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Artikel veröffentlicht am 03.09.2021 um 06:00 Uhr

Kärwa-Derby am Freitagabend: Wer da nicht motiviert ist, sollte fischen gehen!

Heute Abend (18 Uhr) ist Derbytime im Nürnberger Norden, wenn der TB Johannis 88 in Schnepfenreuth den Tabellenführer Tuspo Nürnberg zum "Kärwa-Spiel" empfängt. fussballn.de hat sich vor dem anstehenden Aufeinandertreffen mit TBJ-Coach Kurt Heininger unterhalten, der ein schweres Spiel erwartet, mit seinem Team aber für eine Überraschung sorgen möchte. Außerdem blickt er auf den Saisonstart seiner 88er zurück.

Von Daniel Karnbaum

Kurt Heininger möchte am Freitagabend im Derby gegen den Tuspo Nürnberg für eine Überraschung sorgen.

fussballn.de / Gitzing

Hinten kompakt, vorne fehlt noch die Durchschlagskraft

Mit vier Punkten aus vier Spielen steht der TB Johannis 88 um Trainer Kurt Heininger im Mittelfeld der Tabelle. Das Auftaktprogramm mit Gegnern wie dem Kreisliga-Absteiger DJK Falke, dem Aufstiegsaspiranten ASC Boxdorf, sowie den ambitionierten Mannschaften vom ASN Pfeil Phönix und dem SV Eyüp Sultan hatte es durchaus in sich. Trotzdem ist Übungsleiter Kurt Heininger mit dem Erreichten nicht ganz glücklich: "Es war zwar ein ansprechendes Auftaktprogramm, trotzdem bin ich natürlich mit der Ausbeute nicht zufrieden. Gerade bei unseren zwei Niederlagen gegen den ASC Boxdorf und den ASN Pfeil Phönix haben wir mindestens drei Punkte liegen lassen. Gegen Boxdorf muss man mit den Chancen, die wir in der 2. Halbzeit hatten, eigentlich als Sieger vom Platz gehen, auch wenn sie in der 1. Halbzeit das Spiel diktierten. Auch gegen die Assen haben wir uns durch eigene Fehler um mindestens ein Unentschieden gebracht." Während der Trainer mit der Defensivleistung zufrieden ist, vermisst er in der Offensive noch die letzte Durchschlagskraft: "Mit nur fünf Gegentreffer in vier Spielen - davon allein drei gegen die Assen - stehen wir ordentlich und kompakt. Problematischer ist derzeit die fehlende Durchschlagskraft bei unseren Offensivbemühungen. Wir lassen noch zu viele Chancen aus beziehungsweise spielen unsere Offensivaktionen nicht konsequent zu Ende. Wir hoffen aber, dass wir das in den nächsten Spielen verbessern können."

Während der TB Johannis 88 (in schwarz) defensiv kompakt steht, fehlt es in der Offensive noch an Durchschlagskraft. An dieser Tatsache möchte auch Coach Kurt Heininger den Hebel ansetzen.

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Es gilt also, noch an einigen Stellschrauben zu drehen und gewisse Sachen zu verbessern, sodass sich Heiniger auch im Hinblick auf das ausgegebene Saisonziel noch nicht in die Karten schauen lassen will: "Mit dem endgültigen Saisonziel werden wir uns zu gegebener Zeit auseinandersetzen." Trotzdem weiß der erfahrene Trainer um die Schwierigkeit in dieser sehr ausgeglichenen Kreisklasse dieses Jahr: "Die ersten Spiele und auch die Tabelle zeigen, dass die Kreisklasse 4 in dieser Spielzeit für viele Mannschaften schon eine große Herausforderung werden wird. Mit den drei Absteigern DJK Falke, Türkspor und Tuspo Nürnberg, sowie dem starken Aufsteiger TV Glaishammer und dem TSV Johannis 83 hat die Liga nochmal erheblich an Qualität dazugewonnen. Auch wenn es erst vier Spieltage sind, zeigt die Tabelle deutlich die Ausgeglichenheit der Liga auf. Es sind ja aktuell nur drei Punkte vom Abstiegsrelegationsplatz auf den Aufstiegsrelegationsplatz." Deshalb hält sich Heininger mit ganz konkreten Saisonzielen vorerst noch zurück, verrät aber doch: "Für uns gilt es stabile Leistungen zu bringen, um sich vorerst im gesicherten Mittelfeld der Liga zu bewegen. Alles andere bewerten wir zu gegebener Zeit."

