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Artikel veröffentlicht am 11.11.2021 um 07:00 Uhr

SV Burggrafenhof: Nach dem Spitzenspiel ist vor dem Gipfeltreffen

Einen wahrlich beeindruckenden Start legte der SV Burggrafenhof in der Kreisklasse 3 hin - die ersten zehn Partien wurden allesamt gewonnen. Nach einer kleinen Schwächephase scheint die Elf um Spielertrainer Juri Judt nun wieder rechtzeitig auf Touren gekommen zu sein. Nach dem dramatischen 4:3-Sieg im Derby in Laubendorf folgt nun am Sonntag das Gipfeltreffen zu Hause gegen Verfolger SV Losaurach.

Von Marco Galuska

Erst am 11. Spieltag mussten Juri Judt und sein SV Burggrafenhof erstmals Punkte abgeben.

fussballn.de / Oßwald

"Wir wissen schon, dass einiges passen muss, damit man wieder hochgeht", hatte Spielertrainer Juri Judt in voller Zurückhaltung vor dem 3. Spieltag gesagt. Es war unmittelbar vor dem Auswärtsspiel beim SV Losaurach, wo sich mit einem 3:0-Erfolg der starke Auftakt weiter fortsetzen ließ. Insgesamt zehn Spiele sollte die Siegesserie der Hufer anhalten. "Es klingt vielleicht blöd, aber wir haben wirklich von Spiel zu Spiel geschaut, haben uns darauf konzentriert, blöde Gegentore zu vermeiden und natürlich wurde mit jedem Sieg die Brust auch breiter - das ist eben so, wenn man in so einem Flow ist", sagt Judt heute und ordnet den aktuellen Stand ein: "Klar, hätten wir das vor der Saison so unterschrieben, wo wir aktuell stehen. Aber dennoch ist es noch ein langer Weg. Man wird sehen, wo wir stehen, wenn abgerechnet wird."

Erfolgreiche Derbys: Auch das Rückspiel in Laubendorf konnte der SV Burggrafenhof zuletzt gewinnen.

Manfred Durlak

Bislang hat also schon einiges zusammengepasst im Saisonverlauf des SV Burggrafenhof. Auch in den "ganz besonderen Spielen", in den Derbys gegen den TSV Langenzenn und den SF Laubendorf, ist die Bilanz des SVB makellos. Da war das Auswärtsspiel in Langenzenn, wo in Unterzahl der späte Siegtreffer zum 2:1 gelang, aber auch am vergangenen Sonntag, als Laubendorf spät das 3:3 markierte, ehe Nick Schelling in der Nachspielzeit die Gäste auch im Rückspiel über drei Punkte jubeln ließ. "Natürlich waren das dem Ergebnis nach knappe Ergebnisse, aber ich würde schon sagen, dass ein neutraler Beobachter von einem verdienten Sieg gesprochen hätte, weil wir beispielsweise in Langenzenn davor schon viele Chancen hatten, und auch in Laubendorf waren wir die bessere Mannschaft."

Kleines Tief und langes Hoch

Der Erfolg in Laubendorf hat nicht nur einen Konkurrent vorerst distanziert, es war gewissermaßen auch eine Bestätigung, dass der Tabellenführer wieder in der Spur ist, nachdem zwischenzeitlich mal nur vier Zähler aus vier Partien eingefahren werden konnten. "So eine Schwächephase erlebt doch jede Mannschaft. Zum Glück war das bei uns bisher nur ein kleines Tief - und wir hatten ja auch ein relativ langes Hoch!" Dabei will Judt die Trennung in gute und schlechte Spiele nicht einfach nur am Ergebnis festmachen: "Wir waren auch in unserer langen Siegesserie nicht immer souverän, wenn ich da an die Spiele gegen Puschendorf/Tuchenbach oder Veitsbronn denke. Das war keine gute Leistung."

