Was macht eigentlich Stefan Wüst?: "Die schönste Zeit hatte ich in Neunkirchen" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.12.2021 um 12:00 Uhr
Was macht eigentlich Stefan Wüst?: "Die schönste Zeit hatte ich in Neunkirchen"
MAGAZIN Trainer Stefan Wüst hat den Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund im Jahr 2016 verlassen und war seither nur hin und wieder als Zuschauer auf den hießigen Sportplätzen zu sehen. Das könnte sich bald wieder ändern, denn nach viereinhalb Jahren im Spielkreis Neumarkt-Jura sucht er eine neue Herausforderung.
Von Uwe Kellner

In Mittelfranken hat Stefan Wüst alle drei Spielkreise als Fußballer oder Trainer erlebt. Im Spielkreis Nürnberg-Frankenhöhe ist er aufgewachsen und trainierte später sogar den FV Wendelstein in der Landesliga und Bezirksoberliga. Im Sommer 2011 wechselte er in den Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund zum TSV Neunkirchen und zuletzt war er im Spielkreis Neumarkt-Jura beim SV Rednitzhembach aktiv. Ein Artikel über seine Laufbahn bis zu seinem Abschied aus dem Spielkreis Er-Peg erschien im Dezember 2015 bei anpfiff.info. Seine letzte Trainerstation war damals Kreisliga-Aufsteiger SpVgg Effeltrich, wo eine Trennung nach nur einem halben Jahr in der Wintepause stattfand. "Danach  habe ich ein halbes Jahr nichts gemacht und eine alte Kriegsverletzung behandeln lassen", schmunzelt Stefan Wüst. "Ich hatte in Neunkirchen im drittletzten Training selber mitgemacht, weil meine Jungs mich dazu aufgefordert haben. Wie es dann so ist, blieb ich im Rasen hängen und habe mir das Kreuzband gerissen." Als später Mittvierziger gab das Knie nach und musste dann erst einmal wieder geflickt werden. Für ihn als Trainer bedeute das jedoch nicht das Aus, sondern einen neuen Anfang im Sommer 2016.

Stefan Wüst (re.) bei seinem Ausflug in den Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund zum TSV Neunkirchen.
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Viereinhalb Jahre in Rednitzhembach


Bevor Stefan Wüst Trainer des TSV Neunkirchen wurde, coachte er die A-Jugend des SC 04 Schwabach in der Bayernliga. Ehemalige Schützlinge von ihm erinnerten sich an ihren alten Mentor zurück und empfahlen den Coach bei ihrem aktuellen Verein, dem SV Rednitzhembach. Das liegt zwischen Schwabach und Roth und war für Stefan Wüst in knapp 20 Minuten mit dem Auto zu erreichen. Kurzum übernahm Stefan Wüst den Kreisligisten im Jahr 2016. In der ersten Saison reichte der Schwung, den der neue Trainer in die Mannschaft trug, für die Relegation zur Bezirksliga. Dort verlor Rednitzhembach jedoch gegen den TSV Freystadt knapp mit 0:1. In den weiteren Jahren blieb Rednitzhembach unter der Leitung von Stefan Wüst vorne dabei und belegte gute Tabellenplätze. "Wir hätten uns den Aufstieg verdient gehabt." Aber immer wieder wollte ein anderer Faktor nicht mitspielen. Der SV Rednitzhembach belohnte sich anderweitig. Im Jahr 2019 gewann der Kreisligist den Kreispokal in Neumarkt/Jura und durfte danach gegen Viktoria Aschaffenburg im Verbandspokal ran. "Bis zur 84. Minute stand es 2:2. Das wäre ein Riesending gewesen, aber Aschaffenburg hat uns noch ein Tor eingeschenkt." Für den Verein war dieses Spiel dennoch ein großes Highlight. Beim Pokalsieg hatte Stefan Wüst unter anderem Torwart Hakan Doganer in seiner Mannschaft, der ebenfalls in allen mittelfränkischen Spielkreisen bestens bekannt ist.

Egal in welchem Spielkreis Stefan Wüst bereits aktiv war, es gibt Parallelen. "Mit Rednitzhembach spielten wir in den ersten Jahren in der Kreisliga Neumarkt, in der richtig guter Fußball praktiziert wurde. Am Ende kamen wir in die Kreisliga Jura, die ländlicher geprägt ist. Da wurden bei den Gegnern teilweise alle elf Spieler aus demselben Baum geschnitzt, in der Aufstellung liest du sechsmal denselben Nachnamen und vorne drin hatte jedes Team einen Hundert-Kilo-Stürmer, der hoch und weit bedient wurde", fasst der Trainer überspitzt zusammen. "Man kommt als Trainer auf jeden Fall viel rum und egal ob ein Dorf nur aus fünf Häusern besteht, 80 Prozent aller Sportgelände sind richtig top. Da wird sich sehr drum gekümmert." Solche Unterschiede zwischen abgelegenen Ortschaften und stadtnahen Vereinen machte Stefan Wüst auch im Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund aus.

