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Artikel veröffentlicht am 09.11.2021 um 12:15 Uhr

Freundschaftsdienst bis Saisonende: Uwe Neunsinger übernimmt bei der SGV 1883

Vergangene Woche machte die SGV Nürnberg-Fürth 1883 die vorgezogene Trennung von Trainer Dirk Wagler bekannt, bereits am Sonntag saß ein altbekanntes Gesicht des mittelfränkischen Fußballs in Hagenbüchach auf der Trainerbank: Uwe Neunsinger übernahm als Freundschaftsdienst an der Seitenlinie und soll das Fusionsteam bis zum Saisonende betreuen, ehe schließlich eine interne Nachfolger-Regelung greifen soll.

Von Marco Galuska

Uwe Neunsinger hat bei der SGV Nürnberg-Fürth 1883 bis zum Saisonende das Kommando an der Seitenlinie übernommen.

fussballn.de / Strauch

Erst Neunsinger, dann Fisciano

Jetzt ging alles ganz schnell: Nachdem vergangene Woche die vorgezogene Trennung des scheidenden Trainers Dirk Wagler seitens der SGV Nürnberg-Fürth 1883 kommuniziert wurde, stand mit Uwe Neunsinger am Sonntag in Hagenbüchach bereits ein neuer, allseits bekannter Trainer an der Seitenlinie des Fusionteams und feierte durch den 1:0-Auswärtssieg ein gelungenes Debüt.

Bei der SGV 1883 glaubt man mit dem 50-jährigen Trainerfuchs eine hervorragende Zwischenlösung gefunden zu haben, wie Abteilungsleiter Stefan Johannsen berichtet: "Wir kennen Uwe logischerweise schon sehr lange - Michael Nißler spielte in Vach und Schwabach unter ihm und auch ich habe in all den Jahren häufig gegen ihn gespielt - und haben uns bereits in der Vergangenheit den einen oder anderen Rat bei ihm geholt. Nach der Trennung von Dirk Wagler war es uns wichtig, eine durchdachte Lösung zu präsentieren und wir sind uns sicher, mit Uwe eine Top-Lösung gefunden zu haben."

Ein langfristiges Engagement Neunsingers sei dabei jedoch nicht angedacht, führt er weiter aus: "Uwe wird unsere 1. Mannschaft bis zum Saisonende betreuen, ehe mit Mario Fisciano dann der Trainer unserer Kreisklassen-Truppe übernehmen wird. Dieser hat in seinen bisherigen drei Spielzeiten mit einem Aufstieg und dem anschließenden Klassenerhalt insgesamt hervorragende Arbeit geleistet, wollte seine Mannschaft jedoch nicht mitten in der Spielrunde verlassen. Für uns hätte ein vorzeitiges Hochziehen letztlich ja auch nur für eine Verschiebung des Problems gesorgt, da sich die Lücke von der 1. Mannschaft lediglich zur 2. Mannschaft hin verschoben hätte. So haben wir im Sommer einen klaren Schnitt."

Mario Fisciano wird die laufende Spielzeit mit seinem Kreisklassen-Team der SGV Nürnberg-Fürth 1883 beenden, bevor er anschließend den Trainerposten der 1. Mannschaft übernehmen wird.

fussballn.de / Gitzing

Neunsingers Freundschaftsdienst

Neunsinger selbst betrachtet sein Engagement beim Fusionsklub derweil als Gefälligkeit: "Dadurch dass wir uns seit Jahren gut kennen und wir ja auch immer mal wieder im Austausch standen, handelt es sich für mich hier um einen Freundschaftsdienst. Wer mich kennt, der weiß: Wenn ich etwas mache, dann richtig und nicht mit 80 Prozent."

Große Ziele will der erfahrene Übungsleiter derweil nicht ausrufen, aus einfachem Grund: "Von irgendwelchen Zielen brauchen wir in meinen Augen im Moment nicht zu sprechen. Betrachtet man die Form der letzten Wochen, so hat die SGV 1883 zwei der letzten sieben Partien gewonnen! Deshalb gilt es für uns zunächst einmal darum, wieder für eine gewisse Stabilität zu sorgen, ehe Mario dann nach der Saison übernimmt."

Der Übungsleiter verschaffte sich inzwischen bereits einen etwas genaueren Überblick und sieht erste Erklärungs- und Lösungsansätze: "Ich habe die Mannschaft ein paar Mal gesehen und jetzt ja auch im Training erlebt. Zunächst einmal ist klar, dass man insgesamt zu viele Gegentore bekommt. Deshalb werden wir unter anderem an unserem Spiel gegen den Ball arbeiten und auch versuchen, eine gewisse Konteranfälligkeit in den Griff zu bekommen. Man darf aber auch nicht vergessen, dass im Laufe der Vorrunde schon zahlreiche Leistungsträger verletzungsbedingt weggebrochen sind, die nur schwer zu ersetzen sind."

Uwe Neunsinger will der SGV 1883 wieder zu mehr Stabilität verhelfen. Beim Debüt an der Seitenlinie gab es in Hagenbüchach einen 1:0-Auswärtssieg für den 50-jährigen und sein Fusionsteam.

fussballn.de / Kühnel

Auch deshalb ist der neue Chef an der Seitenlinie mit seinem Debüt gegen Hagenbüchach durchaus zufrieden: "Wenn man genauer hinsieht, hatten wir am Sonntag fünf A-Junioren und zwei Leistungsträger der 2. Mannschaft in unserer Startelf, es war also keine eingespielte oder großartig erfahrene Truppe auf dem Feld. Dennoch haben wir kompakt gestanden und uns durch einen verwandelten Strafstoß die drei Punkte gesichert - darauf kann man aufbauen! Trotzdem muss schon auch klar sein, dass mit Vatanspor und der Turnerschaft Fürth noch zwei Teams von spielerisch anderem Kaliber vor der Pause auf uns warten. Wir wollen daher einfach erstmal so gut wie möglich in den Winter kommen und dann eine gute Vorbereitung absolvieren."