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Artikel veröffentlicht am 29.11.2021 um 10:30 Uhr

Mitglied im Klub der "500er": FC Stein ehrt Goalgetter Erman Elibol

Mit seinen Treffern war Erman Elibol über viele Jahre hinweg in Bezirks- und Kreisliga die Lebensversicherung des FC Stein. Neben seiner zahlreichen Tore rückte er nun kurz vor der Winterpause allerdings wegen einer anderen besonderen Marke ins Scheinwerferlicht: Der inzwischen 35-Jährige wurde seitens des Vereins für 500 Einsätze im Dress der Faberstädter geehrt!

Von Michael Watzinger

Im Klub der "500er": Steins Goalgetter Erman Elibol wird für seine 500 Spiele im FCS-Trikot geehrt.

Melanie Zucker

Elibol zieht nach Hanf in Steins Klub der 500er ein

Nicht allzu lange ist es her, als Steins Kapitän und Galionsfigur Christian Hanf für 500 Einsätze im Trikot des FC Stein geehrt wurde. Nun zog mit Torjäger Erman Elibol ein weiterer langjähriger Leistungsträger in den Klub der 500er ein und wurde hierfür vor dem Heimspiel gegen den SV Fürth-Poppenreuth seitens des Vereins beglückwünscht. Der inzwischen 35-jährige Angreifer war mit seinen zahlreichen Treffern zu Bezirks- und Kreisligatagen ein wesentlicher Erfolgsfaktor des FCS und fungierte in den letzten Jahren oftmals als Lebensversicherung der Faberstäder.

Neben den sportlich unbestrittenen Qualitäten des Jubilars sieht FCS-Abteilungsleiter Dirk Schaefer aber vor allem auch auf andere Weise eine durchaus beachtliche Leistung: "Spieler wie Erman Elibol oder eben auch Christian Hanf sind echte Steiner Institutionen und in der heutigen Zeit einfach absolute Ausnahmen. Dieses Zugehörigkeitsgefühl zu einem Verein ist nicht mehr weit verbreitet - gerade in Zeiten, in denen regelmäßige Wechsel zur Normalität gehören. Deshalb ist es aus meiner Sicht schon eine besondere Leistung, die fernab aller sportlicher Verdienste gewürdigt gehört, sie zählen leider zu einer immer weiter aussterbenden Art."

Erman Elibol war mit seinen Fähigkeiten und Treffern über viele Jahre die Steiner Lebensversicherung. Nun wurde er für 500 Einsätze im Trikot der Faberstädter geehrt.

Christos Pernagidis

Auch am sportlichen Wert seines Torjägers vom Dienst lässt Schaefer keine Zweifel aufkommen: "Erman war mit seinen Toren ein absoluter Erfolgsgarant für uns! Er war maßgeblich an den Erfolgen innerhalb dieser Zeit beteiligt und hätte mit seinen Fähigkeiten sicher auch woanders spielen können. Es zeugt allerdings von großer Bodenständigkeit, dass er dem FCS bis auf einen sechsmonatigen Abstecher nach Vach immer die Treue gehalten hat und auch jetzt, wo er sich eigentlich in Richtung Alte Herren verabschiedet hatte, auch einspringt, wenn Not am Mann ist."

Eine Nadel, ein Trikot - und neue Copas

Elibol selbst blickt durchaus stolz auf das Geleistete zurück. "Natürlich freue ich mich über die Wertschätzung seitens des Vereins und es ist cool für mich, dass ich das bei meinem Heimatverein erreichen konnte, für den ich letztlich seit meiner Jugend aktiv war - allzu viele haben das ja vor mir nicht geschafft. Durch die zwischenzeitliche Corona-Pause habe ich jetzt aber auch lange genug auf meine Ehrung warten müssen", schmunzelt der Stürmer. "Ich habe hier im Laufe der Jahre viele gute Freunde gewonnen und mich immer wohl gefühlt. Nachdem es für mich in Vach einfach nicht so richtig gepasst hatte, habe ich mich auch sofort wieder heimisch gefühlt und anschließend lag der Fokus bei mir eher auf dem Beruflichen als ich meinen Handelsfachwirt machte. Trotz einiger Angebote wollte ich Stein einfach nicht mehr verlassen."

Erlebt hat der heute 35-Jährige während dieser Zeit so einiges - zwei Highlights stechen für ihn allerdings heraus: "Zum einen unsere tolle Saison 2011/12 in der Bezirksliga, als wir am Ende Zweiter wurden - da hatten wir eine richtig tolle Truppe und eine super Zeit! Das andere war der Klassenerhalt 2014/15: Im Saisonendspurt hatten wir einigen Rückstand auf das rettende Ufer und vor einem dieser Endspiele hätte ich urlaubsbedingt gefehlt, da ich diesen schon weit vorher gebucht hatte. Dieser Urlaub in Rom fiel dann aber aus, da zu dieser Zeit der Flughafen in Rom brannte und obendrein die von uns gebuchte Wohnung einen Wasserrohrbruch hatte und vom Anbieter storniert wurde. So konnte ich doch dabei sein und trug mit einem Tor und einer Vorlage zum Sieg - und am Ende zum Ligaerhalt - bei. Dieses Tor wurde sogar aufgezeichnet und ist natürlich eine ganz besondere Erinnerung für mich!"

Im Laufe der Jahre hatte Angreifer Elibol (l.) reichlich Grund zur Freude, auf zwei Highlights blickt er allerdings besonders gerne zurück.

Sebastian Baumann

Für den Torjäger gab es übrigens vor dem Heimspiel gegen den SV Fürth-Poppenreuth neben warmen Worten auch weitere drei Dinge: eine silberne Anstecknadel, ein Steiner Trikot mit der Rückennummer 500 und neue Copa Mundial-Fußballschuhe! "Das war wirklich eine richtig tolle und clevere Geste, schließlich habe ich ausschließlich genau in diesen Schuhen gespielt. Die Verantwortlichen wissen auf jeden Fall, wie man jemanden überzeugt", lacht Elibol.

Auch wenn der Angreifer inzwischen seine Laufbahn offiziell beendet hat und bei den Alten Herren seinen Torriecher beweist, ausgeholfen hat er beim FC Stein trotzdem immer wieder - der Verein liegt im schließlich einfach am Herzen. Vielleicht kommen ja in seinen neuen Copa-Mundial-Fußballschuhen doch noch ein paar weitere Einsätze hinzu.