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Artikel veröffentlicht am 04.10.2021 um 06:00 Uhr

Alle Neune statt Elfmeterschießen: Main Verein meets mei Leeeem

MAGAZIN Wenn Könige von Damen umringt sind, dann weiß der geneigte Sportkamerad sofort, dass es sich nur ums Kegeln handeln kann. Zu eben genau dieser willkommenen Abwechslung trafen sich die Landesliga-Herren des FC Lichtenfels mit den Bayernliga-Damen des Schwabthaler SV. Es sollte sich ein denkwürdiger Abend entwickeln, an dem Pudelkönige gekürt, neue Talente entdeckt und geheime Revanche-Pläne geSCHMIEDEt wurden...

Von Bernd Riemke

"Lichtenfels! Lichtenfels!", hallte es über die Kegelbahn des FCL, als Kapitän Tobias Zollnhofer mit seinem allerersten Schub die lange Gasse in ein Tollhaus verwandelte. Der Capitano schnappte sich die Kunststoffkugel und räumte kurzerhand alle Neune ab. Es war der Startschuss für einen ausgelassenen und dennoch "erbitterten" Abend, an dem sich die Landesliga-Kicker der FC Lichtenfels mit den Bayernliga-Damen des Schwabthaler SV zu einem gelungenen Stelldichein auf der Kegelbahn trafen.

Eine runde Sache

Gleichwohl die erste Aufwärmrunde beim Abräumen auf die Vollen noch mit 130:99 klar an das vermeintlich starke Geschlecht ging, SCHMIEDEten die Damen insgeheim schon an ihrem beeindruckenden Comeback. Anstelle des "gemischten Lüdenscheiders" entschieden sich die Protagonisten für die "Pyramide" als zweite Wertungsrunde und bei der schockten Lisa Kestler mit einer fulminanten Acht und direkt im Anschluss Luisa Schlund mit einer makellosen Neun die erzitternde Konkurrenz, die sich von diesem heroischen Statement in der Folge nicht mehr erholen sollte. Eine Reihe von Fehlwürfen ließen die Pudelkönige des FC Linke Gasse gegen die nun meisterlich auftrumpfenden Damen des Schwabthaler Schub-Vereins aussichtlos ins Hintertreffen geraten. Selbst geschickte Ablenkungsmanöver des DJs, der die Schmusetöne von Ronan Keating einspielte, als das Ehepaar Hellmuth auf die Bahn trat, schienen eher den gestandenen Innenverteidiger als seine grazile Kegelkönigin des Herzens zu irritieren.

Diesmal ohne Kappen, aber mit viel Talent SCHMIEDEten Lorena Gründel und Maximilian Menger die Fußballerfreundschaften zwischen dem SSV und dem FCL, die in einem denkwürdigen Abend endeten.

anpfiff.info

Ein König und seine Damen

Es dauerte nicht lange, bis die "Kinder vom Süderhof" über den Äther die Stimmung nahe an den Eskalationspunkt brachten. "Kein Tag, an dem hier nichts passiert. Bei uns ist immer schwer was los", tönte es aus den Boxen und ließ die Nachwuchs-Kegler sich zu immer neuen Höchstleistungen aufschwingen. Die Damen - beinahe selbstredend verstärkt durch "Pamela" Schunke - die sich nicht nur in der Kegelsprache rings um den König aufstellen, zermarterten ihre staunenden Konkurrenten, die sich jedoch im weiteren Verlauf an ihrem eigenen Schopf aus dem Kegelsumpf zu ziehen schienen. Angeführt von Sportlichem Leiter "Uli" Fischer und Jonas Krüger, der nach langer Verletzungspause sein Pflichtspieldebüt für die Korbstadt-Jungs an der runden Kugel gab, fighteten sich die Herren der Schöpfung beim Schwarz-Weiß-Ball der TalentSCHMIEDE zurück in die Spur.

Vicky Bedingfield und Natasha Leandros

Beinahe in voller Kaderstärke angetreten schaukelten sich die sportlichen Widersacher zu abenteuerlichen Schubergebnissen, während in der Spielerlounge Vicky Leandros' "Ich liebe das Leben" das Motto des Abends gab. Wenn es der innigen und nachhaltigen "Fanfreundschaft" beider Mannschaften noch eines nachhaltigen Beweis bedurft hätte, so war es dieser denkwürdige Abend, an dem Kegelhelden wie Phönix aus der Asche emporstiegen und ungeahnte Gesangstalente der weltmeisterlichen "Battle auf der Bahn" einen würdigen Rahmen verliehen. Nachdem sich der anpfiff-Reporter zu wenigstens annähernd fortgeschrittener Stunde verabschiedete, konnte er sich nur den von den Schwabthaler Damen in harmonischer Perfektion vorgetragenen Tönen Natasha Bedingfields anschließen: "The rest is still unwritten"...

Über den endgültigen sportlichen Sieger kann daher nur gemutmaßt werden. Eine Revanche im Bogenschießen liegt - sich auf die gegenseitigen Vertrauensbekundungen berufend - mehr als im Bereich des Möglichen. Dann weichen 40cm große Kegel einer im Durchmesser 80cm großen Scheibe - Zahlen und Fakten, die selten so nebensächlich waren, wie bei diesem gelungenen Duett zwischen den Frauen des Schwabthaler SV und den Männern des 1. FC Lichtenfels.