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Artikel veröffentlicht am 10.12.2021 um 12:00 Uhr

Keepers Choice: Lindner: "Man sagt mir ein loses Mundwerk nach"

Bei Keepers Choice werden Torhüter nach ihren Eigenarten, Ritualen und anderen Dingen befragt - die bei der haltenden Zunft weitaus stärker verbreitet sind als bei ihren kickenden Kollegen. Der Höllentaler Keeper Tim Lindner ist in die Fußstapfen seines Vaters getreten und gilt als durchaus selbstkritischer Schlussmann.

Von Hans-Jürgen Wunder

Tim Lindner hat seine fußballerische Ausbildung auf der Grünen Au bei der SpVgg Bayern Hof genossen. Nach einer Saison in der Bezirksliga bei der SpVgg Oberkotzau ist er 2019 ins Höllental gewechselt und seit dieser Zeit Stammkeeper.

Wie hast du die bisherige Saison gesehen?
Tim Lindner: Mit dem aktuellen Tabellenplatz bin ich nicht zufrieden, denn wir haben mehr Potential, als der Tabellenplatz derzeit widerspiegelt. Zu viele Punkte wurden durch einfache individuelle Fehler hergegeben. Wenn wir da konstanter werden, können wir in der Rückrunde mehr reißen.

Warst du mit deinen Leistungen zufrieden?
Tim Lindner: Zufrieden bin ich meistens nie. Ich bin da perfektionistisch veranlagt und hinterfrage meine Leistung grundsätzlich sehr kritisch. Ich bin noch jung und möchte mich jederzeit verbessern - kurzfristig und auch langfristig.

Hast du besondere Rituale vor dem Spiel?
Tim Lindner: Ja, tatsächlich. Ein guten Espresso vor dem Treffpunkt gehört bei mir immer dazu.

Für den Höllentaler der beste Torwart im Spielkreis: Sebastian Blechschmidt.

anpfiff.info

Wer war früher dein großes Vorbild?
Tim Lindner: Petr Czech ist für mich ein überragender Hüter und Mensch, zumindest, sofern man das als Fan beurteilen kann. Er ist trotz des Erfolges immer auf dem Boden geblieben, hat nie vergessen, woher er kommt und hat sich nie etwas zu schulden kommen lassen. Sowas imponiert mir. Allerdings sagt man mir ein recht loses Mundwerk auf dem Platz nach - ich glaub, das erinnert eher etwas an Oliver Kahn.

Warum bist du Torwart geworden und nicht Feldspieler?
Tim Lindner: Für mich war das von Anfang an gleich klar. Mein Papa war selbst Torwart und genau das wollte ich auch. Während andere Bambini-Mannschaften immer wieder die Hüter wechselten, weil keiner ins Tor wollte, habe ich keinen anderen rein gelassen.

Wer ist aktuell der beste Torwart für dich im Spielkreis?
Tim Lindner: Es gibt schon ein paar gute Hüter wie Fabian Rupprecht, Andi Schall oder Mario Möschwitzer im Spielkreis. Für mich ist aber Sebastian Blechschmidt von Röslau der Beste im Umkreis. Er spielt schon über viele Jahre hinweg konstant gut auf hohem Niveau: sowohl fußballerisch, als auch als Torwart.

In welchem Spiel warst du unüberwindbar?
Tim Lindner: Unüberwindbar ist niemand. Eine Leistung, mit der ich persönlich in der Liga einverstanden war, war beim Flutlichtspiel in diesem Jahr in Presseck. In der Jugend war es ein Bundesligaturnier mit der SpVgg Bayern Hof in Waldrop, als wir im Finale gegen Borussia Dortmund gespielt haben. Es gibt einfach manchmal Tage, da weißt du schon vor dem Anpfiff, dass es läuft.

Welche Torwartregel würdest du gerne abschaffen bzw. einführen?
Tim Lindner: Dass man nur im Sechzehner den Ball mit der Hand aufnehmen darf - ne, Schmarrn. Ich bin total zufrieden als Hüter mit der Regelgebung.