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Artikel veröffentlicht am 30.09.2021 um 18:00 Uhr

Chaostage beim SCW Obermain: Schnelles Aus! Künftig ohne Ohnemüller!

Chaostage beim SCW Obermain – so kann man wohl guten Gewissens beschreiben, was sich derzeit beim Kreisligisten abspielt. Seit dem vergangenen Wochenende ist Ralf-Werner Ohnemüller, der nur wenige Wochen im Amt war, kein Trainer mehr. Die Trennung verlief aber alles andere als einvernehmlich.

Von Marco Heumann

Mit dem 2:2 beim SV Friesen 2 holte der SCW Obermain am vergangenen Sonntag in der Kreisliga 2 einen überraschenden Zähler. Den achten in der Runde. Es wären sogar zwei mehr drin gewesen, aber in den Schlussminuten kassierte man nach langer 2:0-Führung noch zwei Gegentreffer.

Als Trainer auf dem Spielbericht ist Ralf-Werner Ohnemüller hinterlegt. Der 55-Jährige saß aber am Sonntag schon nicht mehr auf der Bank. Er ist seit knapp einer Woche kein Trainer mehr beim abstiegsgefährdeten Kreisligisten. Ein Aus nach nicht einmal einer Halbserie. Der Kulmbacher hatte das Team nach dem Rücktritt von Florian Ascherl erst kurz vor dem Saisonstart übernommen.

Er sitzt nicht mehr auf der Bank des SCW Obermain: Ralf-Werner Ohnemüller (re.) - hier mit Spielleiter Georg Pitterich.

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Von wem ging die Trennung aus?

So weit die Fakten! Weit schwieriger wird es, wenn man der Frage nachgeht, von wem und warum die Trennung ausgeht. Gemeldet hatte sie zuerst der (Ex-)Coach, der am Anfang der Woche gegenüber dem Fränkischen Tag bestätigt hatte, dass er sein Amt niedergelegt hat. „Ich habe schon gewusst, dass es schwierig wird, aber so habe ich mir die Aufgabe nicht vorgestellt“, wird der 55-Jährige in der Dienstagsausgabe zitiert. Neben den personellen Engpässen, die dazu führten, dass Ralf-Werner Ohnemüller sogar zweimal selbst auf dem Platz stand, führt er Differenzen mit den Verantwortlichen und seinem spielenden Co-Trainer Marco Dießenbacher als Gründe für seinen Abschied an.

Aussagen, die der Verein so nicht stehen lassen wollte. Er meldete sich am Mittwoch – vertreten durch die neue Vorsitzende Nicole Herold-Hönicke – ebenfalls im Fränkischen Tag zu Wort. „Das Ende der Zusammenarbeit ging vom Verein aus!“, machte die Funktionärin dabei klar. Hauptgrund sei dabei weniger der Tabellenstand – der SCW Obermain liegt in der Abstiegszone – als vielmehr die Arbeitsweise und auch der Umgangston des Trainers gewesen. Von Beleidigungen und Schwächen in der Trainingsplanung ist die Rede. Und von einem Streit zwischen dem Ex-Coach und seinem Co, der ausgeartet sei. Fazit: Ralf-Werner Ohnemüllers Verhalten sei beim SCW Obermain für den „Respekt und Fair Play“ eminent wichtige Werte seien, nicht geduldet.

Oft nur drei oder vier Spieler beim Training

Auch der 55-Jährige legt noch einmal nach und wehrt sich gegen die Vorwürfe. Von Beleidigungen könne keine Rede sein, nur von einer lauten Kritik. Zudem gebe die Kaderstärke und die Tatsache, dass oftmals nur drei oder vier Akteure bei den Übungseinheiten anwesend waren, kein anderes Training her, als er es angeboten habe. Zudem bleibt er bei der Darstellung, dass das Aus von ihm ausgegangen sei. Das könne mit einer Sprachnachricht belegt werden.

Wobei andere Quellen behaupten, dass er diese erst verschickt habe, nachdem er von der Trennung informiert worden war.

Eine schwierige Gemengelage! Und mittendrin eine Mannschaft, die bereits den zweiten Trainerwechsel binnen weniger Monate verkraften muss. Wohin die Reise des SCW Obermain, der bekanntlich der Nachfolgeverein des einstigen Regionalligisten SC Weismain ist, geht? Schwer zu sagen!

Künftig wieder spielender Coach: Marco Dießenbacher (re.) - hier gegen den Burgkunstadter Dominik Gahn.

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Marco Dießenbacher rückt wieder auf

Aber zum Schluss noch einmal Fakten! Neuer Coach des Kreisligisten ist der Mann, der auch am Sonntag für das Remis bei der Friesener Reserve verantwortlich war – der bisherige spielende Co Marco Dießenbacher. Der 37-Jährige war schon im Juli – nach dem Abschied von Florian Ascherl eingesprungen und hat als Trainer bereits beim FC Burgkunstadt von 2013 bis 2019 reichlich Erfahrung gesammelt.