Stefan Stadelmann wiedergewählt: "Wichtig ist, miteinander zu reden" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.01.2022 um 10:00 Uhr
Stefan Stadelmann wiedergewählt: "Wichtig ist, miteinander zu reden"
Kreisschiedsrichterobmann Stefan Stadelmann wurde für weitere vier Jahre wiedergewählt und geht damit in seine vierte Amtszeit. Der Blick in die Zukunft der Schiedsrichterei ist jedoch getrübt durch den Mangel an Referees. Das hat Konsequenzen.
Von Uwe Kellner
Ende des Jahres 2021 fanden die Neuwahlen in den Schiedsrichtergruppen statt und im Anschluss, am 13. Dezember, auch die Wahl des Kreisschiedsrichterobmanns. Dieser wurde von den Gruppenobmännern, Ausschussmitgliedern und Lehrwarten der vier Schiedsrichtergruppen (Erlangen, Forchheim, Pegnitzgrund, Fränkische Schweiz) online gewählt. Die 15 wahlberechtigten Personen entschieden sich per Abgabe ihrer Stimme dafür, dass Stefan Stadelmann wie bisher Kreisschiedsrichterobmann im Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund bleibt. Auch sein Stellvertreter, Christoph Stühler, wurde in seinem Amt per Wahl bestätigt.

Vier weitere Jahre Stefan Stadelmann

"Es war eine Online-Wahl, weil es als die beste Lösung erschien. Aber natürlich ist es blöd, wenn du dann in so eine Blechröhre sprichst"
, schmunzelt Stefan Stadelmann, der in seine vierte Amtszeit geht. Auch seine Wiederwahl als Obmann der Schiedsrichter im Pegnitzgrund am 3. Dezember fand online statt. Eine seiner Aufgaben als KSO ist, der Ansprechpartner für die vier Schiedsrichtergruppen zu sein. "Theoretisch wäre ich auch für die Einteilung der Schiedsrichter in den Kreisligen zuständig, aber das hat sich bei uns im Kreis so etabliert, dass sich die einzelnen Gruppen selbst darum kümmern, weil sie ihre Schiedsrichter besser kennen."

Mehr Kompetenzen für die GSOs findet Stefan Stadelmann in diesem Punkt passend. Zudem stehen für ihn als KSO viele repräsentative Auftritte an. Von diesen kann er jedoch einige an seinen Stellvertreter Christoph Stühler abgeben. Sein Stellvertreter ist außerdem der zentrale Ansprechpartner und Einteiler für die Schiedsrichterassistenten im Bezirk. "Im Grunde macht mir das Amt Spaß, sonst würde ich es ja nicht weiterführen. Natürlich gibt es auch unschöne Sachen, aber bisher haben wir alles wieder hingebracht. Wichtig ist, miteinander zu reden. Jeder kann mich anrufen, um gemeinsam eine Lösung zu finden." Der Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund sei grundsätzlich ein Spielkreis, in dem es wenige Probleme gebe.

Stefan Stadelmann (re.) wurde als Kreisschiedsrichterobmann wiedergewählt und geht in seine vierte Amtszeit. Christoph Stühler (li.) wurde als sein Stellvertreter ebenfalls wiedergewählt.
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Hauptproblem: Schiedsrichterschwund


Als Hauptaufgabe für die nächsten vier Jahre seiner Amtszeit sieht Stefan Stadelmann den Gewinn und Erhalt der Schiedsrichter. "Die Anzahl der aktiven Schiedsrichter hat sich in den letzten vier Jahren um 90 Personen verringert. In den vier Jahren zuvor waren es ebenfalls 80 Leute weniger", merkt Stefan Stadelmann an. Dieser Trend zeigt sich über die Spielkreisgrenze hinaus. Insbesondere das Alter zwischen 25 und 40 Jahren fehle den Schiedsrichtern. Junge Schiedsrichter unter 18 Jahren habe man in den letzten beiden Corona-Jahren aufgrund der Pandemie kaum anwerben können. Bei den 60- bis 70-jährigen Schiedsrichtern, auf deren Schultern viel liegt, könne man in den nächsten Jahren darauf warten, dass einige aufhören. "Corona war auch für uns schwer. Viele Schiedsrichter haben sich nach dem Restart nicht mehr gemeldet und sind abgesprungen."

Linienrichter in der Kreisliga?

Wenn die Anzahl der Schiedsrichter zurückgeht, hat das unmittelbare Auswirkungen auf den Spielbetrieb. "Unsere Einteiler sind nur am Telefonieren. Das kann man sich als Außenstehender kaum vorstellen", merkt Stefan Stadelmann an. Die Situation in den Kreisligen war so, dass bereits vier Begegnungen vor der Winterpause nicht mit Schiedsrichterassistenten besetzt werden konnten. "Diese Saison schaffen wir es noch, in der Kreisliga Schiedsrichter an die Linie zu stellen. Nächste Saison schaut das bereits schlecht aus. Normalerweise bräuchten wir dafür pro Schiedsrichtergruppe 20 bis 30 neue Schiedsrichter." Dass das nicht geschehen wird, dessen ist sich der KSO bewusst. "Ich bin ein Verfechter davon, die Kreisligen mit SRAs zu besetzen, weil wir dort die jungen Schiedsrichter an der Linie ausbilden können. Aber: wir wissen noch nicht, wie es weitergeht. Das müssen wir bei den Vereinen ansprechen."

Zu wenige Schiedsrichter


Es gibt mehrere Baustellen, um den Spielbetrieb der Herren, Frauen, Junioren und Juniorinnen aufrechtzuerhalten. Beispielsweise würde Stefan Stadelmann gerne auch die U13-Spiele mit Schiedsrichtern besetzen, um die Spieler und Trainer bereits daran zu gewöhnen und einen Lerneffekt zu haben, auch was den Elektronischen Spielberichtsbogen betrifft. Wie lange das noch klappt, weiß er nicht. Wie lange in der B-Klasse die Spiele der Ersten Mannschaften noch besetzt werden, weiß Stefan Stadelmann genauso wenig. In dieser Saison konnten schon ein paar A-Klasse-Spiele nicht besetzt werden - und zwar nicht nur Duelle zwischen Reserven. "Es gibt genug zu tun", unterstreicht Stefan Stadelmann. "Am einfachsten wäre, wenn wir viele neue Schiedsrichter gewinnen. Selbst wenn wir 20 neue Schiedsrichter hätten, von denen jeder nur fünf Spiele pfeift, wären das bereits 100 Spiele, die wir besetzen könnten." Die Entwicklung ist bedenklich und kann nur mithilfe der Vereine zum Besseren gewendet werden.

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8
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