Stefan Wüst (re.) war als Trainer bereits in allen drei mittelfränkischen Spielkreisen aktiv. Dennoch gefiel es ihm beim TSV Neunkirchen in Erlangen-Pegnitzgrund am besten.
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Als Stadtjunge auf dem Land

Trotz der erfolgreichen Zeit in Rednitzhembach spricht Stefan Wüst immer noch vom TSV Neunkirchen als seiner bisher schönsten Trainerstation. "Als ich als Stadtmensch nach Neunkirchen kam, habe ich den Fußball, wie er hier gelebt wird, nicht gekannt." Jeder Anlass wurde gefeiert und er kam erst spät aus dem Sportheim nach Hause. "Ab dem Zeitpunkt, als ich in Neunkirchen mein erstes Derby gegen Maigisch gewonnen habe, haben sie mich dort geliebt", lacht er. Noch heute telefoniert er mit Mario Hofmann und Spielern aus der Kreisligazeit. Ab und zu schaut er auch mal bei einem Spiel vorbei und informiert sich regelmäßig bei anpfiff.info über die aktuellen Geschehnisse in seinem ehemaligen Tätigkeitsgebiet.

Bereit für eine neue Herausforderung

In Rednitzhembach hat Stefan Wüst seiner Mannschaft in den letzten Tagen bekannt gegeben, dass er den Verein im Sommer verlassen möchte. Dann wäre er dort fünf Jahre lang gewesen. Daraufhin bekam er vom neuen Abteilungsleiter, der erst seit Oktober im Amt ist, einen Anruf, dass man sich dann lieber sofort trennen sollte. "Eine persönliche Geschichte", ist sich Stefan Wüst sicher, blickt aber dennoch auf viereinhalb schöne Jahre zurück.

Als Trainer aufzuhören, kommt für Stefan Wüst nicht in Frage. "Es macht mir immer noch sehr viel Spaß", so der 52-Jährige. In welchem Spielkreis er in Zukunft als Trainer arbeiten wird, weiß er jetzt noch nicht. "Es muss einfach passen", sagt er. Direkt vor seiner Haustüre muss der neue Verein nicht sein, aber auch nicht zu weit entfernt. Als Verein könne man wissen, worauf man sich bei einer Verpflichtung von Stefan Wüst einlässt, denn verändert habe er sich eigentlich nicht. Er legt immer noch viel Wert auf Teamgeist und Vereinsleben gepaart mit ansehnlichem Fußball. "Verändert hat sich nur meine Brille, da habe ich jetzt eine andere", lacht Stefan Wüst. In Rednitzhembach bekommt er von seiner Mannschaft noch einen Katalog mit den besten Sprüchen aus viereinhalb Jahren zum Abschied geschenkt. Auch diese gehören bei Stefan Wüst zum Gesamtpaket dazu.

Nach viereinhalb Jahren bei Kreisligist SV Rednitzhembach ist Stefan Wüst auf der Suche nach einer neuen Herausforderung.
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Steckbrief Stefan Wüst

Stefan Wüst
Spitzname
Steffel
Alter
55
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Nürnberg
Familie
verheiratet, 0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
183 cm
Gewicht
96 kg
Beruf
Angestellter
Hobbies
Skifahren, Fahrradfahren
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
als Spieler:
1989 Torschützenkönig des Spielkreises Nürnberg/Fürth mit 56 Toren
1998 Hallenkreismeister mit TSV Röthenbach St. Wolfgang
2005 Aufstieg in die Landesliga mit dem FV Wendelstein

Als Trainer:
2000 Aufstieg in die Kreisliga mit der DJK Sparta Noris.
2005 Aufstieg mit der A-Jugend der JFG Wendelstein in die Bezirksliga
2019 Kreispokalsieger mit dem SV Rednitzhembach
Bisherige Vereine

als Spieler:
UD Espanola (C-Klasse) 1987-1990
TSV Altenfurt (Bezirksoberliga) 1990-1991
TV Jahn 1863 Nürnberg (Kreisliga) 1991-1997
TSV Röthenbach St. Wolfgang (Kreisliga) 1997-1998,
DJK Sparta Noris Nürnberg (Kreisklasse, Kreisliga) 1998-2003
TSV Wendelstein (Bezirksoberliga) 2003-2004,
FV Wendelstein (Bezirksoberliga, Landesliga) 2004-2005

als Trainer:
1998-2003 DJK Sparta Noris (Spielertrainer)
2003-2005 JFG Wendelstein( Kreisliga A-Jugend),
2005-2009 FV Wendelstein (Landesliga, Bezirksoberliga)
2010-2011 SC Schwabach 04 (Bayernliga A-Jugend)
2011-2015 TSV Neunkirchen am Brand (Kreisliga)
2015-2016 SpVgg Effeltrich
2016-2021 SV Rednitzhembach


Hintergründe & Fakten


Trainerstationen Stefan Wüst

15/16
KL
 
10/11
Schwabach, U19
 
09/10
BL
 
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BOL
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