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Artikel veröffentlicht am 07.12.2021 um 09:30 Uhr

Trotz großer Fußstapfen: Damyan Opcin startet in der Bayernliga durch

Vater Denis und Bruder Justin zählen schon seit Jahren zu den bekannten Namen des hiesigen Amateurfußballs. Mit Damyan Opcin ist nun auch der jüngste Spross der Familie dabei, nicht nur in die großen Fußstapfen hineinzuwachsen, sondern die Messlatte gar noch ein Stück weiter nach oben zu legen. Schließlich kommt der 18-Jährige trotz seines jungen Alters beim SV Seligenporten regelmäßig zu Bayernliga-Einsätzen.

Von Michael Watzinger

Nach Vater Denis und Bruder Justin startet auch der 18-jährige Damyan Opcin im Herrenbereich durch und sammelt beim SV Seligenporten Erfahrungen in der Bayernliga.

Felix Maier

Aller guten Dinge sind drei...

Im hiesigen Amateurfußball ist der Name Opcin vielen Leuten ein Begriff. Zunächst machte Vater Denis auf sich aufmerksam, schaffte zu Hochzeiten unter anderem mit dem 1. SC Feucht den Aufstieg in die Regionalliga und ist mit seinen bald 41 Jahren nach wie vor noch als Spielertrainer beim TSV Altenfurt aktiv. Anschließend spielte sich mit Sohn Justin der nächste Opcin in den Vordergrund und sammelte bei der SG Quelle Fürth und inzwischen dem SC Großschwarzenlohe ordentlich Landesliga-Erfahrung für einen 23-Jährigen.

Nun ist mit Damyan auch der jüngste Spross der Familie Opcin und damit der Dritte im Bunde im Seniorenfußball angekommen - und schickt sich an, die großen Fußabdrücke innerhalb der Familie nicht nur zu füllen, sondern die Messlatte gar noch ein Stück weiter nach oben zu legen: Mit seinen zarten 18 Jahren theoretisch noch für U19-Teams spielberechtigt, kommt der zentrale Mittelfeldspieler beim SV Seligenporten vielmehr in der Bayernliga regelmäßig zum Einsatz und spielt damit familienintern aktuell in der höchsten Spielklasse. Kein Wunder, dass das Thema Fußball im Hause Opcin allgegenwärtig ist, wie Damyan verrät: "Wenn wir beisammen sitzen, gibt es eigentlich kein anderes Thema, dafür sind wir drei einfach auch zu fußballverrückt! Wir unterstützen uns dabei gegenseitig und natürlich bekomme ich von ihnen immer wieder auch Tipps, was ich besser machen kann."

Nach Vater Denis (Mitte) und Bruder Justin (l.) macht sich inzwischen auch der 18-jährige Damyan Opcin einen Namen als talentierter Fußballspieler und ist beim SV Seligenporten in der Bayernliga regelmäßig im Einsatz.

privat

Unverhofft kommt oft

Dass es den talentierten Mittelfeldspieler in seinem ersten Seniorenjahr ins Kloster ziehen würde, war dabei ursprünglich gar nicht so geplant: "Als mein Vater noch mit Justin in Groß'lohe zusammengespielt hat, war es eigentlich unser Plan, dass ich auch noch komme. Das hat sich dann aber zerschlagen, deshalb bin ich während der Corona-Zeit zu Erlangen-Bruck gewechselt. Dann kam aber das Angebot aus Seligenporten..."

Jenes Angebot konnte der 18-Jährige dann zunächst gar nicht so recht fassen: "Ich war gerade in der Stadt unterwegs, als mich eine mir unbekannte Nummer angerufen hat. Es war dann Trainer Gerd Klaus, der meinte, dass er mich gerne in seiner Mannschaft hätte. Ich war komplett überrumpelt und dachte erst, dass ich für die 2. Mannschaft spielen sollte. Als er dann aber meinte, dass er von der Bayernliga-Truppe spricht, musste ich nicht lange überlegen", lacht er.

Den Schritt ins Kloster hat Opcin seither zu keinem Zeitpunkt bereut. Auch die aktuell brenzlige Lage - der SVS rangiert mit derzeit zwölf Punkten auf dem 17. und somit vorletzten Tabellenplatz - ändert an seinem positiven Gesamteindruck nichts: "Die Bayernliga ist für mein erstes Jahr im Seniorenbereich mit Sicherheit nicht schlecht. Der Verein ist trotz der Liga sehr familiär, alle sind freundlich und hilfsbereit - egal ob Trainer, Mitspieler oder Fans, ich bin super aufgenommen worden. Mit Bernd Rosinger habe ich dabei ein besonders gutes Verhältnis. Er nimmt mich immer wieder zur Seite und erklärt mir, was ich anders oder besser machen kann. Er hat schon viel erlebt und solche Tipps sind gerade für mich als jungen Spieler unheimlich wichtig, um mich weiter zu verbessern. Auch wenn wir aktuell nicht gut dastehen, bin ich mir sicher, dass wir die Klasse halten können! Es hat ein wenig gebraucht, bis wir uns auf dem Platz gefunden haben, aber es wird immer besser."

Auch wenn er es am Anfang nicht richtig glauben konnte, inzwischen ist Damyan Opcin regelmäßig für den SV Seligenporten in der Bayernliga am Ball.

fussballn.de

Thiago als Vorbild

Immer besser will dabei auch der 18-jährige selbst werden. Sein großes Vorbild ist dabei Thiago Alcantara, aktuell in Diensten des FC Liverpool. "Es ist unglaublich, wie spielend einfach er sich aus Drucksituationen löst und instinktiv immer das Richtige tut. Seine Technik ist einfach eine Augenweide und er macht fast keine Fehler", gerät der junge Mittelfeldmann bei seinem Idol ins Schwärmen.

Er selbst erfuhr unter anderem in den Nachwuchsabteilungen des 1. FC Nürnberg, der SpVgg Greuther Fürth und des FC Ingolstadt ebenfalls eine hervorragende Ausbildung und versucht sich auch von einem derart großen Namen etwas abzuschauen: "Ich bin als Sechser selbst auch kein klassischer Abräumer, sondern will immer den Ball haben und das Spiel mit gestalten. Man kann von jedem Spieler etwas lernen und gerade Thiagos erste Kontakte sind so gut, dass man da schon mal genauer hinsehen sollte."

Raum für Verbesserungen sieht Opcin bei sich selbst vor allem in Sachen Robustheit. Auch ein Tor ist dem Jungspund in seinen bislang 20 Bayernliga-Einsätzen noch nicht gelungen - ein Traumtor wie das von Thiago kürzlich per 25-Meter-Volley in der Champions League gegen den FC Porto muss es dabei aus seiner Sicht aber nicht sein: "Ich bin zwar kein Egoist und spiele gerne auf den besser postierten Mitspieler ab, aber ein eigener Treffer wäre natürlich schon auch mal schön! Dabei muss es nicht gleich so ein Traumtor sein - wie der Ball über die Linie geht, ist mir eigentlich egal", schmunzelt er.

In Zukunft möchte der 18-jährige sich weiter verbessern, bei der Bayernliga soll es dabei für den angehenden Speditionskaufmann auf Dauer nicht bleiben: "Ich möchte sportlich gerne so weit wie möglich nach oben kommen, bin sehr ehrgeizig und werde deshalb auch alles Nötige dafür tun!"

Vater Denis und Bruder Justin stehen ihm dabei mit Sicherheit mit Rat und Tat zur Seite. Die familieninterne Messlatte könnte in Zukunft also sogar noch ein Stück weiter angehoben werden.