Marktgraitz - FC Lichtenfels II: Es wird wieder heiß - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.03.2010 um 17:25 Uhr
Marktgraitz - FC Lichtenfels II: Es wird wieder heiß
"Der Winter ist vorbei!" Wie wurde dieser Satz in den letzten Wochen herbeigesehnt. Eis und Schnee beherrschten die Lage, eine geordnete Vorbereitung war nicht möglich. Der erste Rückrundenspieltag musste komplett abgesagt werden. Vorbei, alles das ist nun vorbei! Es wird wieder heiß! Dafür sorgen nicht nur gestiegene Temperaturen, sondern auch erste Topspiele. Das brisanteste Duell der Kreisklasse 2 findet beim Viertplatzierten 1. FC Marktgraitz statt, der am Sonntag um 15 Uhr den Tabellenprimus 1. FC Lichtenfels II empfängt. anpfiff berichtet für Sie exklusiv vor Ort.
Von Andreas Schmitt
Im Vorfeld der Partie analysierte der anpfiff-Ligabeauftragte die Partie anhand von vier Schlagworten.

Saisonverlauf?

Der Saisonverlauf der beiden Teams verlief äußerst unterschiedlich. Die Bezirksliga-Reserve galt von Anfang an als Topfavorit und untermauerte dies mit mit vier Siegen aus den ersten vier Partien – unter anderem mit 3:1 gegen den Gegner vom Sonntag. Nach der einzigen Saisonniederlage am fünften Spieltag gegen Gestungshausen (1:2) übernahmen die Korbstädter am sechsten Spieltag die Tabellenführung. Für viele gilt bereits jetzt als sicher, dass sie diese auch nicht mehr abgeben werden. 
Der 1. FC Marktgraitz hingegen verschlief den Saisonstart. Erst in den letzten Wochen der Hinrunde kam der Vorjahresdritte so richtig in Fahrt. Von den ersten acht Partien gewann der FCM lediglich vier. Anschließend wurde in neun Matches nur noch einmal verloren. Am achten Spieltag lagen die Graatzer noch auf dem achten Platz, mittlerweile sind sie Vierter und nach oben ist noch vieles offen. Das Ziel in Marktgraitz lautet: Zweiter Platz und Relegation!

Abhängigkeit von Individualisten?

Einige Mannschaften in der Liga leben vor allem von der individuellen Klasse einzelner Spieler. Bei den beiden Topspiel-Gegnern vom Sonntag ist dies nicht der Fall. Zwar haben beide Teams klasse Einzelspieler in ihren Reihen, doch zeichnen sie sich vor allem als kompakte Mannschaften aus, in denen auch die nicht ganz so hoch gehandelten Akteure die Klasse besitzen, entscheidend zum Sieg beizutragen. Zwei Beispiele gefällig?

Ricky Welsch (1. FC Marktgraitz):

Ein aufstrebendes Talent beim FCM: Ricky Welsch.
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Noch vor einem Jahr kannte kaum ein Fußballexperte außerhalb von Marktgraitz diesen Namen. Genau 30 Kreisklasseneinsätze und fünf Tore später ist der 19-Jährige sicher schon dem ein oder anderen Späher aufgefallen. Obwohl Welsch noch immer für die A-Jugend spielberechtigt ist, kam der Mittelfeldmann 2008/09 wie auch in der abgelaufenen Hinrunde in je 15 Partien zum Einsatz – in der aktuelle Runde immerhin elfmal von Beginn an. Sein wichtigster Treffer in der Hinrunde war sicher das 2:0 in Arnstein, als er in der 67. Minute mit dem 2:0 für die Vorentscheidung auf den Jurahöhen sorgte. Auch gegen Lettenreuth II erzielte der Nachwuchsmann  das 2:0 (Partie endete 3:1).
Resümee: Der FCL muss nicht nur die oft beschriebenen FCM-Akteure Bülling, Kohles, oder Fischer-Mahr ausschalten, sondern auch mindestens ein Auge auf Nachwuchsmann Ricky Welsch richten.