Erst am 11. Spieltag schaffte es mit der U23 aus Gutenstetten ein Team, dem SV Burggrafenhof erstmals Punkte abzuknöpfen.

fussballn.de / Oßwald

Anders als bei den Konkurrenten aus Losaurach und Laubendorf sticht beim Tabellenführer nicht ein Torschütze besonders heraus. Ein halbes Dutzend zeichnete für die meisten Treffer verantwortlich, was die Hufer schwer auszurechnen macht. "Sicherlich haben wir in dieser Saison nicht diesen einen Top-Torschützen, das verteilt sich auf mehrere Schultern. Es ist letztlich aber auch egal, wer die Tore macht - Hauptsache wir machen sie! Umgekehrt will ich auch sagen, dass Laubendorf beispielsweise nicht nur den Seiwerth vorne hat, die Offensivabteilung ist dort schon nicht von schlechten Eltern!"

Losaurach hat nichts zu verlieren

Am Sonntag weiß man freilich um die Qualitäten des Gegners und seinem famosen Top-Torjäger Dominic Meyer. Dass das Hinspiel mit 3:0 vermeintlich klar an sein Team ging, will Judt ebenfalls relativieren: "Das Ergebnis klingt viel deutlicher als es war. Ich behaupte sogar, dass Losaurach da eigentlich besser war, wir aber zur rechten Zeit die Tore gemacht haben. Jetzt haben wir 13 von 16 Spielen gewonnen und sind nur einen Punkt vorne. Das spricht für Losaurach. Wir wissen also, was für ein Brocken da auf uns zukommt." Klar ist beim Gipfeltreffen die Ausgangslage. "Wir sind Tabellenführer und wollen das auch bleiben. Insofern haben wir da mehr zu verlieren als der Gegner. Unser Ziel ist aber, dass wir die zwei Spiele in diesem Jahr noch erfolgreich über die Bühne kriegen", so Judt.

Zusage für die kommende Saison

Sollte seinem Team erneut ein Sieg gelingen, wäre man auch "Wintermeister", würde unabhängig vom noch folgenden Spiel in Großhabersdorf an der Spitze überwintern. Dass dieser inoffizielle Titel - unter normalen Umständen - nicht gleichbedeutend mit einem Aufstieg ist, das weiß man auch in Burggrafenhof. Andererseits hat man ja selbst schon (leidvolle) Erfahrung mit der Quotientenregel gemacht: "Die Art und Weise, wie das mit unserem Abstieg aus der Kreisliga gelaufen ist, ärgert mich immer noch! Umso schöner ist es, dass es die Jungs jetzt gezeigt haben, dass sie sich wieder den Aufstieg verdienen wollen. Da kann ich mich absolut nicht beschweren, so wie es bisher gelaufen ist."

Juri Judt bleibt auch in der kommenden Saison beim SV Burggrafenhof, wo ohnehin kaum Veränderungen zu erwarten sind.

fussballn.de / Schlirf

Unabhängig davon, ob der direkte Wiederaufstieg gelingen wird, hat Juri Judt sich mit dem Verein schon auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit auch für die kommende Saison verständigt: "Ich habe meine Zusage gegeben - und halte mich an Versprechen! Für mich gab es auch keine anderen Überlegungen. Ich fühle mich hier wohl und kann das auch für die Mannschaft sagen", legt der Trainer seine Hand zugleich dafür ins Feuer, "dass keiner im Winter gehen wird."

Auf der anderen Seite sind auch keine Aktivitäten geplant. Dennoch gilt: "Wenn jemand zu uns kommen möchte, ist er herzlich willkommen", hält Judt, der sich über die personelle Situation nicht beklagen kann, fest: "Wir sind gut durchgekommen bisher. Das ist in diesen Zeiten nicht selbstverständlich, in denen Fußball schon zu einer Nebensache geworden ist. Ich hoffe, dass wir alle gesund durchkommen - das ist das Wichtigste!"