich nie gereizt.“ Noch spielt er ja und noch ist er fit. Wie lange noch? Mit einem für ihn typisch verschmitzten Grinsen lässt er alles offen: „Noch bin ich fit.“ Glückwunsch Wolfgang Schmitt.   

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