Oliver Klecker (1. FC Lichtenfels II):

Immer für ein Tor des FCL II gut: Oliver Klecker. 
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Steht die Karriere von Ricky Welsch erst am Anfang, so hat der Lichtenfelser schon einige erfolgreiche Jahre hinter sich. Während er 2006/07 noch 18mal in der Bezirksliga von Beginn an auf dem Rasen stand, ist der Mittelstürmer in der Hinrunde nur zu sechs Kreisklassen-Einsätzen über 90 Minuten gekommen. Oftmals wurde er für Benjamin Hofmann eingewechselt oder machte diesem Platz. Doch das Knipsen hat Klecker auch bei etwas weniger Spielzeit nicht verlernt. Mit neun Treffern liegt der 29-Jährige auf dem sechsten Platz der Kreisklassen-Torschützenliste. Auch Klecker erzielte ein wichtiges 2:0. Beim FC Hochstadt tat sich der FCL lange Zeit schwer, ehe Kleckers Treffer zum 2:0 den Weg ebnete.
Resümee: Der FCM muss nicht nur die oft beschriebenen FCL-Akteure T. und P. Krappmann oder Hofmann ausschalten, sondern auch mindestens ein Auge auf Oliver Klecker werfen.

Offensive und Defensive?

Offensiv gehören beide Teams zur Cremè de la cremè der Liga. Die Graatzer trafen 43mal, der FCL II sogar 53mal ins Schwarze. Hier ist kein Unterschied festzustellen, beide Mannschaften sind offensiv qualitativ und quantitativ gleich gut bestückt. Einen Vorteil könnte Lichtenfels in der Defensive besitzen. Dort kicken mit Sven Fiedler, Torsten Hellmuth oder Thomas Kohlase Akteure, die sich schon auf höherem fußballerischen Niveau auszeichneten und somit eine riesige Portion Cleverness besitzen. Zudem verfügen die Korbstädter mit Lars Medem über einen der besten jungen Torhüter der Region, Kollege Thomas Franz aus Marktgraitz steht ihm jedoch in Nichts nach.
Erfahren sind die Marktgraitzer Verzeidiger ebenfalls, jedoch nicht auf so hohem Niveau. Christian Barnickel, Richard Geßlein und Co. sind zwar enorm zweikampfstark und aufgrund ihrer Körpergröße auch im Kopfballspiel im Vorteil. Wenn man allerdings schnell und gezielt in die Spitze spielt, könnte man die manchmal etwas langsame FCM-Verteidigung knacken.

Trainer?

Unterschiedlicher könnten die Aussichten der beiden Übungleiter kaum sein. Heiko Köstner hat in der Winterpause seinen Abschied als Trainer des 1. FC Marktgraitz bekannt gegeben, Torsten Hellmuth dagegen beim FCL erst frisch verlängert. Motiviert dürften beide Teams sein. Die Lichtenfelser wollen mit ihrem Coach in der Kreisliga beweisen, zu was sie fähig sind. Die Graatzer streben nach der großen Abschiedsbühne für ihren scheidenden Coach, die die Relegation bieten soll.


Der Sportplatz in Marktgraitz ist Schauplatz des ersten anpfiff-Topspieles des Jahres in der Kreisklasse 2. Am Sonntag, 22. März, empfängt der FCM um 15 Uhr den Tabellenführer 1. FC Lichtenfels II.
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Fazit

Der 1. FC Lichtenfels II geht als leichter Favorit ins Spiel. Denkbar ist ein Auswärtserfolg mit einem Tor Vorsprung. Allerdings strotzen die Graatzer nach ihrer furiosen Aufholjagd nur so vor Selbstvertrauen. Und zu Hause ist der FCM eigentlich eine Macht. Eines ist klar: Leicht wird es für den FCL nicht, die Partie stellt gleich zu Beginn der Rückrunde einen echten Härtetest dar. Doch an solchen Spielen zeigt sich, ob die Elf das Zeug zum Meister hat. Gewinnt Lichtenfels, wäre das ein großer Schritt in Richtung Aufstieg. Eine Niederlage wäre punktemäßig zu verkraften, aber für das Selbstvertrauen sicher nicht von Vorteil. Für Marktgraitz würde ein Sieg einen enormen Aufschwung im Kampf um die Relegation bedeuten, bei einer Niederlage und gleichzeitigen Dreiern von Gestungshausen und Sonnefeld könnte man allerdings schon entscheidenden Boden verlieren.

anpfiff hofft, Ihnen Lust auf das erste Topspiel des Jahres in der Kreisklasse 2 gemacht zu haben. Wir berichten wie immer exklusiv und ausführlich für Sie vom Ort des Geschehens – diemal vom Sportplatz in Marktgraitz.




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