Vorfreude auf das anstehende Kärwa-Derby

Am Freitag steht nun ein ganz besonderes Spiel für die Schnepfenreuther auf dem Programm. Tabellenführer und Nachbar Tuspo Nürnberg gastiert zum traditionellen Kärwa-Derby. In diesem speziellen Spiel möchten die "88er" dann möglichst den zweiten Dreier in dieser Saison einfahren. Extra motivieren muss Heininger seine Mannen vor diesem Aufeinandertreffen aber nicht, wie er betont: "Auf uns wartet der Tabellenführer! Kärwaspiel am Freitagabend, schönes Wetter! Wer jetzt aus der Truppe nicht motiviert ist, der sollte sich tatsächlich eine andere Sportart suchen oder fischen gehen."

Das seine Mannschaft auf dem Papier die Außenseiterrolle innehat, ist dem Coach natürlich bewusst. Trotzdem möchte er sich im Kräftemessen mit dem Nachbarn nicht verstecken und auch selbst mit seiner Mannschaft aktiv werden: "Natürlich wird es gegen den Tabellenführer und Topfavoriten ein sehr schweres Spiel, das wissen wir. Wir haben aber auch nichts zu verlieren, denn für die meisten der Kreisklassen-Experten steht der Sieger ja schon fest. Wir werden uns auf dieses Spiel gut vorbereiten und alles das auf den Platz bringen, was nötig ist, um auch selbst erfolgreich sein zu können."

Vor dem anstehenden Kärwa-Derby gegen den Tuspo Nürnberg hat Kurt Heininger viel Lob für den Nachbarn aus Ziegelstein übrig. Trotzdem möchte er mit seiner Mannschaft natürlich erfolgreich sein.

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Für den Nachbarn aus Ziegelstein hat der Coach der Schnepfenreuther aber nur lobende Worte parat und ist sich sicher, dass der Aufstieg auch nur über den Tuspo Nürnberg gehen wird: "Mit der jungen Truppe hat Trainer Metin Kett und „Mister Tuspo Nürnberg“ Armin Völker nicht nur vor drei Jahren die Rückkehr in die Kreisklasse, sondern vor zwei Jahren fast schon sensationell den Aufstieg in das Kreisoberhaus bewerkstelligt. Hier sieht man, dass der konsequente Weg auf den eigenen Nachwuchs zu bauen, sich auch auszahlen kann. Zwar mussten sie dann in der Kreisliga-Saison erkennen, dass die Luft dort schon etwas dünner ist, jedoch haben sie nach dem sofortigen Abstieg in der jetzt laufenden Saison sofort unter Beweis gestellt, dass der Aufstieg in dieser Spielzeit nur über die Mannschaft um Kapitän Reinwand gehen wird."

Auch von den bisherigen Leistungen der Tusporaner war Heininger sehr angetan: "Beeindruckend waren für mich die 5:1-Siege gegen den TSV Fischbach und Türkspor Nürnberg, die ihrerseits eine Woche vorher den SV Eyüp Sultan mit 5:1 besiegen konnten. Es wartet also ein hartes Stück Arbeit auf uns." Trotzdem möchte Kurt Heininger am Freitag alles in die Waagschale werfen, denn Derbys haben ja bekanntlich auch ihre eigenen Gesetze: "Wir wollen das Spiel so angehen, dass wir für eine Überraschung sorgen können." Mit einem Derbysieg im Rücken schmeckt schließlich auch die Maß auf der anschließenden Kärwa deutlich besser.